Lernen wird zum Erlebnis
Labour Lab im Museum Arbeitswelt ist eröffnet
- Das neue Labour Lab lädt zum interaktiven Eintauchen in Geschichte und Zukunft der Arbeitswelt.
- Foto: Museum Arbeitswelt / Julia Ludwig
- hochgeladen von Sandra Kaiser
Der Lärm der Fabrikshalle, der Dunst in einem Arbeiterwirtshaus, die Enge der Arbeiterwohnung: Mittels Virtual Reality und interaktiver Elemente wird das Leben der Arbeiter einst hautnah spürbar. Doch die Reise endet nicht in der Vergangenheit. Mit einem positiven Blick nach vorne rückt die Ausstellung mit den Themen Mitbestimmung, Selbstwirksamkeit und soziale Gerechtigkeit zentrale Zukunftsfragen der Arbeitswelt ins Zentrum.
STEYR. Am 20. Mai wurde mit dem „Labour Lab – Spielraum für gerechte Arbeit“ ein neuartiger Bildungs- und Erlebnisraum im Museum Arbeitswelt in Steyr eröffnet. Um Jugendliche für das Thema zu begeistern, verbindet das Labour Lab Wissen mit Unterhaltung. „Edutainment“ macht Lernen hier zum Erlebnis.
Die behandelten Themen, von Digitalisierung und KI über sozial-ökologische Transformation bis hin zu Möglichkeiten der Mitbestimmung in der Arbeitswelt, berühren den Kern aktueller und zukünftiger Themen. „Gerade in einer Zeit gesellschaftlicher Krisen trifft dieses Bildungsangebot den Nerv der Zeit. Es vermittelt Orientierung und macht Mut, eine positive Zukunft aktiv mitzugestalten“, betont AK-Präsident Andreas Stangl. Deshalb hat die Arbeiterkammer Oberösterreich die Ausstellung gefördert und die Entwicklung mit ihrem Know-how zur Arbeitswelt unterstützt.
Edutainment im Labour Lab
Die Besucher tauchen in die Arbeits- und Lebenswelten des späten 19. Jahrhunderts ein und erleben die Herausforderungen der Arbeiter zur Hochphase der Industrialisierung. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden gezielt durch digitale Tools wie Virtual Reality und interaktive Ausstellungswände vermittelt. Verpackt in aufeinander aufbauende Levels und Rätselaufgaben, erinnert das Konzept an einen „Escape Room“. Gelöst wird die Challenge nur, wenn alle zusammenarbeiten.
Mehr als eine Ausstellung
Mit dem Wissen aus der Vergangenheit treffen die Besucher in einem weiteren Ausstellungsraum auf einen Entscheidungs-Simulator mit Quizshow-Atmosphäre. Dieser zeigt unmittelbar, wie heutige Entscheidungen die Zukunft beeinflussen können.
„Die Jugendlichen sind im Labour Lab nicht die passiven Passagiere bei einer Zeitreise von der Industrialisierung bis in die Gegenwart. Ohne dass sie sich als Gruppe organisieren, und sich beraten, kommen sie nicht weiter“, beschreibt Stephan Rosinger, künstlerischer Leiter des Museums. Für ihn ist das Labour Lab mehr als eine Ausstellung: „Es ist ein Erfahrungsraum, der mit der Szenographie einer Ausstellung spielt und bewusst nur als Gruppe funktioniert.“
Hauptfigur: Mitzi, die zeitreisende Katze
Zentrale Figur der Ausstellung ist die animierte Fabrikskatze „Mitzi“, die mit Humor und Charme durch die Ausstellung führt. Sie stammt aus der Feder von Autor Thomas Arzt, gesprochen von Schauspielerin Maria Hofstätter.
Um möglichst vielen jungen Menschen dieses besondere Ausstellungserlebnis zu ermöglichen, übernimmt die Arbeiterkammer Oberösterreich sämtliche Kosten für Anreise, Eintritt und Vermittlung. „Um das Ziel eines optimistischen Zukunftsbildes der Arbeit zu erreichen, übernimmt die Arbeiterkammer Oberösterreich sämtliche Kosten für Anreise, Eintritt und die Vermittlungsgebühren. So stellen wir sicher, dass der Besuch, nicht durch finanzielle Hürden verhindert wird“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
Für die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung dieses außergewöhnlichen Projektes hat das Museum Arbeitswelt mit dem Ars Electronica Solutions und dem Digital Studio SMESH zusammengearbeitet.
Über 300 Besucher nutzten die Gelegenheit, das Labour Lab im Rahmen der Eröffnungsfeier erstmals zu besichtigen. Bis Schulschluss sind bereits über 1.500 Schüler angemeldet. Ein paar wenige Slots sind noch frei. Buchungen für das kommende Schuljahr werden auch schon angenommen. Rätselfreudige Erwachsenengruppen können das Labour Lab als Gruppe (mind. 12. Personen) jederzeit buchen. Die ersten öffentlichen Touren finden am 7. und 21. Juni, jeweils um 15 Uhr statt. Anmeldung notwendig unter anmeldung@museumarbeitswelt.at.
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