Polizei dementiert Grenzzaun am Brenner

Gerhard Reheis: „Grenzzaun am Brenner wäre fatales Signal“ | Foto: Archiv
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BRENNER (cia). Seit etwa drei Wochen ist klar, dass Grenzkontrollen am Brenner immer wahrscheinlicher werden (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). In der Vorwoche hat die Südtiroler Handelskammer damit aufhorchen lassen, dass von österreichischer Seite sogar ein Zaun an der Grenze zwischen nördlichem und südlichem Wipptal geplant sei – und das innerhalb von vier Wochen. Gravierende Nachteile für die Südtiroler Wirtschaft und die Bevölkerung seien in diesem Fall zu erwarten Die Landespolizeidirektion Tirol dementiert derartige Pläne.

"Grenzmanagement" nach dem Vorbild von Spielberg ist das Schlüsselwort, das von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil beim Thema Brenner laut Medienberichten verwendet wird. Laut der Tiroler Polizei könne "von einer Sperre keine Rede sein", aber: "Die vorbereitenden Planungsarbeiten zu allfälligen Grenzkontrollen entlang der südlichen Bundesgrenzen orientieren sich einheitlich an den Erkenntnissen zu Spielfeld."

Für die Südtiroler Handelskammer würde diese Formulierung weiterhin auf einen Grenzzaun hinweisen. Immerhin gäbe es so einen ja auch in Spielfeld. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bestätigte am Samstag der APA, dass weitere Zäune "möglich" seien. Welche "technischen Maßnahmen" aber schlussendlich zum Einsatz kommen, müssen laut Minister Doskozil Experten beurteilen, berichtete die Tageszeitung "Die Presse".

Wie bereits in der Vergangenheit berichtet, sei zu erwarten, dass sich die Migrationsrouten über Italien verlagern. Aus diesem Fall wäre für die Tiroler Polizei "eine Aktivierung von Grenzkontrollen an der österreichisch/italienischen Grenze unumgänglich." Die Konzeption sehe stichprobenartige Kontrollen auf der Autobahn, auf dem sekundären Straßennetz und im Bereich des Bahnverkehrs vor – "unter möglichster Schonung" der wirtschaftlichen und touristischen Interessen.

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