KI macht Schüler der HAK Steyr für die Zukunft fit

Beim Thema "künstliche Intelligenz" reicht die Palette der Meinungen von euphorischer Zustimmung bis hin zur totalen Ablehnung einer nicht kontrollierbaren Technologie. Doch es dürfte egal sein, wie man dazu steht, Fakt ist: Kl ist gekommen, um zu bleiben. "Wir wollen im Zuge unserer Teilnahme am Projekt ‚Embracing Technology’ diese neue Technologie auf unterschiedliche Art in den Unterricht integrieren" , sagt Lisa Karner. Die junge Lehrerin ist seit fünf Jahren an der HAK Steyr tätig und leitet jenes Projekt, für das ihre Schule von der Innovationsstiftung Bildung ausgewählt wurde. Von den österreichweit 300 Schulen mit sogenanntem "expert+-Status", der Voraussetzung für eine Bewerbung ist, wird die HAK Steyr als eine von nur 18 Schulen und als einzige in ganz Oberösterreich bis Juni 2026 speziell gefördert.
"Das Feedback unserer begleitenden Professorin der Uni Graz war äußerst positiv und voll des
Lobes" sagt Ute Wiesmayr, Direktorin der für den Einsatz neuer Technologien bekannten Steyrer HAK: "Wir machen unsere Schüler fit für die Zukunft. Davon profitieren soll in Folge die gesamte Region Steyr, schließlich tauchen die Absolventen der HAK danach mit ihrem Wissen in zahlreichen Unternehmen und Organisationen auf.

Gezielte KI-Nutzung

Doch zurück zum Projekt, das den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Schulalltag verbessern soll. Ziel sei die gezielte Nutzung Kl-gestützter Werkzeuge in der Unterrichtsvorbereitung, -
durchführung und -nachbereitung, erklärt Karner: "Einerseits geht es um eine Vereinfachung von Verwaltungsabläufen mit der damit verbundenen Zeitersparnis, unser Hauptfokus ist aber der Kl-Einsatz für Schüler wie Lehrer.” Es werde einerseits eine Kl-Toolbox für Lehrkräfte entwickelt, ebenso ein sogenannter KI-Führerschein für Schüler, der beim späteren Einsatz in der Klasse und für die Wirtschaft Vorteile bringen soll. Teile des KI-Führerscheins wurden bereits im Rahmen eines Maturaprojektes an der HAK entwickelt und in den zweiten Klassen eingesetzt. Im kommenden Jahr sollen Maturanten dann eigene Chatbots, also virtuelle Assistenten mit KI-Unterstützung, entwickeln.

Kritische Auseinandersetzung

"Aber es ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Kl ganz wichtig", sagt Karner, "denn gefährlich ist sie vor allem dann, wenn man keine Ahnung davon hat! Verantwortungsvolle Kl-Nutzung müsse dazu führen, einen Mehrwert zu erzielen, Abläufe zu optimieren, Zeit für pädagogische Arbeit zu schaffen und die schulische Organisation zu verbessern. Neben ethischen Fragen der Anwendung ist eines der Ziele auch, die Medienkompetenz von Schülern wie auch jene der 80 HAK-Lehrer zu schärfen.

Aktuell laufen bereits die Vorbereitungen für den Kick-off-Event für das Projekt in der ersten
Schulwoche im September. In Folge soll dann die erworbene Kompetenz auch auf andere Schulen in der Region ausgerollt werden.

Was aber sagen die Schüler selbst zu diesem Projekt? "KI wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Deswegen finde ich es sehr wichtig, dass wir lernen, damit umzugehen", sagt Schulsprecher Mustafa Dudakovic. Kl sei für ihn schon wie ein Lehrer, etwa wenn er sich Fragen in Mathematik Schritt für Schritt erklären lasse. Schüler würden aber besonders hinsichtlich einer kritischen Auseinandersetzung mit Kl Unterstützung benötigen: "Vom Projekt ‚Embracing Technology’ wünsche ich mir, dass wir diesbezüglich Wissen und Know-how vermittelt bekommen.”