Verein Neustart: Auftrieb geben, um neu zu starten

Abteilungsleiter  Markus Antesberger vor einem aussagekräftigen Plakat des Vereins Neustart in Steyr. | Foto: Gierlinger
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STEYR (dg). Markus Antesberger, Abteilungsleiter des Vereins Neustart Oberösterreich sitzt am runden Besprechungstisch in seinem hellen Büro und erklärt mit geduldiger und freundlicher Stimme, worum es ihm und all seinen Kollegen geht. Die Begeisterung für seinen anspruchsvollen Beruf hat der Soziologe auch nach vielen Jahren nicht verloren. Der Verein Neustart ist ein Vertragspartner des Justizministeriums und als solcher an allen Landesgerichtsstandorten in ganz Österreich vertreten.
Die Leistungen, die von Neustart angeboten werden, reichen von der klassischen Bewährungshilfe, über Tatausgleich, die Vermittlung von gemeinnützigen Leistungen, bis hin zur Schulsozialarbeit oder Haftentlassenenhilfe. Man kümmert sich also um Opfer und Täter gleichermaßen.
„Natürlich ist in diesem Zusammenhang eine unterschiedliche Herangehensweise zu wählen. Beim Tatausgleich bringen wir jedoch meist Opfer und Täter an einen Tisch und es sind Gespräche möglich“, sagt Antesberger. Man spricht in diesem Fall von einem diversionellen Vorgehen, bei dem versucht wird, zwischen Opfern und Tätern zu vermitteln. Auch beim elektronisch überwachten Hausarrest kommt dem Verein Neustart eine bedeutende Rolle zu. Mitarbeiter sind vor der Entscheidung für bzw. gegen die so genannte „Fußfessel“ für die sozialarbeiterische Erhebung aller wesentlichen Faktoren zuständig. Kommt es zur Anwendung des elektronisch überwachten Hausarrests werden Wochenpläne erstellt, die vom entlassenen Straftäter genauestens eingehalten werden müssen. Wird ein Alarm aufgrund einer Abweichung ausgelöst, geht diese Information direkt an den zuständigen Sozialarbeiter des Vereins.
Am Standort Steyr kümmern sich insgesamt 13 hauptamtliche Angestellte und 42 ehrenamtliche Mitarbeiter beispielsweise um 400 Klienten, die im gesamten Gerichtssprengel Bewährungshilfe in Anspruch nehmen. Dass man in so einem Job auch oft an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit geht, ist nicht verwunderlich. In diesem Fall wird Supervision angeboten. „Natürlich helfen auch die Gespräche und Diskussionen mit den Kollegen“, sagt Antesberger.

Hilfe für Täter und Opfer
Dass in unserer Gesellschaft sehr schnell der Ruf nach härteren Strafen laut wird, ist offenkundig. „Dabei zeigen zahlreiche Studien, dass nicht die Höhe von Strafen eine erneute Straffälligkeit verhindert, sondern der Umstand, dass überhaupt reagiert wird. Diese Reaktionen können vielfältig sein und durchaus auch diversionelles Vorgehen, d.h. Tatausgleich, Gemeinnützige Arbeit, etc. umfassen“, erklärt Antesberger.
Beim Verein Neustart ist man darum bemüht, Tätern und Opfern zu helfen – ohne zu polarisieren. Eine Aufgabe, die die Aufarbeitung von Ursachen in den Mittelpunkt stellt.

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