BBK Kirchdorf Steyr
Kammerführung im Dialog
Mit einem Stimmungsbarometer startete die BBK Obfrau Edeltraud Huemer den Diskussionsabend „Kammerführung im Dialog“ am Obermayerhofergut in Bad Hall.
STEYR-LAND. Die Zufriedenheit ist derzeit zwar sehr groß in der Landwirtschaft, aber die Zukunftsaussichten werden seitens der Bauern als eher unsicher eingestuft, wie Johannes Mayr, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Keyquest feststellt.
Kammerdirektor Karl Dietachmair stellte die zahlreichen Entlastungsmaßnahmen, wie etwa den Stromkostenzuschuss und die private Strompreisbremse, die jetzt auch für bäuerliche Privathaushalte mit Lastenprofil L gilt, vor. Besonders hob er in seinen Ausführungen die Wichtigkeit der bäuerlichen Familienbetriebe hervor, die gerade in Krisensituationen Versorgungssicherheit gewährleisten.
Betroffener, nicht Verursacher
Mit Megatrends, die zum Teil auch auf die Landwirtschaft und die landwirtschaftliche Produktion Auswirkung haben können, startete der Präsident der LK OÖ Franz Waldenberger seinen Beitrag. Neo-Ökologie, wozu unter anderem die Themen Klima, Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft gehören, betreffen unmittelbar den Agrarsektor, der allerdings die Emissionen seit 1990 um 16,3% verringern konnte. „In der Landwirtschaft sind wir Hauptbetroffener des Klimawandels und nicht Hauptverursacher“, wie Präsident Waldenberger anhand der Schadensstatistiken in der Landwirtschaft die zuletzt auf 170 Mio Euro angestiegen ist, untermauert.
Energiewirte
In der anschließenden Diskussion wurde über die Vorgaben der neuen gemeinsamen Agrarpolitik diskutiert. Kritisiert wurde, dass eine angekündigte Entbürokratisierung nicht eingetreten ist, sondern die Komplexität weiter steigt. Die Aktivitäten der Tierschutzorganisationen, welche die gesamte Branche und das AMA-Gütesiegel in ein schlechtes Licht rücken, waren ebenso Thema wie Sorge um die Energieversorgung.
„Gerade beim Thema Photovoltaik auf Freiflächen sind die Interessen in der Bauernschaft sehr unterschiedlich. Während die einen zu „Energiewirten“ werden wollen, benötigen die anderen die Flächen für die Fütterung der Tiere oder die Erzeugung von Nahrungsmittel“, wie Waldenberger betont.
Dass für die Jugend die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmittel eine große Bedeutung hat, wie eine Studie zeigt und gerade junge Bäuerinnen und Bauern sehr optimistisch sind, stimmt auch die Kammerspitze und alle Anwesenden sehr positiv.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.