Temporäres Fahrverbotes auf den Tiroler Landesstraßen
Flaute durch Fahrverbot: Sperren erzürnen Patscher Gastwirt

Die Tische bleiben leer: Gastwirt Manfred Huber schlägt Alarm, das Fahrverbot für Durchreisende auf der Ellbögner Straße hat ihm gravierende Verluste eingebracht.  | Foto: Demir
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  • Die Tische bleiben leer: Gastwirt Manfred Huber schlägt Alarm, das Fahrverbot für Durchreisende auf der Ellbögner Straße hat ihm gravierende Verluste eingebracht.
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Das temporäre Fahrverbot der Ellbögner Straße sorgt vielerorts für Jubel. Gastwirt Manfred Huber vom Cafè Altwirt hingegen sieht sich in seiner Existenz gefährdet. Deutlich weniger kritisch sieht man die Lage im daneben liegenden Hotel Bär. 

PATSCH (lg). "Keinen einzigen italienischen Gast hatten wir seit dem Fahrverbot bei uns", erzählt Manfred Huber kopfschüttelnd. Der Gastronom des Cafè Altwirt in Patsch lebte hauptsächlich von Touristen. Im Sommer legten auch viele Motorradfahrer einen Stopp bei ihm ein. Seit das Fahrverbot für den Ausweichverkehr in Kraft getreten ist, verbuchte er massive Verluste. "Ungefähr 90 Prozent Einbußen kann niemand einfach so wegstecken, es ist ein Desaster und definitiv existenzgefährdend!" Solche Maßnahmen seien Gift für die Region, die Betriebe und den Tourismus.

Mautflüchtling versus Gast

Was ihm sauer aufstößt ist auch der Umgang bei den Kontrollen: "Einheimische werden bis ins Detail befragt, wohin sie fahren. Ein Gast kommt seit vielen Jahren bei der Durchreise zu uns, danach fährt er wieder auf die Autobahn, ist also kein Mautflüchtling. Er wurde fast so behandelt, als hätte er etwas Kriminelles vor!" Auch seine Mutter musste sich wegen ihres Innsbrucker Kennzeichens und trotz Tiefkühlprodukten für das Café im Kofferraum unzähligen Fragen stellen. Huber hat dazu eine klare Meinung: "Inkompetent, ein Kasperltheater könnte man beinahe sagen!" 

Andere Gewichtung nebenan

Die Frage, ob sich durch das Fahrverbot die Verkehrssituation nicht merklich verbessert habe, verneint Huber, selbst wohnhaft in Patsch, klar. "Die Belastung war ja nur an ein oder zwei Wochenenden groß." Die Entlastung für die Region weitaus wichtiger schätzt man ein paar Häuser weiter im Hotel Bär ein. Für Familie Farbmacher hat es keine groben Verschlechterungen mit sich gebracht. "Die Hotelbuchungen passieren größtenteils vorab, im Restaurant war der vergangene Sommer allerdings etwas stärker." Den Hoteliers sei aber auch aufgefallen, dass es in der konkreten Umsetzung der Kontrollen noch Verbesserungspotential gäbe. "Viele unserer Gäste wurden bis ins Detail ausgefragt und aufgefordert, die Buchungsbestätigung heraus zu suchen, was ein ungutes Gefühl hinterlässt. Und auch Einheimische, die zu uns zum Essen kommen wollten, wurden strengstens kontrolliert." Man sei deshalb nicht nur einmal hinausgefahren, um die Situationen klarzustellen und zu besprechen. Eines steht für die Familie Farbmacher aber fest: "In Wirklichkeit ist die Entlastung deutlich wichtiger!"
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