Tipps für feuerfreie Festtage
Echtes Kerzenlicht am Christbaum birgt viele Gefahren. Einfache Regeln helfen und retten Leben.
STEYR. Jeder kennt ihn, fast jeder hat ihn: den Christbaum. Wunderschön anzusehen mit all dem Lametta, den kleinen Schokoschirmchen und den vielen Kerzen. Dass Tanne, Fichte & Co auch „brandgefährlich“ werden können, verdrängen die meisten Menschen. Vor allem beim Gebrauch von echten Kerzen reicht eine kleine Unachtsamkeit aus, und der Baum, der Kranz, die Tischdecke oder die Vorhänge stehen in Flammen.
„In beheizten Wohnräumen trocknen Adventkränze und Weihnachtsbäume sehr schnell aus. Die größte Brandgefahr besteht, wenn Kerzenflammen auf verdörrte und daher leicht entzündbare Äste übergreifen“, erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant der Stadt Steyr, Thomas Schurz. Ein trockener Christbaum kann innerhalb von 20 Sekunden in Vollbrand stehen.
Laut Schurz entstehen vier von zehn aller durch offenes Licht verursachten Brände in der Zeit um Weihnachten. "Den Weihnachtsbaum vorher an einem kühlen Ort lagern. Den Baum nicht neben Heizkörper oder Öfen kippsicher aufstellen", rät Schurz. Auch Wunderkerzen können durch Funkenflug den Weihnachtsbaum entzünden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder im Haushalt sind. "Mit Kindern sollte man vorher über die Gefahren von brennenden Kerzen reden. Zündhölzer und Feuerzeuge sicher verstauen".
Vorsicht mit Haustieren
Schurz weist auch auf die Gefahr hin, wenn Haustiere in der Wohnung leben. "Wir hatten einmal einen Brandeinsatz, bei dem das Haustier die brennende Kerze umgeschmissen hat". Aber auch Kerzen, die in der Vorweihnachtszeit gerne angezündet werden, bergen Gefahr. "Kerzen immer in Auffangschalen deponieren. Bevor man zu Bett geht oder das Haus verlässt, kontrollieren, ob man die Kerze auch ausgelöscht hat".
Als Vorsichtsmaßnahme nennt Schurz Rauchmelder und Feuerlöscher. "Einen Schaumlöscher, eine Löschdecke oder einen Kübel Wasser bereitstellen." Und natürlich sofort die Feuerwehr unter 122 alarmieren. "Bei jedem Brand gilt alarmieren, retten und löschen", sagt der Bezirksfeuerwehrkommandant.
Einfache Regeln für feuerfreie Festtage:
• Den Christbaum möglichst frisch und nicht zu früh kaufen. Im Freien aufbewahren und erst an Heilgabend in die Wohnung holen.
• Zum Aufstellen des Christbaumes nur kipp- und standsichere Christbaumständer verwenden. Mit Wasser gefüllte Christbaumständer verhindern ein zu rasches Austrocknen des Baumes und erhöhen damit die Brandsicherheit.
• Unter den Christbaum am besten eine schwer entflammbare Unterlage legen.
• Nur feuerfeste Kerzenständer (kein Holz) am Adventkranz und Christbaum benützen.
• Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen rechtzeitig auswechseln, bevor sie niederbrennen.
• Abstand halten: Kerzen sollten in einem Abstand von mindestens 20 Zentimetern von Ästen und Dekorationsmaterial befestigt werden.
• Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Besonders nicht, wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.
• Kerzen am Baum von oben nacht unten anzünden. Von unten nach oben auslöschen.
• Achtung Funkenflug: Spritzkerzen können schnell zum Brand führen.
• Benützen Sie auf keinen Fall Christbaumschnee aus Spraydosen, wenn die Kerzen bereits brennen.
• Einen Feuerlöscher, Wolldecke oder einen Kübel Wasser beim Anzünden der Christbaum-Kerzen immer in Griffweite stellen.
• Vor dem Zubettgehen oder Verlassen des Hauses darauf achten, dass keine Kerzen brennen.
• Rauchmelder schlagen im Notfall rechtzeitig Alarm und können Leben retten.
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