Schulweg: Geht wieder zu Fuß!

- Von links: Waltraud Fisecker, Vertreterin der Gesunden Gemeinde, Kindergartenleiterin Isabella Schiffer, Ingeborg Mairhofer, Physiotherapeutin und Projektleiterin von „gehen geht“. Foto: LUN
- hochgeladen von Sabine Thöne
OÖ. Pilotprojekt „Gehen geht“ ab Juni 2012 für die Schulanfänger in Sierning
SIERNING. Unter dem Titel „Gehen geht“ startet der Pfarrcaritas-Kindergarten ab Juni als erste Gemeinde in OÖ ein Pilotprojekt für Schulanfänger. Es geht darum, gesund, umweltfreundlich und sicher zur Schule zu gelangen. Partner sind die Gesunde Gemeinde, die Umweltberatung und die FH Gesundheitsberufe OÖ.
Verzicht auf den Bus
Die Kinder werden durch gezielte Bewegungsstunden und Üben des künftigen Schulwegs mit Hilfe eines Polizisten zu mehr Sicherheit hingeführt.
Beim Elternabend am 8. Mai betonte Ingeborg Mairhofer von der FH für Gesundheitsberufe, wie wichtig zu Fuß gehen statt Elterntaxi oder Schulbus ist. „Die sensomotorische Entwicklung nimmt laufend ab, Gesundheitsprobleme nehmen zu. Purzelbaum rückwärts oder Stangenklettern können heute weitaus weniger Kinder als früher. Die Kinder werden überall hingefahren.
„Der Schulweg zu Fuß fördert Persönlichkeitsentwicklung, Selbstständigkeit und Sicherheit.“ Die Kinder bauen beim Gehen Stress ab, knüpfen soziale Kontakte und kommen ausgeglichener zur Schule. Auch das Verkehrsaufkommen vor der Schule wird geringer, was sich positiv auf die Sicherheit auswirkt.
Übrigens passieren nur 20 Prozent der Unfälle zu Fuß, 43 Prozent sind Autounfälle und die gefährdetste Gruppe sind jugendliche Mopedlenker und männliche Autofahrer bis 24.
Beispiele für die Umsetzung von „gehen geht“, gibt es aus anderen Ländern und einigen Bundesländern wo die Aktion bereits läuft, genug. Der Pedibus, oder eine Gehhaltestelle, von wo aus die Kinder einmal wöchentlich gemeinsam das letzte Stück zur Schule zu Fuß zurücklegen, begleitet von geschulten Erwachsenen, erscheint den Sierninger Eltern durchaus praktikabel.
Details wird Mairhofer, die das Projekt gemeinsam mit engagierten Eltern begleitet, demnächst ausarbeiten. Die Projektgruppe, die sich noch am selben Abend gebildet hat, will sich auch nach Möglichkeit um die Entschärfung gefährlicher Straßenübergänge kümmern.
Siernings Gemeindearzt Herbert Kain zum Projekt: „Endlich geschieht etwas. Wir sind früher auch alle kilometerweit zu Fuß zur Schule gegangen. Wir hatten viele Freiräume und keiner ist erfroren!“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.