Mehr Märkte und Begegnungszonen: Stadtplatz wird nicht autofrei
Mit der neuen Parkgarage und dem Steg über die Enns soll die Steyrer Innenstadt besser erreichbar werden. Gänzlich autofrei wird der Stadtplatz aber nicht.
STEYR. Die Idee „Stadtplatz neu“ zur Neugestaltung des Stadtplatzes wurde im Open Innovation Prozess Steyr 2030 auf Initiative von Schülern der HAK Steyr im Herbst 2015 gestartet und wird nun vom Verein STEYR Lebt! gemeinsam und mit Unterstützung durch das Stadtmarketing, den Tourismusverband, der Stadt Steyr, dem Land Oberösterreich, der WKO Steyr und dem Verein FAZAT weiterentwickelt.
Märkte und Begegnungszonen
Die Parkgarage und ein Steg über die Enns werden im November dieses Jahres eröffnet. Diese Maßnahmen sollen die mittelalterliche Innenstadt besser erreichbar machen und die Frequenz erhöhen. „Die Garage und der Steg sind eine Riesenchance für das Zentrum, und wir nutzen diese Chance, um die gesamte Innenstadt neu zu inszenieren“, sagt Daniela Limberger vom Stadtmarketing Steyr. Sie leitet das Projekt „Innenstadt im Aufbruch – Stadtplatz neu“.
Stadtplatz kann weiterhin mit Auto erreicht werden
Ein Mehr an Märkten und Begegungszonen bedeute aber nicht, dass der Stadtplatz künftig autofrei werde: „Es bleibt alles so, wie es ist, einzig die Fahrbahnen werden verschmälert. Es ist nicht angedacht, dass der Stadtplatz autofrei wird“, so Limberger.
Mit einer Projektgruppe engagierter Steyrer rund um den Verein Steyr lebt! tüftelt Sie an Maßnahmen, um Stadtplatz und Umgebung im Alltag noch attraktiver zu machen. Für die Umsetzung konnte das Steyrer Architektenbüro Hertl gewonnen werden.
„Vom Genussfest am vergangenen Wochenende, 5. und 6. Mai 2017, waren alle Besucher begeistert, man hat gespürt, welche Kraft im Ambiente unserer Stadt liegt“, sagt Limberger. „Jetzt geht es darum, die Innenstadt so zu gestalten, dass sie im Alltag noch attraktiver wird und auch so wahrgenommen wird – von den Unternehmern, den Besuchern, den Einkäufern, den Flanierern, den Gastronomen und den Touristen.“
In den vergangenen Monaten wurden Interviews mit den Stakeholdern der Innenstadt geführt, in Workshops wurden die Interessen der einzelnen Akteure evaluiert und Schwerpunkte für eine Neugestaltung gesetzt. Limberger: „Ein Thema hat sich klar herauskristallisiert: Den Märkten wird eine große Bedeutung zugemessen – sowohl im historischen und architektonischen Sinn, als auch im Sinn von Bauern-, Wochen- und Themenmärkten.“
Fünf Märkte - die zum Teil gar nicht mehr als solche wahrgenommen werden – sollen neu in Szene gesetzt werden: Der Markt Brucknerplatz, der Grünmarkt, der Marienmarkt, der Markt um den Leopoldibrunnen und bei Zwischenbrücken. Limberger: „Mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen und Zielsetzungen. Es geht auch darum, die riesige Fläche vom Neutor bis Zwischenbrücken besser, klarer und kleinteiliger zu strukturieren.“ Der Grünmarkt soll für die Landesaustellung in vier Jahren attraktiv gestaltet werden. Das Thema Markt soll in der ganzen Stadt verstärkt werden.
Bauernmarkt beim Leopoldibrunnen
Limberger: „Wir sind auch mit den Akteuren des samstäglichen Bauernmarkts vor der Landwirtschaftskammer in sehr konstruktiven Gesprächen. Für die Innenstadt wäre es natürlich eine Bereicherung, wenn er seine Zelte rund um den Leopoldibrunnen aufschlägt.“
Mit der Eröffnung des Stegs erhält der Stadtplatz in Kürze einen neuen „Eingang“ in der Nähe des Rathauses. Dort soll – geht es nach der Projektgruppe - ein dezent gestalteter Pavillon entstehen: mit Informationen für Touristen und Einkäufer und integrierten Ständen für Marktfahrer. Sogar der Würstelstand, der derzeit dort seinen Standplatz hat, soll unterkommen.
Architekt Hertl präsentiert Pläne am 29. Mai
Für die Detailplanung konnte der Steyrer Architekt Gernot Hertl gewonnen werden. Wie die geplanten Maßnahmen in der Realität aussehen und welche Auswirkungen für den Verkehr zu erwarten sind, wird den Unternehmen der Innenstadt erstmals am 29. Mai präsentiert. Ein Probelauf für die Maßnahmen ist für das erste Halbjahr 2018 geplant.
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