Volksbefragung in Gschnitz
Klares "Nein" bringt Aus für Campingprojekt

Auf drei Hektar Fläche hätten u.a. Stellplätze für 90 Wohnmobile und 18 Mobilheime entstehen sollen. Kostenpunkt rund vier Millionen Euro. | Foto: Visualisierung Investor
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  • Auf drei Hektar Fläche hätten u.a. Stellplätze für 90 Wohnmobile und 18 Mobilheime entstehen sollen. Kostenpunkt rund vier Millionen Euro.
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Sehr hohe Wahlbeteiligung bei Volksbefragung zu "Bergsport Camping Gschnitz" – Dreiviertel lehnten ab!

GSCHNITZ. Am Sonntag wurden die Gschnitzer befragt, ob sie für oder gegen einen sehr großen Campingplatz in ihrer kleinen Gemeinde sind. Das Votum fiel eindeutig aus: Rund Dreiviertel aller, die zur Abstimmung gegangen sind, sagten "Nein". In Zahlen sind das 197 zu 63 Stimmen – die Wahlbeteiligung betrug damit stolze 72 Prozent.

Auftrag für Felder klar

Ein Umstand, der der Ablehnung noch mehr Gewicht verleiht, räumt auch Bgm. Felder – er selbst befürwortete die Realisierung – ein: "Das Ergebnis ist zu akzeptieren." Obwohl Volksbefragungen für Gemeinden rein rechtlich gesehen nicht bindend sind, ist der Auftrag für den bald scheidenden Ortschef klar: "In der vorliegenden Form ist das Projekt damit sicher Vergangenheit. Sich nicht an dieses eindeutige Stimmungsbild zu halten, wäre unsinnig. Dann dürfen wir keine Volksbefragung machen."

Huter: "Projekt gestorben"

Ganz ähnlich sieht das Investor Klaus Huter. Für ihn kam das "Nein" nicht überraschend, sagt er: "Schade, aber es hat keinen Sinn, etwas gegen den Willen der Bevölkerung umzusetzen. Für mich ist die Sache abgeschlossen." Den Campingplatz in kleinerer Form zu bauen, wäre wirtschaftlich nämlich unrentabel, so der 77-jährige Unternehmer aus Matrei weiter. Es wird seinerseits also keine weiteren Bemühungen geben – "das Projekt ist gestorben", bestätigt er.

Drei Hektar Fläche

Wie wir vergangene Woche online berichteten, hätte das „Bergsport Camping Gschnitz“ Gäste anlocken sollen. Rund vier Millionen Euro wäre Huter bereit gewesen zu investieren. Auf drei Hektar gepachteter landwirtschaftlicher Fläche, also über 30.000 qm, auf Bachseite am Ortseingang hätten Stellplätze für 90 Wohnmobile, 18 Mobilheime, Parkplätze, Restaurant und Verwaltung entstehen sollen. Die Gemeinde hätte die Fläche aber erst in Sonderfläche Campingplatz umwidmen müssen.

Bevölkerung eingebunden

Um die Gschnitzer angesichts der doch umfangreichen Dimension des Vorhabens in den Entscheidungsprozess miteinzubinden, gab es im Vorfeld der Volksbefragung eine Bürgerversammlung und vergangene Woche ist außerdem noch eine Broschüre verschickt worden, in der sich auch die Gemeindeführung, respektive Felder und sein Vize Andreas Pranger sowie der TVB Wipptal für das Projekt aussprachen. Einnahmen, Arbeitsplätze und die ein oder andere Annehmlichkeit wie ein auch für die Einheimischen zugängliches Schwimmbad mit Sauna, Bouldermöglichkeiten, ein Geschäft und einen Eislaufplatz standen nämlich auf der anderen Seite der Geschichte.
www.meinbezirk.at

Auf drei Hektar Fläche hätten u.a. Stellplätze für 90 Wohnmobile und 18 Mobilheime entstehen sollen. Kostenpunkt rund vier Millionen Euro. | Foto: Visualisierung Investor
Die Volksbefragung zum Thema hat Klaus Huter selbst initiiert. | Foto: Kainz
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