Steyr-Stadt
Vom treuen zum teuren Freund?
Teuerungswelle trifft Tierbesitzer – immer mehr können sich ihren Liebling nicht mehr leisten.
STEYR. Die Teuerungswatsche trifft nicht nur die ärmsten der Menschen oftmals am schlimmsten, sondern auch die ärmsten der Tiere. Die Situation ist mittlerweile heftig: Immer mehr Tierheime verhängen einen Aufnahmestopp, da diese keinen Platz mehr haben. Das “Tierheim Steyr“ warnt gerade in Zeiten der Teuerungen vor einem unüberlegten Anschaffen eines Haustiers. „Auch wir haben derzeit mit den massiven Kosten zu kämpfen. Leider ist keinem bewusst, welche Ausgaben ein Tierheim hat. Nicht nur Heizung und Strom, sondern auch Reparaturen der Waschmaschine, die täglich Stunden zum Einsatz kommt, oder die alljährliche Wartung der Heizung. Auch unsere chronisch kranken Schützlinge belasten das Budget massiv. Angeschlagene Tiere müssen regelmäßig zur sogenannten “Gesundenuntersuchung“, alte Tiere sind öfter mal erkältet und brauchen den Tierarzt und auch die Futterkosten wachsen uns über den Kopf. Gott sei Dank haben wir noch brave Unterstützer, die uns regelmäßig Spenden zukommen lassen“, erklärt die Steyrer Tierheimleiterin Monika Stadler.
Das Steyrer Tierheim hat derzeit einen Aufnahme-Stop. Es herrscht ein “Stop and Go-System“. Besitzer, die ihr Tier abgeben müssen, hängen momentan in einer sogenannten Warteschleife. Das ist für Betroffene eine Zerreißprobe. Tiere werden vermittelt und andere rücken dafür sofort nach. Stadler fügt hinzu: „Wir sollten täglich fünf Hunde aufnehmen, von den Katzen brauchen wir erst gar nicht reden – die Herbstkitten werden geboren, und viele wissen nicht wohin damit. Leider fehlt vielen Besitzern das Geld zur Kastration, und somit gibt es ständig unkontrollierten Nachwuchs – dieser landet dann natürlich bei uns!“
Die Teuerungen spürt man auch in der Tierklinik Steyr. Preise für Medikamente sind um mindestens 30 Prozent angehoben worden, und auch die Stromkosten schnellen nach oben. Dieser Preisanstieg muss bei den Honorarnoten aufgerechnet werden. Derweil haben die Tierbesitzer noch Verständnis. Der Chef der Tierklinik Steyr, Valentin Pfeil erklärt: „Den Besitzern ist das Wohl der Tiere noch immer sehr wichtig! Wir haben zum Glück noch keine Patienten, die wir aufgrund finanzieller Engpässe ihrer Besitzer nicht behandeln dürfen. Manchmal braucht es Untersuchungen durch den Computertomographen, oder ein Notfall muss geröntgt werde. Diese Geräte haben einen extrem hohen Stromverbrauch. Mir tun die Tierhalter jetzt schon wirklich leid!“
Das Tierheim Steyr freut sich natürlich immer über freiwillige Zuwendungen – in Form von Futter- oder Geldspenden: Hypo Landesbank, IBAN: AT 605400 0000 1600 0994, BIC: OBLAAT2LXXX. Monika Stadler und ihr Team sind auf der Suche nach freiwilligen Helfern, oder aber auch nach gelernten Tierpflegern. Bei Interesse melden Sie sich unter: 07252 71650 oder tierheim-steyr@aon.at bei Monika Stadler. Am Samstag, 1. Oktober, findet ein Anerkennungstreffen für die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Tierheim statt.
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