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Was tun bei "Froschregen"?

Grasfrösche im Krötenweiher in Trins: Solche Gewässer sind besonders bedeutend für den Laich dieser Art | Foto: Kathrin Herzer
  • Grasfrösche im Krötenweiher in Trins: Solche Gewässer sind besonders bedeutend für den Laich dieser Art
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  • hochgeladen von Tamara Kainz

Kein Gartenbesitzer braucht sich vor Massen-Invasionen zu fürchten!

STUBAI/WIPPTAL. Es stimmt, dass zahlreiche Jungfrösche, nachdem sie sich aus Kaulquappen entwickelt haben, die Gewässer verlassen und Landlebensräume aufsuchen. Es sind manchmal so viele, dass man von „Froschregen“ spricht. Kommen sie vielleicht alle wieder zurück, um sich erneut fortzupflanzen? Gartenteichbesitzer könnten diesem Irrtum leicht erliegen, wenn ihr Biotop von Grasfrosch oder Erdkröte zum Ablaichen heimgesucht wird – legt doch ein Grasfroschweibchen bis zu 4000 Eier in einem Laichballen ab. Natürlich könnte man denken, dass nächstes Jahr zumindest 1000 Frösche kommen, um wiederum für Nachwuchs zu sorgen. Dem ist aber nicht so.

Nicht zerstören oder umsetzen

Diese Tiere setzen auf Masse, denn die Gefahren für Laich und Kaulquappen sind sehr vielfältig. So erreicht von 1000 Eiern in der Regel gerade mal ein einziges Tier die Geschlechtsreife. Ob dieses auch in sein Geburtsgewässer zurückkommt, ist fraglich. Kein Gartenbesitzer braucht sich also vor zukünftigen Massen-Invasionen zu fürchten oder den Laich deshalb gar zerstören. Auch das Aussetzen des Laichs in andere Gewässer ist unnötig. Das ist deshalb auch gefährlich für Amphibien, weil manche mit einem für die Tiere tödlichen Pilz infiziert sind. Setzt man den Laich in andere Gewässer, kann man unter Umständen zur Verbreitung dieses Pilzes beitragen. Die Unbillen für Amphibien sind also zahlreich: Viele Tiere überleben allzu harte Winter nicht, die Laichwanderungen enden allzu oft unter Autoreifen, Laichgewässer trocknen aus oder werden zerstört.

Amphibien stehen unter Schutz

Der Lebensraumverlust für unsere Amphibienarten wird immer massiver und zudem kommt der besagte Pilz, der die Tiere erheblich dezimiert. Alle Amphibien stehen unter Schutz und die Tiere selbst zu töten oder ihren Laich zu zerstören, ist nach dem Naturschutzgesetz verboten. Doch unabhängig von Verboten, kann man mit einem Biotop, das von Amphibien aufgesucht wird, zum Artenschutz beitragen.
Text: Kathrin Herzer
www.meinbezirk.at

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