Adlwanger Bäuerinnen binden "alle Neune" in den Palmbuschen

Adlwanger Bäuerinnen wissen, worauf´s beim Palmbuschen ankommt. von links: Rosa Schuster, Ortsbäuerin Elisabeth Gurtner und Maria Dietlbacher
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„Neun verschiedene Zweige sollen im traditionellen Adlwanger Palmbuschen sein“, erzählt die Ortsbäuerin Elisabeth Gurtner. Seit 30 Jahren binden einige Bäuerinnen, den kleinen, mittelgroßen und großen „Palm“ nach dem alten Wissen. Die Vorbereitungen beginnen bereits im Jänner, wenn die Weiden und die Palmkätzchen geschnitten werden. Die Suche nach den Zweigen von Buchs- und Segenbaum, Wacholder, Schradler, Eibe, Eiche, Kopfweide ist oft sehr schwierig, weil die einstigen „Hausbäume“ in der Nähe der Bauernhöfe verschwanden. „Alle Neune“ im Palmbuschen haben eine tiefe Symbolkraft, die auf christliches und heidnisches Brauchtum zurückgeht. Die Palmkätzchen erinnern an den Einzug von Jesus in Jerusalem, die stechenden Zweige wie die Stechpalme (Schradl) versinnbildlichen die Dornenkrone; Segen im Haus und in den Familien bringen Buchs- und Segenbaum. Die Haselnuss bewahrt vor bösen Geistern und vor Blitzschlag. Eichen stehen für Gerechtigkeit, Wacholder ist eine gute Medizin, hingegen mahnt die Eibe zur Vorsicht. Die „Zwielindn“, der alte Name für Seidelbast, wird heute durch Ericazweige ersetzt. Bis ein Palmbuschen gebunden ist, bedarf es vieler kleiner Arbeitsschritte, die wie auf einem Fließband von den Frauen in der Küche und Stube beim „Bernauergut“ und auch beim „Wimmer“ in Adlwang durchgeführt werden. „Zuerst müssen die Zweige auf das Maß geschnitten und gesäubert werden, dann muss jemand die Büscherl machen und schließlich die Weide mit der Ahle herumbinden“, schildert Rosi Schuster die aufwändige Arbeit. Sie macht es schon seit 30 Jahren und erlernte die Kunst vom Vater, der ihr die Arbeitstechnik mit der Ahle beibrachte. Gegen einen kleinen Geldbetrag verkaufen die Bäuerinnen schon am Sonntag vor der Palmweihe die Palmbuschen.

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