Gedenken an die Opfer
Kirchenglocken Großraming läuten am Ostersonntag
Das Katholische Bildungswerk (KWB) Großraming will ab sofort jährlich an die Opfer beim Kraftwerksbau (1943 -1945) und beim Todesmarsch (1945) erinnern. Damit soll die Lücke in der Gedenkkultur zwischen Weyer und Steyr geschlossen werden.
GROSSRAMING. Allein beim Kraftwerksbau wurden nachweislich 227 Menschen zu Tode geschunden, erschossen und erschlagen. Nachdem aber viele Tote nicht hier verscharrt oder in die Enns geworfen wurden, sondern in die Krematorien nach Steyr und Mauthausen transportiert worden sind, ist davon auszugehen, dass mindestens 1000 Menschen beim Bau des Kraftwerkes Großraming und bei den großen Straßen und Brückenbauten hier umgekommen und ermordet worden sind.
Glocken läuten am Ostersonntag
„Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass damals das NS-Regime zuerst das Parlament, die freie Presse und die unabhängigen Gerichte ausgeschaltet hat, bevor die politischen Gegner und die Juden verhaftet, eingesperrt und ermordet worden sind. In diesem Klima von Nationalismus, Terror und Hass wurden viele Anhänger und Mitläufer zu mörderischen Bestien, die später ihre Schandtaten als Pflichterfüllung darstellten“, so die Großraminger.
Am Ostersonntag, 4. April, um 15 Uhr werden die läutenden Kirchenglocken in Großraming an die Opfer der NS-Zeit erinnern.
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Im Jahr 1939 hätte eine große Turbine nach Uruguay verschifft werden sollen. Durch den Ausbruch des Krieges war es nicht mehr möglich, diese über den Atlantik zu transportieren. „Somit wurden aus den ursprünglich zwei geplanten Kraftwerken in Großraming einfach ein großes“, weiß Geschichtsexperte Adolf Brunnthaler aus Weyer. Den gesamten Artikel lesen Sie hier.
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