Studenten geben Lese-Nachhilfe

Das Projekt „Lesefreu(n)de“ wird im Sommersemester an sechs oö. Volksschulen durchgeführt, darunter in der Gemeinde Dietach.

DIETACH. Ende Februar starteten die Wirtschaftskammer OÖ und die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz (PHDL) die Aktion „Lesefreu(n)de — Profis helfen dir lesen“. Ziel ist die Förderung von Lesekompetenz und Lesefreude bei leseschwächeren Volksschülern.

Am Pilotprojekt „Lesefreu(n)de“ sind sechs oö. Volksschulen, darunter Dietach, mit je rund vierzig Schülern von der zweiten bis zur vierten Klasse beteiligt.
Einmal pro Woche findet außerhalb des Regelunterrichts eine „Lesefreu(n)de–Stunde“ statt, in der die Schüler in kleinen Gruppen gefördert werden. Das Programm reicht von Vorlesen, Lesen mit dem Computer über Lesespiele bis hin zu Lesen und Bewegung.

Zehn Studenten im vierten Semester der PHDL-Volksschullehrerausbildung kommen als Lesementoren zum Einsatz. Sie verfügen als künftige Lehrer über didaktisch-methodisches Wissen und Erfahrung im Unterricht und stellen die Leseförderungs-Programme nach den individuellen Lesebedürfnissen der Kinder zusammen. Am Beginn und am Ende des Semesters werden die Leseleistungen mittels Salzburger Lesetest überprüft.

Sinnerfassendes Lesen ist die Basiskompetenz, um sich die Welt zu erschließen, sowie eine wichtige Voraussetzung für lebenslanges Lernen. Laut einer Studie der EU-Kommission können EU-weit zwanzig Prozent der 15-Jährigen nicht richtig lesen. Besonders gefährdet sind Burschen, Kinder aus benachteiligten Familien und Migranten. Ziel der EU ist, diesen Anteil bis 2020 unter 15 Prozent zu senken.

Leseförderung gefordert
„Wer nicht richtig lesen kann, verfügt auch nicht über die Reife, die für ein Lehrverhältnis notwendig ist“, erklärt WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner. Er fordert die Verantwortlichen in der Politik auf, rasch Maßnahmen im Bereich der Leseförderung in den Schulen zu ergreifen.