Topotheken
Zehntausend Mal sich erinnern

1935 kaufte die Gemeinde Waldneukirchen einen Traktor an. Das Foto entstammt der Topothek Waldneukirchen. | Foto: KUL
  • 1935 kaufte die Gemeinde Waldneukirchen einen Traktor an. Das Foto entstammt der Topothek Waldneukirchen.
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In 18 Gemeinden der Region gibt es Topotheken. Diese digitalen Archive machen Geschichte lebendig.

BEZIRK. Stöbert man in den Topotheken der Region stößt man auf viele alte Erinnerungen: Glockenweihe 1950 in Dietach, eine Männerrunde um 1920 in Ternberg oder ein Foto vom Freibad in Sierning 1981. Diese Erinnerungen würden mit der Zeit in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht ehrenamtliche Menschen, die sich um den Erhalt historischer Dokumente bemühen – zum Beispiel in den sogenannten Topotheken. 18 dieser digitalen Archive mit mehr als 10.000 Fotos bestehen bereits in den Leader-Regionen Traunviertler Alpenvorland und Nationalpark Kalkalpen. Das bislang jüngste ist jenes in Dietach. Mitte Mai geht die Topothek in Garsten online.

Aktive Beiträge durch Bürger

"Viele Fotos in der Topothek Bad Hall stammen aus der Jahrhundertwende und sind Ansichten vom Ort oder von Häusern. Die Abbildungen gehen aber bis in die Gegenwart", sagt Katharina Ulbrich. Die Historikerin aus Waldneukirchen arbeitet bei den Topotheken in Bad Hall, Waldneukirchen und Adlwang mit. "In Bad Hall beispielsweise kann man eine Sammlung eines verstorbenen Fotografen ansehen. Er hat viele tolle und seltene Bilder von Personen, berühmten Unternehmern, Kaufleuten und Ärzten angefertigt. Solche Bilder geben viel von der Sozialgeschichte her", so Ulbrich.
Topotheken wollen das vielfältige Leben einer Gemeinde bewahren. „Es geht um den ganz normalen Alltag, nicht nur um offizielle feierliche Ereignisse“, erklärt Projektkoordinator Siegfried Kristöfl aus Kremsmünster. „Dieses große Gemeinde-Album kann nur durch aktive Beiträge der Bürger ergänzt werden. Alle sind eingeladen, ihre persönlichen Erinnerungen beizubringen.“

Erinnerungen gut aufbewahrt

Fotografien gehören zum kulturellen Erbe, analoge Fotos sterben jedoch aus. „In der Topothek hat jedes Dokument einen Platz und Wert“, versichert der Historiker. „Jeder Bürger kann sich sicher sein, dass seine Erinnerungsschätze gut aufbewahrt sind.“ Das Traunviertler Alpenvorland und die Eisenwurzen sind Kulturlandschaften. "Wie es hier früher einmal ausgesehen hat, weiß man nur aus Beschreibungen. Bilder existieren erst, seit es Kameras gibt", weiß Kristöfl. "Männer und Frauen hielten Augenblicke fest, die wir heute sammeln, um sie auch noch morgen unseren Kindern zu zeigen." Eine Topothek zeigt, was sich über hundert Jahre verändert hat, was besser und leichter geworden ist, worauf man verzichten konnte oder was verloren ging, wonach wir uns sehnen und worüber wir uns gefreut haben. Kristöfl: "Dieses Vertrauen und diese Zuversicht gewinnen wir durch das Teilen von Fotos in einer Topothek – und vor allem beim gemeinsamen Durchschauen und Ansprechen von Veränderungen. In einer Topothek stecken Bilder, aber auch viele Erfahrungen."
Felix Fößleitner von der Leader-Region Nationalpark Kalkalpen ergänzt: „Die Topotheken sind wichtig, weil sie oft verborgene Fotos für die Allgemeinheit zugänglich machen und historische Gegebenheiten in den Vordergrund rücken. Daraus können wiederum neue Initiativen und Projekte entstehen.“ Das gemeinsame Engagement schaffe neue Begegnungsräume. „Man erzählt sich Geschichten zu den Fotos und tauscht sich darüber aus. So gelingt es, dass die Leute wieder zusammenkommen – in der heutigen Zeit ist das wichtiger denn je.“

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