„Schon als Kind an Handwerk interessiert“

Foto: Lottmann Fensterbänke
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REICHRAMING. Veronika, du bist Werkzeugmaschineurin aus Leidenschaft. Warum glaubst du, entscheiden sich generell wenige Frauen für einen technischen Beruf?
Veronika Herold: Ich denke, weil sie sich nicht trauen – aus Angst, den Anforderungen eines solchen Jobs nicht gewachsen zu sei.

Wie war das bei dir?
Die Angst hatte ich nie. Ganz im Gegenteil – ich war schon als Kind an Technik und Handwerk interessiert. Es war für mich immer klar, dass ich einen „Männerberuf“ ausüben möchte.

Das heißt, als du deinen Berufsweg eingeschlagen hst, war dieser noch eine Männerdomäne?
Ja, genau. Ich war das einzige Mädchen in der Berufsschule und österreichweit überhaupt erst die zweite Frau, die Werkzeugmaschineurin gelernt hat.

Einzigartig! Warum hast du genau diesen Beruf ausgewählt?
Ich konnte nach dem Polyteschnischen Lehrgang beim Arbeitgeber meiner Schwester, der Firma Strassek, als Werkzeugmaschineurin schnuppern. Der Job hat mir sofort gefallen und ich hab dort meine Lehrausbildung gemacht.

Was waren deine weiteren beruflichen Stationen?
Nach der Lehrzeit war es damals leider schwierig, eine Arbeitsstelle zu finden, da die meisten Firmen noch nicht die nötige Infrastruktur für weibliche Mitarbeiter hatten. Letztendlich arbeite ich in den verschiedenen Teilzeitjobs neben den familiären Aufgaben als Mutter zweier Kinder. Seit mehr als vier Jahren bin ich jetzt bei der Firma Lottmann Fensterbänke beschäftigt und kann dort, 21 Jahre nach meinem Lehrabschluss, endlich meinen Beruf ausüben.

Wolltest du in einem Ennstaler Betrieb arbeiten?
Ja, auf jeden Fall. Ich bin in Großraming aufgewachsen und lebe dort mit meiner Familie. Zur Firma Lottmann Fensterbänke habe ich einen kurzen Arbeitsweg und die Arbeitszeiten sind familienfreundlich. Das war mir wichtig.

Was macht deine Arbeit aus? Was gefällt dir daran?
Sie ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Jeder Auftrag ist eine neue Herausforderung, da wir als Fensterbanksystemanbieter für jeden Kunden individuelle Anpassungen vornehmen. Ich mache hauptsächlich Alubänke. Der erste Schritt ist die Arbeitsvorbereitung, die Einteilung der aktuellen Aufträge nach Priorität. Dann sortiere ich die Projekte nach Fensterbankfarben und -breiten. Die handwerkliche Arbeit beginnt mit dem Zuschnitt. Mittels CNC-Fräse bearbeite ich die Abschlusssysteme und komplettiere die Fensterbank per Handarbeit. Auch Staplerfahren gehört gelegentlich zu meinen Aufgaben. Es gleicht kein Tag dem anderen und das gefällt mir.

Wo siehst du dich beruflich in zehn Jahren
Ich hoffe, noch immer hier. Mein Beruf erfüllt mich und ich möchte nichts anderes machen.

Wie verbringst du deine Freizeit?
Ich habe zwei Hunde und gehe gerne schwimmen, wandern, radfahren und skifahren. Natürlich gilt ein großer Teil meiner Freizeit meiner Familie. Meinen Sohn sehe ich aber auch in der Arbeit – er ist hier als Kunststoffformgeber beschäftigt.

Dein Tipp an Ennstaler Schüler?

Nutze die Möglichkeit, in den Ennstaler Betrieben zu schnuppern! Es gibt hier eine große Bandbreite an spannenden Berufen, die du dir ansehen kannst.

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