Transit in Tirol
Endlich: Entlastung für die Dörfer

Kontrollen: Die Polizei leitet Ausweicher wieder auf die Autobahn. | Foto: zeitungsfoto.at
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  • Kontrollen: Die Polizei leitet Ausweicher wieder auf die Autobahn.
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Das Stubai- und das Wipptal sind einer enormen Verkehrsbelastung ausgesetzt, und das nicht erst seit gestern. Die Tiroler Landesregierung versucht, dem entgegenzukommen.

TIROL. Der Stau soll auf der Autobahn bleiben und sich nicht auf Orts-, Bundes- bzw. Landstraßen übertragen. Doch genau das geschieht. Ein Weiterkommen ist dann selbst für Blaulicht-Fahrzeuge kaum möglich. Bürgermeister Karl Mühlsteiger (Gries am Brenner) spricht von einem Horroszenario: „Wir haben miterleben müssen, dass weder Rettung noch andere Einsatzkräfte durchkommen. Es ist eine extreme Situation, die mittlerweile drei Mal passiert ist und beim ersten Mal ein Todesopfer forderte.“ Nun soll an den Wochenenden mit Ausnahme des Ziel- und Quellverkehrs ein Umfahren der Autobahnstaus verboten werden. Davon ausgenommen ist ausgerechnet die Brennerstraße.

Außergewöhnliche Maßnahme

Die Landesregierung hat sich deswegen eine „außergewöhnliche Maßnahme“ überlegt. An Feiertagen und an Wochenenden wird bis zum 14. September ein Pkw-Fahrverbot außerhalb der Autobahn im Großraum Innsbruck erfolgen – Anrainer, Ziel- und Quellverkehr ausgenommen. Dadurch werden die Staus auf den Autobahnen länger werden. Die Bundes- und Ortsstraßen sollen dafür staufrei bleiben. Die Information soll auch in die Navis eingespeist werden, sodass AutofahrerInnen auf der Durchreise gar nicht erst auf die Idee kommen, auszuweichen. Außerdem wird an wichtigen Punkten die Polizei stehen, um die LenkerInnen wieder auf die Autobahn umzuleiten. Die Exekutive berichtet, dass insgesamt über eintausend Fahrzeuge am Wochenende auf die Autobahn zurückgeleitet wurden – allein bei der Ausfahrt Mühlbachl wurden mehrere hundert abfahrende Fahrzeuge gezählt.

Einzige Ausnahme

Die Fahrverbote betreffen die L9, L38, L32, L11 und die L13, also den Raum zwischen Hall und Kranebitten, das östliche und westliche Mittelgebirge. „Der Ausweichverkehr war in den letzten Wochen für die Menschen in den Wipptaler Gemeinden eine nicht mehr hinnehmbare Belastung. Wenn der tägliche Einkauf, der Arztbesuch oder auch nur das Überqueren der Straßen aufgrund einer endlosen Blechlawine nicht mehr möglich ist, dann muss die Politik handeln. Genau das tun wir. Die Landesregierung mit Landeshauptmann Günther Platter an der Spitze hat heute ein umfangreiches Paket präsentiert, um dieser Entwicklung entgegenzutreten und der Bevölkerung im Wipptal wieder sprichwörtlich Luft zum Atmen zu geben“, so VP-Verkehrssprecher LA Florian Riedl. Trotzdem bleibt die Brennerstraße vorerst die einzige Ausnahme des Durchfahrverbots, über sie soll das Ausweichen weiterhin möglich sein.

Bürgermeister dankbar

Die Bürgermeister im Wipptal sind dennoch sehr dankbar, sind (wenn auch nicht die Brennerstraße) doch andere Straßen entlastet. Bürgermeister Hofer (Ellbögen) meint dazu: "Für uns ist gerade Weihnachten, Ostern und Geburtstag gleichzeitig, denn es geht um die Sicherheit der Menschen." Auch Bürgermeister Hauser (Matrei) meint, dass ein Ausweichverbot auf die Brennerstraße gesetzlich wohl nur schwer durchzubringen sei, stellt aber die Baustellen auf der A13 in der Hauptverkehrszeit in Frage. Auch andere Bürgermeister zeigen sich der Landesregierung gegenüber sehr dankbar für die Maßnahme.

Weitere Infos finden Sie hier.

Kontrollen: Die Polizei leitet Ausweicher wieder auf die Autobahn. | Foto: zeitungsfoto.at
Das Ausweichverbot gilt an Wochenenden von Samstag, 7:00 Uhr bis Sonntag, 19:00 Uhr. | Foto: mev
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