Aus Liebe zum Menschen
Rufhilfe: Sofortige Hilfe auf Knopfdruck in Bad Hall
Die Bezirksrundschau im Gespräch mit Peter Hartmann, stellvertretender Dienstführender der Ortsstelle des Roten Kreuzes Bad Hall über den „elektronischen Lebensretter Rufhilfe“.
RUNDSCHAU: Immer wieder schockieren Berichte in Zeitungen über alleinlebende, ältere Menschen, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten, wegen Schwindel stürzten oder über die Stiege stolperten. Erst Tage später fand man sie, meist in bedauernswertem Zustand. Was kann man dagegen tun?
Hartmann: Gegen diese Vorfälle im hohen Alter gibt es die Rufhilfe des oberösterreichischen Roten Kreuzes. Damit soll älteren Leuten die Angst vor dem Alleinsein in Notsituationen genommen werden. Anmelden kann man sich beim Hausarzt oder bei uns, in der Dienststelle. Es ist ein zweiseitiges Formular, wo man auch zwei Kontaktpersonen, wie Nachbarn, angeben kann.
RUNDSCHAU: Wie geht das praktisch und welche Kosten kommen da auf eine Person zu?
Hartmann: Der Antrag geht in die Zentrale der Rufhilfe nach Linz. Von dort kommt ein Fachmann und richtet das Gerät ein, erklärt alles und macht auch mit der älteren Person einen Probealarm. Ein Anschluss über Festnetz kostet 18,17 € pro Monat. Ein Hausschlüssel wird im Roten Kreuz hinterlegt, mit dem beim Alarm die Rettung ins Haus kann.
RUNDSCHAU: Was passiert, wenn jemand auf den Alarmknopf drückt?
Hartmann: Das Rufhilfe-Armband trägt man am Handgelenk. Drückt man auf den Alarmknopf setzt man einen Notruf in die Rettungsleitzentrale ab. Dort erscheinen sofort Name und Adresse der Person in Not auf dem Bildschirm. Über die Freisprecheinrichtung der Basisstation wird Kontakt mit der Person aufgenommen. Kann kein Sprechkontakt hergestellt werden, werden Nachbarn verständigt, die man beim Antrag für Rufhilfe angegeben hat und gleichzeitig wird ein Rettungswagen losgeschickt.
RUNDSCHAU: Wie oft gibt es so einen Rufhilfe-Alarm in der Ortsstelle?
Hartmann: Meist gibt es zwei Alarmrufe pro Woche, seltener sind Fehlalarme. Manchmal glauben Leute, die draufdrucken, dass man ihnen die Post hereinholt oder aufräumt. Das ist aber nicht der Sinn von Rufhilfe.
RUNDSCHAU: Wie viele Leute beanspruchen die Rufhilfe in Bad Hall?
Hartmann: Das sind derzeit 110 Personen, zusätzlich noch die Leute im betreubaren Wohnen in Bad Hall und Waldneukirchen, insgesamt rund 130 Personen.
RUNDSCHAU: Wann macht es Sinn, die Rufhilfe zu beantragen?
Hartmann: Sinnvoll ist es, wenn man schon Rollator oder Krücken braucht und sturzgefährdet ist. Leider sind manche Leute oft gedankenlos und tragen das Armband der Rufhilfe nicht. Da nützt es dann nichts, wenn ich im Schlafzimmer gestürzt bin, und das Gerät liegt im Bad.
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