Beschlussfassung: Neues Projekt in Zirl

ZIRL. 12 Abwasserverbände, die das Abwasser von 94 Tiroler Gemeinden behandeln, haben sich zusammengeschlossen, um ihre Klärschlammentsorgung in eine zeitgemäße Klärschlammverwertung inklusive der Sicherung von Phosphorreserven für Tirol umzuwandeln. Phosphor wurde 2014 von der EU in die Liste der Mangel-Rohstoffe aufgenommen, da Europa seinen Phosphorbedarf nur durch Importe aus anderen Kontinenten decken kann. Durch die Klärschlammverwertung in Tirol, werden ca. 10 kg CO2 pro Tonne Klärschlamm gegenüber der aktuellen Praxis eingespart, das entspricht bei 30.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr einer jährlichen CO2-Einsparung von ca. 300 Tonnen.

Anlage auf Geländer der ARA Zirl

Die vorgesehene Anlage soll auf dem Gelände der ARA Zirl errichtet werden und bis zu 30.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr mit einem mittleren Trockensubstanzgehalt von ca. 25% thermisch verwerten – das sind knapp 40% des jährlichen Tiroler Klärschlammanfalls. Die Verwertung soll energieneutral erfolgen und beinhaltet eine thermische Trocknung und eine Klärschlamm-Monoverbrennung. Das im Klärschlamm enthaltene Wasser wird verdampft und die organischen Anteile des Schlammes werden verbrannt. Zurück bleiben etwa 3.400 to/a Asche die ca. 170 bis 340 Tonnen Phosphor enthalten.

Die Errichtung der Anlage wird etwa 14,6 Mio. € kosten.
Die Betriebskosten liegen bei etwa 1,4 Mio. € pro Jahr.

5 bis 6 Dauerarbeitsplätze

Die Vorteile für die Gemeinde Zirl ergeben sich durch 5 bis 6 Dauerarbeitsplätze im Gegenwert von ca. 400.000 € jährlich, durch die Wertschöpfungsverlagerung aus dem Ausland nach Zirl mit bis zu 1 Mio. € pro Jahr, einem Imagegewinn durch die Vorreiterrolle für die moderne Klärschlammverwertung und für den einhergehenden Klimaschutz mit Verringerung der CO2 Emissionen durch 300.000 km Einsparungen bei Transporten. Zum Zweck der Projektrealisierung werden die oben erwähnten 12 Abwasserverbände die Klärschlammverwertung Zirl GmbH gründen und sich verpflichten ihren Klärschlamm vollständig zur Verwertung zu liefern und dafür etwa 70 € pro Tonne wertgesichert zu bezahlen.

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