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Bedeutung der Landwirtschaft unterstrichen

Sind dagegen, "den Beutegreifern alles unterzuordnen": LK-Präsident Josef Hechenberger, EU-Abgeordnete Barbara Thaler, Bgm. Andreas Gleirscher und TVB-Obmann Adrian Siller | Foto: Kainz
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  • Sind dagegen, "den Beutegreifern alles unterzuordnen": LK-Präsident Josef Hechenberger, EU-Abgeordnete Barbara Thaler, Bgm. Andreas Gleirscher und TVB-Obmann Adrian Siller
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Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und Tourismus hoben in Neustift den Stellenwert der Berglandwirtschaft hervor. Dass dabei auch die Problematik der großen Beutegreifer zur Sprache kam, versteht sich.

NEUSTIFT. Wohlstand, Sicherheit und Lebensqualität bis zum Talschluss – eine wesentliche Grundlage dafür bildet die Berglandwirtschaft. Damit diese weiterhin funktioniert, werden einige Anstrengungen unternommen, denn: "Die viehhaltende Landwirtschaft ist in diesen Gebieten alternativlos", betonte LK-Präsident Josef Hechenberger.
Das Engagement der heimischen Bauern wisse auch die EU zu schätzen, informierte die Tiroler Abgeordnete Barbara Thaler: "Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren hochwertige Lebensmittel, erhalten und pflegen unsere Kulturlandschaft und beleben den ländlichen Raum. Durch die Einigung zur neuen GAP können viele dieser Leistungen mit Ausgleichszahlungen unterstützt und somit Planungssicherheit hergestellt werden."

Vielfältige Leistungen für Gesellschaft

"Ohne die offenen, sauber bewirtschafteten Felder wäre unsere Gemeinde bei weitem nicht so lebenswert", hielt Neustifts Bgm. Andreas Gleirscher fest und unterstrich dabei den Sicherheitsaspekt: "Ein Ende der flächendeckenden Bewirtschaftung würde das Risiko für Naturgefahren erhöhen." Der Stubaier TVB-Obmann Adrian Siller strich indessen den wirtschaftlichen Aspekt hervor: "Der Tourismus hat im Stubaital einen extrem hohen Stellenwert. Die Landwirtschaft liefert dafür quasi die Kulisse."

Gefahr Großraubtiere

Was in diesem Zusammenhang allen Sorge bereitet, ist die steigende Zahl der großen Beutegreifer. War noch vor wenigen Jahren jeder Wolfsriss eine Sensation, rücken mittlerweile vor allem Wölfe immer weiter ins Siedlungsgebiet vor (wir berichten laufend). "Aktuell haben wir keine Handhabe, um gegen die rasante Ausbreitung vorzugehen", erklärte Hechenberger. Für eine Umsetzung mutiger, aber dringend notwendiger Entschlüsse wünscht er sich daher insgesamt mehr Rückhalt in der Gesellschaft: "Deshalb ist es unser Ziel aufzuklären, inwieweit die uneingeschränkte Ausbreitung der Großraubtiere letztlich ein Problem für uns alle ist." Neben der Sicherheit der Bevölkerung als oberste Prämisse ginge es nämlich nicht nur unmittelbar um die Schafbauern sondern etwa auch um viele Arbeitsplätze im Tourismus.

Neue Petition in Arbeit

EU-Abgeordnete Thaler schloss mit einem klaren Appell: "Nur mit gebündelten Kräften, einem länderübergreifenden Wolfsmanagement und Aufklärung von der Bevölkerung bis zu den Vertretern auf allen politischen Ebenen werden wir zu Lösungen kommen." Um den Druck in dieser Richtung weiter zu erhöhren, wird der Stubaier Gebietsbauernobmann Karl Pfurtscheller gemeinsam mit seinem Wipptaler Kollegen Alexander Woertz auch eine Petition auf die Beine stellen, die von allen Bürgermeister des Stubai- und Wipptals unterzeichnet werden soll.

Zur Sache

Die aktuellen Ergebnisse von genetischen Untersuchungen nach Rissen im Bezirk Innsbruck-Land liegen vor: Bei einem begutachteten toten Rehgeiß vom 11. Mai im Gemeindegebiet von Steinach konnte ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen werden. Im Zuge der Untersuchung von zwei Schafsrissen vom 16. und 17. Mai aus dem Gemeindegebiet von Neustift wurde ebenfalls für beide Male ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen. Die DNA von einem Goldschakal konnte bei einer am 11. Mai begutachteten Rehgeiß aus Telfes festgestellt werden.

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www.meinbezirk.at

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