Vertikaltuch-Akrobatin Sophie Kaltenecker
„Ich gehe jeden Tag über meine Grenzen“
Vertikaltuch-Akrobatin Sophie Kaltenecker ist seit Oktober Schülerin an der Circus School in Portugal.
LOSENSTEIN, PORTUGAL. Um ihr Können in Vertikaltuch-Akrobatik unter Beweis zu stellen, hat Sophie Kaltenecker aus Losenstein im April bei „Show your Talent – Das ist keine Castingshow“ auf Puls vier mitgemacht (wir berichteten). Damals trainierte die 20-Jährige parallel dazu für die Aufnahmeprüfung an der „Salto Circus School“ in Portugal – seit Oktober ist sie dort Schülerin.
„Trainings-Bootcamp“
Die schöne Losensteinerin fühlt sich auch sehr wohl, obwohl sie öfters mit Verbrennungen am Rücken vom Tuch oder überdehnten Muskeln zu kämpfen hat. Denn das Training ist alles andere als ein Zuckerschlecken. „Wir gehen jeden Tag über unsere Grenzen“, fasst die junge Akrobatin den „Schulalltag“ von 9 bis 17 Uhr zusammen. „Jeden Tag um Punkt neun Uhr laufen wir uns 15 Minuten warm. Dann müssen wir 15 Minuten Kraft-, Dehnungs- und Ausdauerübungen machen. Nach dieser halben Stunde wäre ich eigentlich schon wieder bereit heimzugehen.“ Doch das waren erst die Vorbereitungen für den restlichen Tag. „Danach folgen entweder 45 Minuten Trampolin- oder Akrobatikklasse, danach eine Stunde Spezial- oder freies Training.
An den Nachmittagen geht es mit Ballett, Contemporari, Theater, Theorie oder mit Workshops weiter.“ Viermal pro Woche gibt es auch eine Stunde lang „körperliche Vorbereitung“. „Eine Stunde lang Kraft- und Ausdauerübungen – eine Stunde lang blanker Horror. Ich komme mir da immer wie im Militär vor“, erzählt Kaltenecker lächelnd. Auch die Stretching-Stunden findet die 20-Jährige nicht so lustig. „Gehört aber leider einfach dazu.“
„Meine Familie steht immer hinter mir, dafür bin ich dankbar.“
Um motiviert zu bleiben, pushen sich die Schüler gegenseitig. „Durch die gemeinsamen Übungen, wo man viel Vertrauen braucht, sind wir ganz schön zusammengewachsen und immer füreinander da.“ Bei so viel hartem Training bleibt der Losensteinerin kaum Zeit für Freizeit. „Die Wochenenden nutze ich zum Regenerieren. Ich fahre dann gern mit der Straßenbahn ans Meer. Für Partys fehlt mir einfach die Energie.“
„Dankbar für diese Chance“
Obwohl Kaltenecker öfters die Zähne zusammenbeißen und ihre Stimmungen, Gedanken und Probleme in der Garderobe lassen muss, ist sie überglücklich und dankbar für diese Chance. „Das verdanke ich auch vor allem meinen Eltern, meinem Bruder, meinem Freund und meiner ganzen Familie, die stets hinter mir stehen“, so Kaltenecker.
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