Interview

"Stylistin & auch Vertraute"

LehrlingsRedakteurin Stefanie Purner, plauderte mit ihrer Chefin Martina Deisl zum Thema: Lehrberuf Friseur.

Was macht einen guten Lehrling aus?
Martina Deisl, Inhaberin des Frisurenstudios Deisl: Ein guter Lehrling ist freundlich, fleißig, erkennt selbstständig Arbeit, kann auf Bedürfnisse der Kunden eingehen und ist nach drei Jahren Ausbildung eine StylistIn, die mit allen Situationen im Salon zurechtkommt.

Welche Möglichkeiten hat man in oder nach der Lehrzeit?
Neben Seminaren und Schulungen hat der Lehrling die Möglichkeit, seine Fähigkeiten an zahlreichen Modellen auszuprobieren. Nach der Lehrzeit ist völlig selbstständiges Arbeiten als Top-Stylist möglich und wenn man will, kann man die Meisterprüfung ablegen.

Was wünscht du dir für die Zukunft deines Salons?
Ich wünsche mir viele Kunden, die meinen Salon wegen der Qualität der Arbeit und als Ort der Erholung schätzen und, dass ich mit meinen motivierten Mitarbeitern den Salon in der dritten Generation erfolgreich weiterführe.

Außerdem sind wir nicht „nur“ Friseure, wir sind Zuhörer, Trendsetter, Abschnittsgefährten, Tränentrockner, Glücklichmacher, Traumerfüller, Gedankenleser und Ausbügler.

Warum glaubst du gibt es immer weniger Friseurlehrlinge?
Ich glaube, es wird den Jugendlichen sehr stark vermittelt, dass eine höhere Ausbildung, sprich Matura, vernünftiger sei, als eine Lehre und ein hoher Verdienst in den Vordergrund gestellt wird. Wobei ein talentierter junger Mensch vor allem im Handwerk sehr erfolgreich und glücklich sein kann. Und gerade in Corona-Zeiten hat sich gezeigt, wie wichtig Friseurarbeit für die Gesellschaft ist.

Gibt es Vorurteile über das Friseur-Sein, die du nicht bestätigen kannst?
In diesem Beruf muss man nicht viel können.“ Das stimmt so auf keinen Fall! Eine umfassende Ausbildung und viel Erfahrung sind die wichtigsten Grundlagen für einen guten Friseur. Außerdem sind wir nicht „nur“ Friseure, wir sind Zuhörer, Trendsetter, Abschnittsgefährten, Tränentrockner, Glücklichmacher, Traumerfüller, Gedankenleser und Ausbügler.

Was ist das Schönste am Friseur-sein?
Wir machen Menschen glücklich und oft begleiten wir sie an ihrem schönsten Tag, manchmal auch am traurigsten. Das schafft eine Bindung, die man in anderen Berufen vergeblich sucht.

Würdest du sagen, dass sich der Beruf im Laufe der Zeit stark geändert hat?
Die Modetrends verändern ständig unsere Arbeit, wobei sich manches wiederholt. Während früher der Friseurbesuch etwas zweckdienlicher war, ist es heute ein kleiner Wellnessbesuch.

Warum wolltest du Friseurin/Lehrlingsausbilderin werden?
Mich fasziniert es, mit Fantasie etwas zu schaffen, worin sich Menschen wohler fühlen und Ausstrahlung bekommen. Schon im Kindergarten hat mich die kreative Welt der Haare & Farben begeistert. Ich liebe meinen Beruf, deshalb möchte ich diese Freude weitergeben.