"Vergangenheit gehört aufgearbeitet"

Bild vom Todesmarsch in Hieflau: Auch Fotos und Schriftstücke aus dieser Zeit werden gesucht. | Foto: Walter Dall-Asen
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BEZIRK. Das EU-Projekt "Einhalt" beschäftigt sich mit einem traurigen Kapitel der Geschichte. Es erinnert an die Todesmärsche ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge im April 1945 durch die Bezirke Kirchdorf und Steyr und an die wenigen Menschen, die es wagten, den Opfern trotz massiver Drohungen zu helfen. Bis heute gibt es nur einige Gedenktafeln in Steyr-Land.
Eine Gruppe, bestehend aus Vertretern von Schulen, Kirchen, Historikern, kommunaler Politik und Privatpersonen will eine umfassende Aufarbeitung dieser Thematik erreichen. Zeitzeugen soll Mut gemacht werden, über das bisher Verdrängte zu sprechen. Ein besonders leerer Abschnitt ist der Bereich Steyr Stadt, wo fast alle Transporte durchgetrieben wurden, aber der Teppich des Schweigens besonders dicht ist.

Zeitzeugen gesucht
"Es ist uns wichtig, Zeitzeugen zu suchen, die einen dieser Todesmärsche gesehen, von der vorangegangenen Generation davon gehört haben oder vielleicht sogar Aufzeichnungen darüber besitzen", startet die Historikerin, Ines Bernt-Koppensteiner, einen Aufruf. Neben Kirchdorf ist auch Steyr Projektpartner. "Es gibt leider noch immer Dinge aus der Vergangenheit, die noch nicht aufgearbeitet sind. Steyr hat eine Vergangenheit, die nicht immer rühmlich war, beispielsweise was die Zwangsarbeiter in den Steyrer Werken betrifft. Die Vergangenheit gehört aufgearbeitet, um damit leben zu können. Ines Bernt-Koppensteiner hat sich dieses Themas angenommen. Aus Sicht der Stadt ein Danke, dass das Projekt zustande kommt", sagt Stadträtin Ingrid Weixlberger.

Zahlreiche Aktionen geplant
Bernt-Koppensteiner präsentiert ihre Forschungsergebnisse im April 2015 in dem Buch "nirgendwohin" im Museum Arbeitswelt. Dabei wird auch der Film von Joachim Stöbis mit Zeitzeugeninterviews zu den Todesmärschen gezeigt. Mit Schülern des Privat-BORG der evangelischen Kirche wird ein Impulstheater-Projekt erarbeitet. Im Rahmen der Schulpartnerschaft des BRG Michaelerplatz mit dem Ságvári Endre Gimnázium in Szeged (Südungarn) werden im Mai 2015 ungarische und österreichische Schüler in Workshops die Thematik behandeln. Im Anschluss an die Forschungen sollen Erinnerungspunkte in der Stadt, wo alle Todesmärsche zusammenliefen, erarbeitet und in Themenführungen erschlossen werden.
Angedacht ist eine Zusammenarbeit mit den "Freunden von Yad Vashem" und mit der katholischen Jugend Ternberg, die die "Todesmärsche" durchs Ennstal zum Jahresthema 2015 machen.

Zeitzeugen gesucht
Die Historikerin Ines Bernt-Koppensteiner sucht Zeitzeugen bzw. Aufzeichnungen der Todesmärsche. Angaben werden streng vertraulich behandelt und, falls sie Eingang in die Publikation finden, anonymisiert. Hinweise an Tel. 07252/46518 oder 0650/360 70 78 oder zeitzeugen1945@gmx.at.

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