Beach-WM: Nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen

Verdiente Sektdusche: Horst (re.) und Doppler feiern ihre Silbermedaille bei der Heim-WM. | Foto: Gert Nepel
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  • Verdiente Sektdusche: Horst (re.) und Doppler feiern ihre Silbermedaille bei der Heim-WM.
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STEYR. Das war auf jeden Fall die heißeste WM aller Zeiten! 10 Tage lang lag Wien im totalen Volleyball Fieber. Hitzewelle, die Donauwelle der Fans in der Red Bull Beach Arena, Siegeswellen für die besten Beachvolleyballer unseres Planeten, Erfolgswellen für Clemens Doppler und Alex Horst. Besser geht's nicht!
So groß, so laut, so schön wie noch nie. Neue Dimensionen, eine WM der Superlative, wie es Eventguru Hannes Jagerhofer geplant hatte.
96 Damen und Herrenteams baggerten in einer 2500 Tonnen schweren Sandkiste um ein Preisgeld von 1 Million Dollar. Tropische Temperaturen am Center Court, Hitzeschlachten bei weit über 40 Grad. In 216 Spielen wurden die Weltmeister ermittelt. Und wenn Clemens und Alex aufgeigten, war kein Platz mehr frei in der Beach Arena, ja sogar die VIP Tribünen durften von den treuen Fans besetzt werden, eine noch nie dagewesene Geste seitens des Veranstalters. Sold out, das Stadion musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, wer es nicht mehr hinein schaffte, verfolgte die Spiele im Beach Village!

Begleitet von den Begeisterungsstürmen der Fans startete Österreichs Nummer 1 in das Turnier. Im Pool L kam es im ersten Spiel zum Aufeinandertreffen gegen das Team aus dem Iran und der erwartete Sieg konnte herausgespielt werden. Für die Iraner das Highlight der WM, bereits vor dem Spiel wurden Erinnerungsfotos geschossen. Raoufi/Salemi waren überwältigt von der tollen Stimmung in diesem Hexenkessel der WM. Die Kanadier Vandenburg/Nusbaum waren das nächste Opfer. In einem wahren Lehrspiel wurden sie ebenfalls mit 2:0 in Sätzen aus dem Sand gezaubert. Damit war der Aufstieg in die Finalphase fixiert. Im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg zog man gegen die Kanadier Saxton/Schalk in einem spannenden Match mit 19:21, 21:18 und 13:15 den Kürzeren.

Clemens: Unser erstes Spiel war ein Sprung ins Ungewisse. Wir wussten nicht allzu viel von den Iranern. Aber wer bei einer WM dabei ist, besitzt Klasse. Die Stimmung in der Red Bull Arena ist ein Wahnsinn, ein volles Haus bereits am ersten Spieltag. Unsere Fans werden uns noch ein gutes Stück weiterhelfen. Danke Wien, die Gänsehaut geht bei mir überhaupt nicht mehr weg........

Finalrunde - the show must go on! Das war nichts für schwache Nerven. Atemberaubend, unglaublich! Siegen oder fliegen! Die US Boys Brunner/Patterson waren die erste Hürde auf dem Weg ins Achtelfinale. Im ersten Satz schienen Doppler/Horst chancenlos, die Amis dominierten klar. Also, umschalten auf Plan B! Mit viel Mut, enormen Risiko,den wahren Fans im Rücken und emotionsgeladen, drehten sie das Spiel, unglaublich! Im 3. Satz spielten sie hochklassiges Beachvolleyball, die Begeisterungsstürme sollten kein Ende nehmen.
Clemens: Nach dem ersten Satz habe ich nicht mehr viel auf uns gegeben, also umschalten. Zeigen wir Mut, nur die Mutigen werden belohnt, sagte ich zu Alex. Und dann dieses unglaubliche Publikum. Wir müssen uns nicht sagen, dass wir kämpfen müssen. Es gibt keine Möglichkeit, das vor diesen Fans nicht zu tun!

Besser geht's nicht, was für ein Thriller! Im Achtelfinale prallte man auf das Team von Qatar. Jefferson/Cherif wurden mit 26:24 und 24:22 in den heißen Sand gezwungen und die Fans schrien Clemens und Alex zum historischen Erfolg.
Clemens:
Wenn du über 10000 Fans für dich jubeln siehst, das erlebst du nicht im normalen Leben. Das war der emotionalste Sieg in meiner Karriere, ich kann das alles nicht mehr in Worte fassen!

Nervenschlacht im Viertelfinale! In einem 85 minütigem Dreisatzkrimi besiegte unser Dreamteam die weitaus höher eingeschätzten Polen Losiak/Kantor 31:33, 21:18 und 15:11. Niemand verließ das Stadion, alle auf der Donauinsel lagen sich in den Armen.
Clemens:
Jetzt oder nie! Schon der erste Satz hätte an uns gehen können. Wir haben dann zum Schluss der folgenden Sätze immer mehr Risiko genommen und wurden belohnt. Wir sind am Finaltag dabei, unser Sommermärchen setzt sich fort, alles ist möglich!
Sonntag Finaltag, am Tag, als der Regen kam. Auch widrigere Umstände konnten zunächst den Siegeslauf von Clemens und Alex nicht stoppen. Die Russen Krasilnikov/Liamin wurden knapp mit 22:20 und 21:19 in die Knie gezwungen.
Clemens: I werd narrisch, wir spielen im Finale! Das sind die schönsten 10 Tage meiner Karriere.

Das Beste was Beachvolleyball zu bieten hat, dann im Endspiel. Und auch da ging es denkbar knapp her, leider aber mit dem glücklicheren Ende für die Brasilianer Evandro/André. 23:21, 21:19 und damit aber auch verdienter Weltmeister!
Für Clemens schließt sich ein Kreis. 2001 seine erste WM in Klagenfurt mit Didi Maderböck als Amateurteam, ausgeschieden in der Vorrunde. Und jetzt 2017 in Wien, seine bereits 9.WM mit Alex Horst als Partner. Nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen!

FOTOS: Kurt BÖS/Gert NEPEL

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