Interview
Ellbögen: Zu viel Verkehr und ein Megaprojekt zum Finale

Bgm. Walter Hofer ist einer der längst gedienten Ortschefs im Wipptal. 2022 soll Schluss sein. Bis dahin möchte er insbesondere noch das Projekt "Bildungscampus Neu" auf Schiene bringen. | Foto: Kainz
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  • Bgm. Walter Hofer ist einer der längst gedienten Ortschefs im Wipptal. 2022 soll Schluss sein. Bis dahin möchte er insbesondere noch das Projekt "Bildungscampus Neu" auf Schiene bringen.
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Ehe sich Bgm. Walter Hofer 2022 als Gemeindeoberhaupt von Ellbögen zurückzieht, richtet er noch eine Kampfansage an den Verkehr und will den "Bildungscampus Neu" auf Schiene bringen.

BEZIRKSBLATT: Herr Hofer, zuerst zum aktuellen Thema Verkehr. Wie beurteilen Sie die Lage?
Hofer:
Dramatisch! Die Spitzen nehmen zu, es ist regelmäßig alles dicht – das Limit ist erreicht. In erster Linie geht es mir um die Versorgungssicherheit. Die ist nicht mehr gewährleistet. Deshalb werde ich bis zum Äußersten gehen.
Was haben Sie vor?
Wir wollen eine Regelung basierend auf einer automatischen Verkehrszählung, die es bei Staugefahr ermöglicht, dass die Ellbögner Landesstraße nur noch von Anrainern befahren werden darf. Mit solch phasenweisen Sperren würden wir wieder Luft kriegen.
Sie denken, das wäre realisierbar?
Ich werde es probieren. Oder wer übernimmt die Verantwortung, wenn was passiert? Wo ist unsere Rettungsgasse? Das soll mir erst einmal einer erklären. Ich will Ordnung haben, alles andere interessiert mich nicht. Jetzt müssen endlich Taten gesetzt werden. Deshalb möchte ich auch vor den Ferien noch einen runden Tisch mit Bürgermeisterkollegen, Experten etc. einleiten.
Sie sind seit 1996 Ortschef und werden sich im Zuge der Gemeinderatswahlen 2022 aus diesem Amt verabschieden. Warum?
Ehrlich gesagt ist das Arbeitspensum gewaltig angestiegen. Die Gemeinden haben viel mehr Aufgaben als früher. Ich habe immer zwei Jobs gemacht – ich war ja auch bei den IKB als Beamter tätig – das wäre heute nicht mehr möglich. Bis zum Ende der Periode möchte ich noch regulär dienen, dann möchte ich aber noch ein paar Jährchen in Freiheit leben.
Was möchten Sie bis dahin noch in die Wege leiten?
Ein absolutes Großprojekt steht mit dem neuen Bildungscampus an. Volksschule, Kindergarten und Kinderkrippe sollen in St. Peter unter einem Dach vereint werden. Für die Umsetzung gibt es zwei Möglichkeiten, die derzeit untersucht werden: Entweder am Standort alt oder im freien Feld bzw. auf Privatgrund mit Baurecht vis-à-vis der Pfarrkirche. Dem Gemeinderat und mir wäre letztere Variante wesentlich lieber und ich glaube, dass der Weg insbesondere platzbedingt auch dorthin gehen wird.
Sollte dem so sein, welcher Nachnutzung könnte dann der Altbestand zugeführt werden?
Nachdem das Spar-Geschäft im Mühltal mit 1. August wegfällt und wir auch den Gasthof St. Peter verloren haben, werde ich alles versuchen, um dort ein Lebensmittelgeschäft und Gastro reinzubringen. Zudem bräuchten einige Vereine mehr Platz und uns liegen Anfragen von Kleingewerbebetrieben vor, die sich gerne einmieten würden. Natürlich müsste vorher alles saniert werden.
Was läuft noch?
Das Wegprogramm Oberellbögen, wo insgesamt 4,5 Millionen Euro investiert werden. Gut angenommen wird unser neuer Recyclinghof und ganz viel Geld floss stets auch in die Wasser- und Kanalversorgung, die dafür jetzt zu 95 Prozent erneuert ist. Was mich noch freut ist, dass das Kraftwerk Viggarbach im November abbezahlt sein wird und die Einnahmen dann als Erlös für die Gemeinde zur Verfügung stehen. Im Übrigen tun wir am Bausektor immer ganz viel für unsere Jugend – gerade sind wir wieder dabei, zwei Hektar Grund und Boden bereitzustellen. Am 23. Juni findet die Einweihung der schönen, modernen Sportanlage statt, die wir gemeinsam mit Patsch verwirklicht haben und im Juli wird mit der Straßenverbreiterung samt Gehsteig von Mühltal bis St. Peter begonnen.
Rund um den Ortskern wird sich also in nächster Zeit einiges tun.
Genau. Das ist jetzt noch meine Lebensaufgabe, das bis 2022 alles zu realisieren.
www.meinbezirk.at

Bgm. Walter Hofer ist einer der längst gedienten Ortschefs im Wipptal. 2022 soll Schluss sein. Bis dahin möchte er insbesondere noch das Projekt "Bildungscampus Neu" auf Schiene bringen. | Foto: Kainz
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