Brenner Basistunnel
Andrehfeier für TBM „Ida“ im Baulos Sillschlucht-Pfons

Am 27. Juni wurde mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ auch die zweite der beiden „Mega-Bohrmaschinen“ feierlich eingeweiht. | Foto: BBT SE / Jan Hetfleisch
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  • Am 27. Juni wurde mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ auch die zweite der beiden „Mega-Bohrmaschinen“ feierlich eingeweiht.
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Am 27. Juni wurde mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ auch die zweite der beiden „Mega-Bohrmaschinen“ feierlich eingeweiht. Die Bohrmaschine Ida macht sich nun auf österreichischem Projektgebiet auf ihren rund 8,4 km langen Weg.

WIPPTAL/BRENNER. Die „Mega-Bohrmaschine“ Ida wird die westliche Hauptröhre des Brenner Basistunnels in Richtung Süden auffahren, während ihre Zwillingsschwester „Lilia“ bereits seit Anfang Mai in der östlichen Hauptröhre, ebenfalls in Richtung Brenner, unterwegs ist.

Ehrengäste feierten mit

Bei den Feierlichkeiten am 27. Juni durften die  BBT SE und die bauausführende „ARGE H41 Sillschlucht-Pfons“ zahlreiche Ehrengäste zur Adrehfeier der TBM im Projektgebiet Ahrental bei Innsbruck begrüßen, darunter Tirols Landeshauptmann Anton Mattle und Verkehrslandesrat Rene Zumtobel. Von den Eigentümern der BBT SE waren Tunnelpatin und Vorständin der ÖBB Infra, Judith Engel und Paola Firmi (RFI) sowie Herbert Kasser vom Verkehrsministerium. 

Judith Engel gab den offiziellen Startschuss für die TBM „Ida“: „Die Arbeiten am Brenner Basistunnel zählen zur Meisterklasse der Ingenieurskunst. Ebenso herausfordernd sind Fragen der Logistik, der Bahntechnik und des Bahnbetriebes. Die ÖBB sind überzeugt, der Aufwand wird sich lohnen. Der Brenner Basistunnel wird in einigen Jahren einen zentralen Beitrag zur Verkehrswende leisten.“

Am 27. Juni wurde mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ auch die zweite der beiden „Mega-Bohrmaschinen“ feierlich eingeweiht. | Foto: BBT SE / Jan Hetfleisch
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„Der Brenner Basistunnel ist nicht nur das größte Eisenbahnprojekt in Europa, sondern für die Bürgerinnen und Bürger in unseren Tälern ist er zugleich auch die Hoffnung auf eine nachhaltige Verlagerung des Güterschwerverkehrs von der Straße auf die Schiene. Heute feiern wir einen wichtigen Meilenstein, den Start der Tunnelbohrmaschine Ida im Baulos H41 Sillschlucht – Pfons. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und wünsche eine unfallfreie Bauphase, dränge aber auch im Sinne einer effektiven Verkehrsverlagerung auf eine rasche Abwicklung", sagte LH Anton Mattle. 

Zwei Milliarden Euro Fördermittel

Der BBT und seine Zufahrtswege haben bis heute mehr als zwei Milliarden Euro an EU-Fördermitteln erhalten. Das ist mehr als jedes andere Verkehrsprojekt zuvor. Erst letzte Woche wurde im Rahmen einer wettbewerbsintensiven Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ein weiterer Zuschuss aus der Fazilität "Connecting Europe" in Höhe von 700 Mio. Euro für den BBT bewilligt. „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass der BBT für die EU weiterhin Priorität hat", unterstrich Pat Cox, EU Koordinator für den Scan-Med-Korridor.

Tunnelbauarbeiten nehmen Fahrt auf 

Anfang dieses Jahres wurden die beiden TBM beim Hersteller vor Ort im Rahmen der Werksabnahme formell abgenommen. Anschließend wurden die Einzelteile in aufwendigen Schwer-, Sonder- und Nachttransporten angeliefert. Auf der Baustellenfläche im Ahrental wurden die demontierten Teile der TBM übernommen. Erfahrene Monteure bauten die Maschinen über mehrere Wochen wieder zusammen und machten sie einsatzbereit. Der Start der beiden Vortriebsmaschinen stellt eine wichtige Etappe beim Bau des Brenner Basistunnels dar und bekräftigt aufs Neue, dass das Projekt auf Schiene ist. Mit insgesamt sechs aktiven Baulosen, sind alle Baumaßnahmen am Vergeben. Die BBT Vorstände Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola freuten sich darüber, dass genau ein Jahr nach dem offiziellen Beginn der Tunnelbauarbeiten auf diesem Baulos, nun auch der maschinelle Vortrieb Fahrt aufnimmt und betonten: „Beim Tunnelbau hilft nur Beharrlichkeit und vor allem Durchhaltevermögen, denn der tiefste Punkt der Tunnel beim BBT beträgt rund 1800 Meter."

Eckdaten zur TBM Ida

  • Nominaler Bohrdurchmesser: 10,37 m
  • Antriebsleistung des Bohrkopfes: 4.550 kW
  • Max. Drehmoment des Bohrkopfantriebs: 26.551 kNM
  • Gesamtgewicht (TBM mit Nachläufer): rund 2.420 Tonnen
  • Gewicht Bohrkopf: 263 Tonnen
  • Gesamtlänge (TBM inkl. Nachläufer): rund 160 Meter
  • Anzahl Transporte: 130
  • Anzahl Einzelteile (TBM inkl. Nachläufer): rund 80.000

Seit Mitte Januar 2022 zeichnet die Arbeitsgemeinschaft „ARGE BBT – Baulos H41 Sillschlucht-Pfons“, bestehend aus den Firmen Implenia Österreich GmbH, Implenia Schweiz AG, Webuild S.p.A. und CSC Costruzioni sa, für die Bauausführung verantwortlich. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Sommer 2028, die Auftragssumme beträgt ca. 651 Millionen Euro.

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Am 27. Juni wurde mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ auch die zweite der beiden „Mega-Bohrmaschinen“ feierlich eingeweiht. | Foto: BBT SE / Jan Hetfleisch
Zahlreiche Ehrengäste wohnten der Feier bei.  | Foto: BBT SE / Jan Hetfleisch
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