Schwerpunkt Wipptal liegt in der Natur der Sache!

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Oft wenig beachtet bzw. teils auch in den verstecktesten Winkeln der Region werden vom Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung jahrein, jahraus Maßnahmen zum Schutz des Lebensraumes gesetzt. Speziell im Wipptal ist der Handlungsbedarf enorm – allein 2010 wurden hier und im Stubai gut 2,3 Millionen Euro verbaut!

WIPPTAL/STUBAI (tk). „Unsere Baustellen finden sich natürlich auf den gesamten Bezirk Innsbruck-Land und Innsbruck-Stadt verteilt, im Wipptal gibt es aber besonders viel zu tun“, erklären der Gebietsbauleiter für das Mittlere Inntal, Manfred Pittracher, Lokalbauführer Anton Gwercher und Projektant Florian Riedl vom Amt der Wildbach- und Lawinenverbauung. Der Schwerpunkt liegt im wahrsten Sinne des Wortes in der Natur der Sache: „Vorrangig geht es um den Objektschutz, aber auch die Straßenverbindungen als ‚Lebensadern‘ müssen möglichst sicher sein. Das Ganze geht nebenbei bemerkt auch mit dem integralen Raumentwicklungskonzept (IREK) konform.“

Sechs neue Gefahrenzonenpläne
Die Grundlage für jedes Projekt und auch dessen Finanzierung liefern die jeweiligen Gefahrenzonenpläne, wie Pittracher, Gwercher und Riedl wissen lassen: „Die darin enthaltenen Abstufungen sind ganz wesentlich, denn in Bereichen, wo viel Rote Zone vorherrscht, werden wir zuerst aktiv.“ Heuer werden in der Region sechs Zonenpläne neu erstellt: In Vals, Schmirn, Navis und Obernberg stehen – angepasst an die jüngsten Verbauungstätigkeiten, neue Erkenntnisse und Methoden – Revisionen an, für Gries und Trins werden die ersten Gefahrenzonenpläne überhaupt erlassen! Sobald das Lebensministerium die neuen Grundlagen abgesegnet hat, gehen die Planungen von Neuem los und Steinschläge werden gesichert, flächenwirtschaftliche Projekte in Angriff genommen, Bäche und Lawinen verbaut. In den Bezirken Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land wurden für derartige Schutzmaßnahmen allein im vergangenen Jahr ca. 5,8 Millionen Euro ausgegeben – 58 Prozent davon trägt der Bund, 21% das Land und 21% die Interessenten, wie Gemeinden – 2,3 Millionen davon wurden im Wipp- und Stubaital investiert. Eine stattliche Summe, wobei aber hervorgehoben werden muss, dass Verbauungen oft einen Mehrwert für die Gemeinden bringen, denn in ihrem Schutz kann sich einiges entwickeln. Zudem wäre so mancher Siedlungsraum sonst schlicht nicht bewohnbar!

Rieseninvestitionen lohnen sich
Und weil prinzipiell jeder selbst dafür zuständig ist, dass nichts passiert, sei auch noch erwähnt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass die öffentliche Hand wie in Tirol praktisch alles zahlt: „Es gibt bereits Kommunen, die die Interessentenbeiträge umlegen“. Hier noch ein Überblick über die größten Baufelder im vergangenen Jahr im Wipptal: Steinschläge: Leite, Trins 100.000 €, Gallenschrofen Navis 170.000 €, Stafflacherwand, Schmirn 30.000 €; Bäche: Grünenbach, Navis 734.000 €, Statzerbach, Mühlbachl 30.000 €; Lawinen: Glinznerberg-Lawine, Schmirn 30.000 €, Luft- und Tränkental-Lawine, Schmirn 455.000 €, Ochstal-Lawine, Neustift 200.000 €, Reisfeld-Lawine, Schmirn 280.000 €, Sill-Lawine, Vals 190.000 €; einige der Vorhaben sind noch im Laufen, andere bereits abgeschlossen.

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