Steinach
Weitradler – wer kommt woher, fährt wohin und warum das alles?

Carolin Rossmanith, Geburtstagskind Kristina Frey und Lorraine Wesemann (v.l.) haben vier Tage und drei Nächte für die Fahrt von München bis zum Gardasee veranschlagt. | Foto: Kainz
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  • Carolin Rossmanith, Geburtstagskind Kristina Frey und Lorraine Wesemann (v.l.) haben vier Tage und drei Nächte für die Fahrt von München bis zum Gardasee veranschlagt.
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Ausbaufähige Radwege hin oder her – durch's Wipptal müssen viele, die von Nord nach Süd wollen oder umgekehrt. Wir haben ein paar kurz gestoppt.

STEINACH. Auf die Lücken, die das Tiroler oder auch das Wipptaler Radwegenetz noch aufweisen, soll diesmal nicht eingegangen werden. Uns hat vielmehr interessiert, wer auf dem "Radwanderweg Brenner" eigentlich so unterwegs ist. Dafür haben wir beim Häusler Hof – im Volksmund auch als "scharfes Eck" bekannt – an einem brütend heißen Nachmittag vergangene Woche Stellung bezogen.

Nach Italien und Griechenland

Lange dauert es nicht, dann kommt Stefan Kindermann aus der Nähe von Ulm des Weges. Ohne Motor – so, wie alle Weitradler, die wir heute antreffen werden. "Ich radle nach Cavallino in Italien. Dort warten meine Frau und Bekannte am Campingplatz. Für die Tour habe ich fünf Tage eingeplant, weil ich auch noch einen Abstecher in die Dolomiten mache. Übernachtet wird in Pensionen", erzählt er. Noch weit mehr vor hat Leon Kuth aus Zürich. Er will bis nach Griechenland: "Ich gebe mir dafür zweieinhalb bis drei Wochen Zeit. Heute ist der dritte Tag", sagt der junge Mann, der ebenfalls mit kleinem Gepäck reist und trotzdem sogar ein Zelt dabei hat.

Geburtstagsausflug

"Das war die wildeste, weil anstrengendste Etappe bisher. Aber es läuft besser, als gedacht", stellen schließlich noch drei Mädels fest. Die gute Laune hat ihnen der Anstieg bis nach Steinach also keineswegs verdorben, im Gegenteil: "Heute sind wir besonders gut drauf, weil unsere liebe Freundin Kristina Frey hier ihren 35. Geburtstag feiert. Die Tour von München bis zum Gardasee ist ein gemeinsamer Ausflug zum Geburtstag", erklären die fitten Damen und treten mit Luftballons am Gepäcksträger weiter in die Pedale Richtung Brenner.

Bis zu 150 Biker pro Tag

Nicht ganz so weit gefahren ist eine andere radbegeisterte Gruppe um Peter Lutz aus Steinach. Bis zur Laponesalm und retour ging's mit dem E-Bike – da ist ein erfrischender Sommerspritzer in der viel frequentierten Labestation von Werner Villgrater aber auch verdient! "In der Hauptsaison kommen sicher bis zu 150 Radler pro Tag vorbei. Teilweise sind auch große Gruppen unterwegs. Die meisten Weitradler nennen Venedig oder den Gardasee als Ziel", berichtet der Wirt. Einige machen bei ihm Halt, bevor sie dem Radweg weiter bis nach Stafflach folgen, was freilich auch seinem Geschäft gut tut.

Einheimische bevorzugen E-Bikes

Keinen Umsatz macht er heute mit Siegfried Spörr. Der hat's nämlich eilig: "Ich war auf der Padasteralm und muss jetzt gleich in die Bücherei, wo ich freiwillig Dienst mache", erklärt der Steinacher und merkt noch an, dass er selbst auch gerne und oft Radurlaub in anderen Ländern macht. Und schließlich passieren uns noch Tatiana und Viktor Mühlbacher aus Navis. Sie waren am Obernberger See, um sich abzukühlen. "Mit E-Bike geht's, aber ohne wäre das kaum zu schaffen", lachen sie und blicken wie alle anderen trotz größerer und kleinerer Strapazen auf einen gelungenen Tag zurück.
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