Literaturfabrik im Museum Arbeitswelt
Hochgatterer liest in Steyr
STEYR. „Der Tag, an dem Mein Großvater ein Held war“ ist der Titel, der berührenden Geschichte über Angst, Sehnsucht und Alltag im Krieg, die für den Österreichischen Buchpreis 2017 nominiert war. Paulus Hochgatterer wird daraus am Mittwoch, 6. Dezember, um 19 Uhr im Museum Arbeitswelt Steyr lesen.
Hochgatterer, geboren 1961 in Amstetten, lebt als Schriftsteller und Kinderpsychiater in Wien. In seinem neuesten Werk beschreibt er die Geschehnisse auf einem Bauernhof im Mostviertel in den letzten Kriegsmonaten. Dort taucht ein ungefähr dreizehnjähriges Mädchen namens Nelli auf, verstört und offenbar ohne Erinnerung. Nelli wird aufgenommen und wächst in die Bauersfamilie hinein. Einige Monate später kommt eines Nachts ein junger russischer Zwangsarbeiter auf den Hof. Er hat nichts bei sich außer einer Leinwandrolle, die er hütet wie seinen Augapfel. Zwischen ihm und dem Mädchen entspinnt sich eine zarte Beziehung, die durch das Eintreffen einer Gruppe von Wehrmachtssoldaten blitzartig unterbrochen wird. Auf 112 Seiten erzählt Hochgatterer glanzvoll und fulminant die Geschichte eines verschollenen Gemäldes – und von einem einfachen Mann, der zum Helden wird.
Buch gegen das Vergessen
Für „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ hat er sich nun viel Zeit gelassen. Zuletzt war 2010 sein Dorfroman "Das Matratzenhaus“ erschienen, in dem ebenfalls Heranwachsende im Mittelpunkt standen. Hochgatterer selbst über seinen Antrieb: „Dieses Buch musste geschrieben werden, weil unsere Eltern sterben und damit werden die Geschichten, die sie uns erzählt haben, von niemandem mehr erzählt und gehen verloren, wenn wir sie nicht aufschreiben“.
2017 kam er mit diesem Werk auf die Shortlist des Österreichischen Buchpreises. In den Jahren davor erhielt er diverse Preise und Auszeichnungen wie den Österreichischen Kunstpreis 2010.
Eintritt: € 10 / € 8 ermäßigt
Um Anmeldung wird gebeten!
Tel.: 07252 77351-0
E-Mail: anmeldung@museum-steyr.at
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