Zeitzeuge berichtet über Jugend in schwierigen Zeiten
Zeitzeuge aus Waldneukirchen berichtet über Jugend in schwierigen Zeiten
„Wer nicht gearbeitet hat, wurde zwangsverpflichtet“, so fasst Zeitzeuge Franz Pöllhuber (85) die Stimmung seiner Jugendzeit im Nationalsozialismus zusammen. Seine Erzählungen sind ein wichtiger Beitrag zur derzeit laufenden Ausstellung „Erinnerungen mit Zukunft“ im Museum Arbeitswelt Steyr. Die Waldneukirchnerin Claudia Scheller absolviert derzeit die Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) in Steyr, die zusammen mit ihren Klassenkollegen dreizehn Interviews führten, um Erfahrungen und „Erinnerungsspuren“ aus schwierigen Zeiten zu sammeln. „Zuerst traute ich mich nicht Herrn Pöllhuber, der das Nahversorgungszentrum in Waldneukirchen initiierte, anzusprechen. Doch er überraschte mich mit seiner Bereitschaft zum Gespräch“, so erzählt die Hausfrau, Mutter und Schülerin Claudia Scheller. Pöllhubers Geschichte beginnt beim Einmarsch und der Volksabstimmung 1938, berichtet über die Zwangsarbeiter aus dem Osten, Verhaftungen in Molln und den Krieg. Das gesamte Interview wurde in kleine „Portionen“ geteilt, die an den Hörstationen im Ausstellungsbereich miterlebt werden können. Es lohnt sich, den subjektiven Erinnerungen der älteren Generation zu lauschen, dabei ihre Neugier, Freude, aber auch Unsicherheit und Verwirrung in Fragen der politischen Ideologien mitzuempfinden. Die Ausstellung mit allen Hörbilder ist bis 20. Dezember 2015 im Museum Arbeitswelt geöffnet.
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