Interview
Viele Betriebe starten neu durch
LehrlingsRedakteurin Isabella Pranzl, hat ihre Vorgesetzte Gabriele Hebesberger, zum Dialog gebeten.
Was macht die Landwirtschaftskammer?
Gabriele Hebesberger, Leiterin der BBK Steyr-Kirchdorf: Die Landwirtschaftskammer ist die gesetzliche Interessensvertretung der Land- und Forstwirtschaft. Ab zwei Hektar land- und forstwirtschaftlicher Fläche, im Eigentum oder in Bewirtschaftung, ist man verpflichtend Mitglied der LK. Ähnlich wie bei den Selbständigen die Wirtschaftskammer sind wir für die Landwirte die Anlaufstelle.
Was machen wir für unsere Landwirte?
Unsere Hauptaufgaben sind die Beratung und Unterstützung bei der Abwicklung von Förderungen. Im Bereich der Beratung geht es sowohl um rechtliche Fragestellungen wie zum Beispiel Hofübergabe, Verpachtung als auch um betriebswirtschaftliche Bereiche wie Betriebsplanung und Betriebskonzepte.
Bei Fragen der Waldbewirtschaftung und Förderungsabwicklung bieten unsere Forstberater auch gerne ihre Unterstützung an. Im Bereich der Direktvermarktung informieren wir die Bäuerinnen und Bauern über Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der Vermarktung. Natürlich vertreten wir auch die bäuerlichen Anliegen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten, Wasserschutz- und Wasserschongebieten.
Welche Weiterbildungen bieten wir für unsere Landwirte an?
Jährlich bilden wir in einem 240 Unterrichtseinheiten andauernden Kurs neue landwirtschaftliche Facharbeiter aus. Für diejenigen, die bereits den Facharbeiter haben, bieten wir über drei Bildungswinter die Ausbildung zum Meister der Landwirtschaft an. Heuer möchten wir zusätzlich mit einem Meisterkurs für Innovation und Direktvermarktung starten. Zusätzlich bieten wir ein umfangreiches Kursprogramm mit zahlreichen Kursen aus den Fachgebieten: Unternehmensführung – Innovation und Marketing – Tierhaltung und Pflanzenbau – Gesundheit und Ernährung - und Direktvermarktung, welche über das landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut LFI abgewickelt werden, an. Unsere Kurse können nicht nur von Bäuerinnen und Bauern, sondern auch von Konsumenten oder auch Interessierten gebucht und besucht werden. Zum Beispiel finden in der BBK Kirchdorf Steyr zahlreiche Kochkurse statt.
Ausblick in die Zukunft - Was wird sich in zehn Jahren ändern, im Hinblick auf die Landwirtschaft und unsere Aufgabe die Landwirte und Landwirtinnen bestmöglich zu betreuen?
Bezugnehmend auf die aktuelle Agrarstrukturerhebung, welche alle zehn Jahre durchgeführt wird, ist ein Rückgang der Betriebe festzustellen. Diesen negativen Trend möchten wir stoppen. Es ist derzeit ein großer Umbruch festzustellen, tierhaltende Betriebe müssen sich im Hinblick auf Tierwohl, Bio et cetera neu orientieren. Uns ist es wichtig, dass viele in der Produktion bleiben. Umgekehrt gibt es auch viele landwirtschaftliche Betriebe, die neu durchstarten und oft auf kleinen Flächen innovative Produkte erzeugen. Wir als BBK wollen alle Betriebsformen, ob klein oder groß, konventionell oder biologisch, klassisch oder innovativ, bestmöglich begleiten und unterstützen.
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