Bilanz Tiroler Volksschauspiele 2019
Ausverkauft: 11.800 sahen die "Verkaufte Heimat"

Markus Völlenklee: "Der Abriss der meisten Südtiroler Siedlungen in ganz Tirol und damit auch in Telfs, hat dem VSS-Ensemble die Möglichkeit eröffnet, einen Spielort zu adaptieren, wie er inhaltlich, ästhetisch und aufführugspraktisch in den nächsten 100 Jahren wohl schwerlich noch einmal zu finden sein wird."
  • Markus Völlenklee: "Der Abriss der meisten Südtiroler Siedlungen in ganz Tirol und damit auch in Telfs, hat dem VSS-Ensemble die Möglichkeit eröffnet, einen Spielort zu adaptieren, wie er inhaltlich, ästhetisch und aufführugspraktisch in den nächsten 100 Jahren wohl schwerlich noch einmal zu finden sein wird."
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Die aufwändigsten aber auch erfolgreichsten Spiele in der 38-jährigen Geschichte der Tiroler Volksschauspiele sind am 31. August zu Ende gegangen. Obmann Markus Völlenklee und Geschäftsführerin Silvia Wechslberger ziehen eine sehr erfreuliche Bilanz:

2019 ist ein Jahr der denkwürdigen Jahrestage

Nicht nur der Todestag Maximilians I. von Habsburg jährt sich zum 500. Mal und nicht nur die Zillertaler Erstaufführung von „Stille Nacht“ in der Pfarrkirche zu Fügen zum 200. Mal, auch die schicksalhafte Festschreibung der Brennergrenze nach dem 1. Weltkrieg wird heuer 100 Jahre alt, und in deren Folge die Entscheidung, vor die alle deutschsprachigen Südtiroler 1939 gestellt wurden: Vaterland oder Muttersprache, die sogenannte „Option“, wurde heuer 80. Diesem gleichermaßen verdrängten wie brisanten Teil der jüngeren Tiroler Geschichte haben sich die Tiroler Volksschauspiele 2019 mit dem Projekt "Verkaufte Heimat - das Gedächtnis der Häuser" verschrieben.
Der Abriss der meisten Südtiroler Siedlungen in ganz Tirol und damit auch in Telfs, hat dem VSS-Ensemble die Möglichkeit eröffnet, einen Spielort zu adaptieren, wie er inhaltlich, ästhetisch und aufführugspraktisch in den nächsten 100 Jahren wohl schwerlich noch einmal zu finden sein wird, so Obmann Markus Völlenklee: "Trotz tatkräftiger Hilfe des Eigentümers und Bauträgers NEUE HEIMAT, für die wir uns auch an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich bedanken – Ehre wem Ehre gebührt - ging das Projekt an die Grenzen der finanziellen Möglichkeiten der Tiroler Volksschauspiele: an die 50 Darsteller, das sind deutlich mehr als bei sonst üblichen 2 oder 3 Produktionen) sowie 40 Mitarbeiter hinter der Bühne in Werkstätten, Karten- und Betriebsbüro (was für so eine Großproduktion sehr wenige sind)."

Das Risiko hat sich gelohnt

Vier Tage nach der Premiere waren alle Karten restlos ausverkauft. Am Kartenschalter der Abendkasse haben sich im Kampf um nicht abgeholte Restkarten Dramen abgespielt.
Alle 26 geplanten Vorstellungen wurden gespielt, auch bei Gewitter und Regen.
Das Feedback der Zuschauer war einhelliges Lob, emotionale aber auch intellektuelle Betroffenheit.
Völlenklee: "Es freut mich, dass es uns heuer möglich war, eine der wesentlichsten Zielsetzungen der Tiroler Volksschauspiele unter spektakulären Rahmenbedingungen in die Tat umzusetzen: Geschichte, in diesem Fall unsere Tiroler Geschichte, sogar tabuisierte Tiroler Geschichte, auf adogmatische Weise, nämlich durch Zuschauen erlebbar zu machen oder wie Adrienne Mnouchekine gesagt hat: sich an etwas zu erinnern, was man nicht erlebt hat. - Dieses Wunder kann das Theater wirken."

Rahmenprogramm

Das heurige RAHMENPROGRAMM stand in der öffentliche Wahrnehmung naturgemäß, aber unverdienter Weise, im Schatten der gestürmten Hauptproduktion.
Die zum Südtirol-Thema gehörigen Abende mit „Pusterer Bua“ Siegfried Steger, Annemarie Regensburger und Christine Ostermayer/Joseph Zoderer fanden trotzdem ihr interessiertes und dankbares Publikum. Kusz`s Witwendramen mit der Familie Thalbach, die Vaginas im Dirndl, sowie die Comedies „Match Me If You Can“ und „Drüber“, die Kabarett und Musikkabarettabende von Markus Koschuh, Markus Linder und Christine Eixenberger und die neue Volksmusik von JÜTZ haben dem heurigen ernsten Tenor der Spiele komödiantische Glanzlichter angesteckt.
Völlenklee: "Wir bedanken uns beim Theater im Container für die Ehre ihrer Premiere der Komödie „Der Vorwand“ und bei der Steudltenn für ihr grandioses Gastspiel mit F. Mitterers „Mein Ungeheuer“."

Spiele 2019 in Zahlen:

Zuschauer VERKAUFTE HEIMAT –DAS GEDÄCHTNIS DER HÄUSER: 11.800
Zuschauer Rahmenprogramm: 2.600
Platzausnutzung: 98 %

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