Nicht nur gesagt – sondern auch getan
Regionaler Naturschutzplan für mehr Biodiversität
Regionaler Naturschutzplan soll in der Region Steyr und Kirchdorf zur Anwendung kommen. Die Teilnahme ist freiwillig.
STEYR-LAND. Spricht man in der Landwirtschaft von Biodiversität, so ist das Ziel, die in der Natur vorkommende Vielfalt zu erhalten. Egal ob Tier- oder Pflanzenwelt, alle Lebewesen unterscheiden sich individuell und geben ihre Einzigartigkeit ihren Nachkommen weiter. Damit das so bleibt, sind unsere Landwirte stets bemüht bestmöglich für Tier und Natur ideale Lebensbedingungen herzustellen.
An wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert gibt es dafür eine Handlungsgrundlage, die in der Region bereits seit 2017 befolgt wurde, jetzt aber auf die gesamte Region Kirchdorf und Steyr erweitert wird, und als einzigartige Unterstützung und Handlungsanleitung für Landwirte bereitsteht: der Regionale Naturschutzplan. Die Teilnahme ist freiwillig, der Aufwand wird entschädigt, das Ergebnis ist nachhaltig und klimaschonend.
Im Detail geht es um Flächen wie Weiden und Mähwiesen. Und damit sind die beiden Bezirke, Steyr-Land und Kirchdorf flächenmäßig sehr stark gesegnet. Dort werden Landwirte eingeladen, festgelegte Auflagen bei der Bearbeitung ihrer Flächen einzuhalten. Diese zusätzlichen Maßnahmen schränken beispielsweise die Ausbringung von Pflanzenschutz- oder Düngemitteln ein. Dadurch verschlechtern sich natürlich Ernteerträge – die im Gegenzug finanziell entschädigt werden. Somit wird das Ökosystem geschont und die wirtschaftliche Stabilität der Betriebe bleibt erhalten.
Teilnahme ist freiwillig
Die Landwirte entscheiden sich freiwillig zur Teilnahme. Festgelegt worden sind die Maßnahmen in verschiedenen Kategorien, beispielsweise wird darin geregelt, wann beweidet werden darf oder wie oft und ab wann gemäht werden darf, bis hin zur Regelungen zur Düngung.
Der Vorteil von einem späteren Mahd-Zeitpunkt ist der, dass die Wiesengräser und zahlreiche Blumen zu einem späteren Zeitpunkt im Jahreskreis bereits verblüht sind und Samen gebildet haben. Diese fallen bei einem späteren Mahd-Zeitpunkt zu Boden und bleiben als Saatgut für die nächste Saison im Boden liegen. Somit wird die Vielfalt unterstützt und bleibt idealerweise erhalten. Dadurch kann man die Erhaltung der Biodiversität gezielt unterstützen.
Dies wiederum wirkt sich dann auf weitere Bereiche aus, wie zB die Tierwelt und ist vor allem bei Insekten spürbar. Denn durch den Erhalt der Pflanzenwelt bleibt auch der Lebensraum und die Futtergrundlage für diese gegeben und es wird Insekten die Lebensgrundlage angeboten, die sie brauchen - jene, die ihnen in der Stadt und in stark besiedelten Gebieten abhandengekommen ist.
Die positiven Auswirkungen dieser Maßnahmen sind in Folgereaktionen für viele weitere Bereiche relevant. Sie beugen beispielsweise der Bodenerosion vor, und wirken einem Humusabbau entgegen. Außerdem wirkt sich die Naturschutzmaßnahme gut auf die Qualität unserer Grundwasserreserven aus.
Insgesamt hat die regionale Agrarpolitik, allen voran Landtagsabgeordnete Regina Aspalter in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Kirchdorf Steyr und dem Land OÖ mit dem Regionalen Naturschutzplan ein Paket geschnürt, dass sich auf die gesamte Region - egal ob Mensch, Tier oder Natur positiv auswirken wird.
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