Zeit zu kämpfen

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Es gibt Situationen im Leben ob Privat, Beruflich oder im Sport wo es an der Zeit ist zu kämpfen um seine Ziele zu erreichen. Es ist völlig egal im welchen Bereich man sich dieser Herausforderung stellt, der Kampf ist derselbe. Am Samstag den 22. September hatte ich die Gelegenheit mich beim Steyrer Stadtgut Ultralaufevent der Herausforderung 100 km laufend zu stellen. Ich hatte ein Versprechen abgegeben und wollte das Ziel unbedingt erreichen. Leider waren die Voraussetzungen nicht geradere optimal. Eineinhalb Wochen nach hervorragender Vorbereitung habe ich mir einen Nerv im Lendenwirbelbereich eingeklemmt und dieser strahlte dabei unangenehm in die rechte Wadenmuskulatur. Für mich emotional eine Achterbahnfahrt, ein Up and Down der Gefühle. Einerseits ist noch gut eine Woche Zeit andererseits hatte ich 5 Tage vor dem Wettkampf einen Probelauf, wo es nach einen Kilometer vorbei war, da ich solche Krämpfe im Wadenbereich hatte. Die Nerven waren blank, aber wie so oft im Leben heißt es Ruhe bewahren die Situation zu analysieren und die Möglichkeiten die man hat zu nutzen. So verschreibe ich mir Ruhe, um Körperlich und Mental am Samstag um 07:00 auf die 100 km starten zu können. Es hilft einem enorm ein starkes Team das aus meiner Familie besteht hinter einem zu haben. Den auch für mein familiäres Team ist es ein Ultrabewerb ob es die wochenlange Vorbereitung oder den Auf und Abbau des Verpflegungsstandes ist. Aber mit meiner Frau Daniela als Headmanager dieser Verpflegungsstation brauche ich mir keine Sorgen zu machen und ich kann mich voll auf meine Aufgabe 100 km zu laufen konzentrieren. Eine große Hilfe und Freude ist es für mich auch immer mit vielen Freunden aus der Ultralaufszene am Start zu stehen, eine eingeschworene Runde mit denen man schon die ein oder anderen Höhen und Tiefen erlebt hat. Nach einer leichten Verzögerung aus technischen Gründen der Zeitnehmung wurde bei kühlen Temperaturen gestartet. Schon nach einigen Metern wurde mir bewusst dieser Lauf ein Kampf mit mir selber wird. Denn die Verhärtung in meiner rechten Wadenmuskulatur war nicht verschwunden. Für mich war aber vor dem Lauf schon klar das ich sehr genau auf meinen Körper hören würde und wenn ich merke das es gesundheitliche Folgen hat, würde ich sofort abbrechen. Denn auch der größte Wille könnte einen körperlichen Schaden nicht rechtfertigen. Aber ich war guter Dinge das ich nach einiger Zeit in einen rhythmischen Lauf finde und so sich die Muskulatur lockern wird. Hilfe bekam ich wie schon des Öfteren von meinem Freund Bart Ernst mit dem ich bereits einige Ultras absolviert habe. Bis zu seinen Magenproblemen hatte ich einige Stunden einen perfekten Laufpartner an meiner Seite. Bei Kilometer 53 wusste ich was es heißt alleine und nur auf sich gestellt zu sein. Den ab diesen Zeitpunkt hatte ich enorme Probleme mit Krämpfen die wie sich noch herausstellte bis in das Ziel anhalten würden. Einzige Hilfe war meine Verpflegungsstation die Nerven bewahren mussten den ab diesen Zeitpunkt war ich nur mehr auf mich konzentriert und das war sicher nicht schön anzusehen sie mussten mit meinen Launen und meinen sehr kargen Aussagen umgehen. Denn man versucht so wenig Energie wie möglich zu verschwenden. So schlafen die Gesichtszuge ein der Kopf ist sehr weit nach unten geneigt dass der Blick nur 2 Meter nach vorne zulässt und das sprechen verringert sich auf Gel, Flasche, Cola und Salz. Nur so kann ich das Rennen fortsetzen und meine Kräfte wieder sammeln. In dieser Phase hilft mir Mental mein Freund Heinz Jürgen Ressar mit Tipps und aufmunterten Worten. Er ist zu diesem Zeitpunkt sogar Gesmtführender des 100km Laufes und trotzdem nimmt er sich die Zeit mich mitzureißen. Auch die zurufe meines Betreuerteams hilft mir über viele Runden, leider kann ich dies nicht erwidern da ich jede Energie sparen muss. Aber das nicht genug fängt es auch noch an zu regnen oder besser gesagt zu schütten. Damit sich der Regen besser verteilt kommt natürlich lebhafter Wind dazu. Das heißt für mich wieder eine neue Situation gegen die man ankämpfen muss. Wie werde ich diesen Wettkampf zu Ende bringen. Da hilft mir das wissen über unsere Vorfahren die als sie von den Bäumen auf die Steppe übersiedelten. Um zu überleben jagten oder besser gesagten hetzten sie Wild zu Tode ob in der Gruppe oder Alleine. Diese Art der Jagd ging auch oft über 100km wie bei den heutigen Ultraläufen. Um das überleben der Familie zu gewähren war das Gelingen einer solchen Jagd fast ein Muss. Das ist natürlich ein großer Motivationsgrund dass ich mir zunutze mache. So stelle ich mir im Gedanken vor wie wichtig das Gelingen dieses Rennens für meine Familie ist. So starte ich im Kopf einen Film wie es ist auf der Jagd zu sein um Nahrung zu besorgen und so das überleben sichert. Dieses Kopfkino hat 2 Vorteile, Punkt 1 ist es eine großer Motivationsschub und Punkt 2 vergeht die Zeit und so werden Kilometer um Kilometer herunter gespult. Das Ziel ist in Reichweite und doch noch so weit entfernt. Jeder Muskel im Körper schmerzt und so kämpfe ich wie nie zuvor das Ziel zu überqueren. Jede Runde scheint endlos doch irgendwann kommt die letzte Runde wo man mit der Österreichischen Fahne läuft dieses Jahr laufe ich mit 2 Fahnen einmal die Österreichische Fahne und einmal die Holländische. Wir haben leider 3 Familienmitglieder verloren aber dafür eine große Familie gewonnen und so Österreich und Holland verknüpft. Mit diesen Gefühlen laufe ich mit Alexander und Alfred über die Ziellinie. Ich bin überglücklich das ich mit einem lauten Schrei hinaus Posaune. Es ist wichtig sich hin und wieder seinen Herausforderungen zu stellen und zu kämpfen. So weiß ich dass ich auch gerüstet bin Private und Berufliche Herausforderungen zu bewältigen. Meinen Dank gilt meiner Familie und meinen Freunden die immer hinter mir stehen.
wer lauft der findet Andreas

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