Nachruf
Schwester Hildegardis Hurnaus im 84. Lebensjahr verstorben
Am 5. April verstarb die beliebte Ordensschwester in Linz.
STEYR. Schwester Hildegardis wurde am 10. Dezember 1939 in Linz/Kleinmünchen geboren. Ihre Kindheit verlief nicht besonders glücklich, da ihre Eltern ein Geschäft hatten und daher wenig Zeit für die Kinder blieb. Dazu wurde im Krieg das Elternhaus von einem Bombentreffer zerstört. Nach dem Besuch der Volksschule in Riedau und der Hauptschule in Neumarkt-Kallham trat sie mit 17 Jahren in den Orden der Kreuzschwestern ein. Sie bekam den Ordensnamen Hildegardis.
Nachdem sie im September 1963 die Ordensgelübde abgelegt hatte, begann sie als Volksschullehrerin zu unterrichten. Später unterrichtete sie im Gymnasium Gmunden/Ort und in der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Bad Ischl Kurzschrift, Leibesübungen und Mathematik.
Engagiert in der Stadtpfarre Steyr
1981 übernahm sie die Leitung der Hauptschule Rudigier in Steyr und war 20 Jahre Direktorin. Ihr ehrlicher und liebenswürdiger Umgang mit Eltern, Schülern und Lehrerkollegen wurde sehr geschätzt. Mit 65 Jahren wagte sie nochmals mutig einen neuen Aufbruch. Sie unterstützte von 2004 bis 2009 die junge Schwesterngemeinschaft in Budapest in Ungarn. Danach kam sie wieder nach Steyr zurück und engagierte sich in der Stadtpfarre Steyr. Sie leitete den Liturgiekreis, war als Lektorin und Kantorin tätig, betätigte sich als Mesnerin, sorgte für den Blumenschmuck und half bei Pfarrfesten mit. Vieles, was sie getan hat, geschah im Hintergrund und fiel erst auf, wenn es einmal nicht geschah.
Herzoperation im Februar
Mitte Februar 2023 musste sie sich einer Herzoperation unterziehen und erholte sich davon nicht mehr. In der Karwoche, am 5. April 2023, verstarb sie im Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz. Schwester Hildegardis war ein wichtiges Gesicht der Kirche in der Innenstadt von Steyr, immer ansprechbar für die Menschen, denen sie begegnete. Sie erfüllte verantwortungsbewusst und gewissenhaft ihre Aufgaben und überzeugte durch ihre tiefe Spiritualität.
Während der Landesausstellung 2021 war in der Stadtpfarrkirche von ihr auf einem Lesepult eine Interpretation des Bibelverses „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ aus dem Römerbrief zu lesen. „Dieser Vers berührt mich wirklich persönlich. Ich bin gewiss, dass weder der Tod noch das bedrohliche Leben, weder Zufall noch Schicksal uns trennen können von der Liebe Gottes, die uns in Christus erschienen ist,“ schrieb sie damals.
Sr. Hildegardis vereinte traditionelle Religiosität und Offenheit für Reformen in der Kirche. Sie zeigte Interesse für Neues in der Kirche und war überzeugt, dass es eine Erneuerung der Kirche braucht. Viele werden sie und ihre liebevolle Freundlichkeit sehr vermissen in Steyr.
Das Begräbnis findet am 24. April um 10 Uhr am St. Barbara Friedhof in Linz statt. Um 11.15 Uhr wird in der Klosterkirche der Kreuzschwestern in Linz der Trauergottesdienst gefeiert.
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