Jede längere Heiserkeit sollte abgeklärt werden

STEYR. Am 6. März findet der Europäische Tag der Logopädie statt. Die Stimme ist ein wesentlicher Aspekt in der Kommunikation zwischen Menschen. Um Stimme produzieren zu können, müssen die Stimmbänder (Kehlkopf) mit der Ausatemluft in Schwingung versetzt werden. Dies fordert eine optimale Koordination von Atmung, Stimmlippen- und Sprechbewegungen, aller beteiligten Muskeln und eine gute ganzkörperliche Beweglichkeit. „Folglich kann die Stimme umso leistungsfähiger werden, je lebendiger die Atmung und je vitaler der Körper is“, weiß Ulrike Enne, Logopädin am LKH Steyr.

Stimmklang verändert sich

Eine Stimmerkrankung äußert sich im Wesentlichen durch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme, verbunden mit einer vorübergehenden oder andauernden Veränderung des Stimmklanges. Dies kann organisch bedingt sein (Lähmungen der Stimmbänder, Tumore) oder durch eine chronische Überbelastung. Symptome einer Stimmstörung können von eingeschränkter stimmlicher Belastbarkeit und scheinbar „grundlose“ Heiserkeit bis hin zu Missempfindungen im Halsbereich und Verschieben der Sprechstimmlage sein. „In den allermeisten Fällen sind die Ursachen harmlos und die Störung nur vorübergehend. Trotzdem kann sich hinter jeder Stimmstörung eine ernste Erkrankung verbergen“, warnt die Expertin. Daher sollte jede länger andauernde Heiserkeit oder deutliche Stimmveränderungen unbedingt durch den HNO-Facharzt abgeklärt werden. In der logopädischen Stimmtherapie wird gezielt an den einzelnen Bereichen die zur optimalen Stimmbildung beitragen gearbeitet. „Dazu gehören Übungen für die Haltung und Atmung, Entspannungsübungen, Artikulationsübungen sowie individuell abgestimmte Stimmübungen“, so Emme. Oftmals kann auch eine logopädische Stimmberatung helfen.

Tipps für die Stimme

• Nicht flüstern, nicht schreien
• Reduziertes Sprechen bei Lärm
• Räuspern, Husten vermeiden
• Lutschtabletten
• Ausreichend Trinken
• Vermeidung von Alkohol und Nikotin
• Nicht zu heiß, zu kalt und zu scharf essen
• Gesundes Wohnklima
• Inhalation mit Wasserdampf oder milden Salzlösung