Tag der offenen Tür im Stollen der Erinnerung
STEYR. Im Gedenkjahr 2018 wird auch an die Ereignisse rund um den 12./13. März 1938, dem sogenannten Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland, erinnert. Gemeinsam mit dem Mauthausen Komitee Steyr öffnet das Museum Arbeitswelt die Tore des Stollen der Erinnerung am Samstag, dem 10. März, zwischen 10 und 17 Uhr bei freiem Eintritt. In der Ausstellung können sich Besucher/innen einen Eindruck davon verschaffen, was in den Tagen nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Steyr geschah.
Schauplatz ist der ab 1943 von KZ-Häftlingen errichtete Lambergstollen nahe dem Zusammenfluss von Enns und Steyr. Der Weg durch die Ausstellung beginnt bei den Krisen der 1930er Jahre, dem „Anschluss“ 1938 und dem Ausbau der Steyr-Daimler-Puch AG zu einem der größten Rüstungsproduzenten des Dritten Reiches. Im Mittelpunkt der Schau stehen die Geschichte des KZ Steyr-Münichholz und das Schicksal von tausenden Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Sie mussten nicht nur in der Rüstungsindustrie sondern auch auf Baustellen, in der Landwirtschaft, im Handwerk oder in Privathaushalten arbeiten. Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben einen Einblick in deren Alltag, der durch das rassistisch geprägte Verhältnis mit der Bevölkerung definiert war. Prominent erörtert werden zudem der Steyrer Widerstand und der Umgang mit der NS-Vergangenheit nach 1945. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2013 hat sich der „Stollen der Erinnerung“ zu einem über die Region hinaus bekannten Lern- und Gedenkort entwickelt.
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