Telfer forscht Imster Larventräger aus
Alte Sackner-Larve kehrt nach Imst zurück

Hubert Auer (l.) übergab seine Sacknerlarve an Joe Zangerle (r.), Wilfried Schatz vermittelte die Rückführung. | Foto: Zangerle
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Eine Wifligsackner-Larve des berühmten Imster Schnitzers Franz Zangerle schmückte Jahrzehntelang eine Wohnzimmerwand in Telfs. Rechtzeitig zum heurigen Schemenlaufen am 4. Februar in Imst kehrt sie zurück — zum Urenkel des Schnitzers, der sie dann tragen wird.

TELFS/IMST. Eine Wifligsackner-Larve des berühmten Imster Schnitzers Franz Zangerle schmückte Jahrzehntelang die Wohnzimmerwand von Hubert Auer in Telfs, ein begeisterter Fasnachtler und Mitglied der Bären&Exoten beim Telfer Schleicherlaufen. Rechtzeitig zum heurigen Schemenlaufen in Imst kehrt die Larve zurück zum Urenkel des Schnitzers, der sie am 4. Februar 2024 tragen wird. Der Weg dahin war spannend:

Früherer Besitzer ausgeforscht

Der Telfer Hubert Auer, in Imst geboren, meinte, dass dieses Kulturgut doch besser nach Imst passen würde. Der ehemalige Obmann des Telfer Fasnachtmuseums zog seinen in Imst aufgewachsenen Stammtischkollegen und Wortkünstler Wilfried Schatz zu Rate:

"Auf der Innenseite ist „FZ“ eingekerbt, und dann auch noch „F. Bair 1949“ eingebrannt – kennst du jemanden, den das interessiert?“

Auf der Innenseite ist „FZ“ eingekerbt, und dann auch noch „F. Bair 1949“ eingebrannt | Foto: Zangerle
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Schatz kontaktierte daraufhin seinen Neffen, den Imster Vize-Bgm. Thomas Schatz vulgo „Tschett“, der selbst als Scheller am Schemenlaufen teilnimmt. Dieser leitete Fotos der Larve an kompetente Fasnachtler weiter. Und irgendwie erfuhr Josef „Joe“ Zangerle, ein Großenkel des 1954 verstorbenen Schnitzers, davon. Er sammelt von seinen Vorfahren geschnitzte Masken (Meldungen sind erbeten) und erbte zudem einen Teil der Bestände seines 2021 verstorbenes Vaters Herbert bzw. seines Großvaters Josef Zangerle, der viele Jahre Obmann des Imster Schemenlaufens war. Herbert Zangerle rettete übrigens beim Hochwasser 1952 als neunjähriger Bub das Schnitzwerkzeug der Familie aus dem Schlamm der Lehngasse.

Schnitzerei heimgeholt

Kaum hatte er von der Maske erfahren, setzte sich der Schulwart ins Auto und fuhr nach Telfs. Er war sofort sicher, dass es sich um eine Schnitzerei seines Urgroßvaters handelt.
Er verwendet als WhatsApp-Profilbild seine Wifligmaske, die von Johann Georg Schatz "Tschett" gefasst (bemalt) wurde — dem Groß- bzw. Urgroßvater der beiden Rückführungs-Vermittler Wilfried und Thomas. Vermutlich hat dieser auch Auers Maske gefasst.
Der Handel mit dem Telfer dauerte nicht lange.

„Heuer werde ich zwei Masken tragen – eine beim Aufzug und eine beim Umzug",

schmunzelt Zangerle. Der Urenkel des Schnitzkünstlers hat die Larve gekauft und sie bleibt in Imscht. Auer freut sich:

„Jetzt ist die Larve wieder dort, wo sie hingehört!“

Der ehemalige Schuldirektor ist ja selbst seit mehr als 50 Jahren eine tragende Figur bei den Telfer Bären und Exoten, die 2025 wieder ihren großen Auftritt haben.

Jetzt schließt sich sinnbildlich der Kreis/Kroas

Hubert Auer freut sich im Sinne aller Oberländer Fasnachten, dass die Sacknerlarve am 4. Februar nicht mehr an seiner Telfer Wohnzimmerwand hängt, sondern beim Imster Schemenlaufen 2024 aktiv mitgeht.

Foto: Zangerle
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