"Haldenheilige"
Wipptalerin gilt als einzige Tiroler Stigmatisierte

Vor 155 Jahren ist die Wipptalerin wohl verstorben. Noch heute erinnert ein Kreuz bei der St. Nikolaus-Kirche in Matrei an sie. | Foto: Roland Amor
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  • Vor 155 Jahren ist die Wipptalerin wohl verstorben. Noch heute erinnert ein Kreuz bei der St. Nikolaus-Kirche in Matrei an sie.
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Mit den Wundmalen Jesu Christi gezeichnet verstarb Magdalena Gschirr alias "s'Halden Lenele" oder die "Haldenheilige" am Karfreitag, 26. März 1869 um 15 Uhr.

WIPPTAL. Passend zum bevorstehenden Karfreitag hat uns der Wipptaler Talchronist Roland Amor auf eine Geschichte aufmerksam gemacht. Sie handelt von Magdalena Gschirr, die am 17. Oktober 1798 in Gschnitz oder Plon geboren wurde. Am Karfreitag, 26. März 1869 oder 1872 verstarb sie stigmatisiert um 15 Uhr in Schöfens. Bei der Johanneskirche in Matrei erinnert noch heute ein Grab mit Kreuz an die Leidensgeschichte der Wipptalerin. Gschirr gilt als einzige Tiroler Stigmatisierte – das heißt, sie war der Überlieferung nach mit den Wundmalen Jesu Christi gezeichnet.

Grab in Matrei

Auf den Tafeln am Grab ist folgender Text zu lesen: "Von Jugend auf besonders fromm. Opferbereit. Lebte zurückgezogen. Mitglied des Dritten Ordens des hl. Dominikus. Durchlebte während vier Jahrzehnten (ab dem 30. Lebensjahr bis zu ihrem Tode) eine lange Leidenszeit: ertrug grosse körperliche Schmerzen und nahm schwere innere Leiden an. Wurde vom Herrn (1842?) mit den hl. Wundmalen ausgezeichnet. Gott schenke ihr Schauungen, Ekstasen und besondere Charismen. Besonders in der Fastenzeit erhielt sie Anteil am Leiden des Herrn und an seiner Todesangst, wobei sie Blut schwitzte. Als Auserwählte des Erlöseres war sei eine Sühneseele, die viel für die Sünder litt (zB in der Faschingszeit wegen der zahllosen Ausschweifungen und besonders für die Trinker)."

"Magdalena litt oft bitter"

"Sie sah ihren heiligen Schutzengel, der sie tröstete und in allen wichtigen Fällen leitete. In ihrem Leben fehlte es nicht an Verkennung, Anfeindung und Verfolgung. Magdalena litt oft bitter unter der damit verbundenen, seelischen Einsamkeit. 1862 zog Magdalena mit ihren Geschwistern Jakob und Maria auf den Haldenhof neben der St. Nikolauskirche in Schöfens. (Man nannte sie daher 's'Halden-Lenele'). Magdalena wurde von vielen 'die Haldenheilige' genannt. Lange im Voraus kannte sie ihren Todestag und so starb sie am Karfreitag um 3 Uhr nachmittags am 26. März 1869. Magdalena wurde im Drittordenskleid des Hl. Dominikus aufgebahrt. Ein wunderbarer Wohlgeruch strömte von ihr aus."
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