Villa Schindler - Ausstellung Gericht Hörtenberg
Hörtenberg, Missetaten, Rechtssprüche, Jenische und "ein Bummerl"

Kulturreferentin GRin Theresa Schromm (2. v. l.) mit dem "Gericht Hörtenberg"-Ausstellungsteam: Sandra Marsoun-Kaindl (links), Christine Gamper und Lena Burgstaller.
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  • Kulturreferentin GRin Theresa Schromm (2. v. l.) mit dem "Gericht Hörtenberg"-Ausstellungsteam: Sandra Marsoun-Kaindl (links), Christine Gamper und Lena Burgstaller.
  • hochgeladen von Sabine Schletterer

Seit der Ausstellungseröffnung am Mittwoch wird in der Villa Schindler Historisches, Heiteres, Grausames, Skurriles, Irritierendes, Erschreckendes, Groteskes und Bestürzendes rund um "Das Gericht Hörtenberg" und seine "Missetaten und Rechtssprüche" visualisiert.

TELFS. "Der Schein ist gegen mich, doch darf ich hoffen, daß ich nicht nach dem Schein gerichtet werde!" (Friedrich von Schiller) Um 1300, als "in Burg Hörtenberg auch das Gericht der Grafschaft untergebracht war", wurde der damaligen Zeit und den lang vergangenen Gepflogenheiten entsprechend wohl des Öfteren nach dem Schein gerichtet. Denn Rechtsordnung, Gerichtsbarkeit, Rechtsprechung hatten in den vergangenen Jahrhunderten vielfach exotische, eigennützige, gehässige und rachsüchtige Hintergründe, wie die am Mittwoch in der Villa Schindler eröffnete, informative und durch sehenswerte Leihgaben (Tiroler Landesmuseum, Innsbrucker Stadtarchiv, Stadtarchiv Hall, privater Leihgeber) bereicherte Ausstellung "Missetaten und Rechtssprüche. Das Gericht Hörtenberg" eindrucksvoll und galgenhumoristisch veranschaulicht. 

Kurzes Video zur Ausstellung:

Thematisiert wird der Ort Hörtenberg mit den Aufgaben eines Gerichts (hohe und niedere Gerichtsbarkeit), den Richtern und der Verwaltung, aber auch Folter, die Geschichte des Rechts und Zauberei finden ihren Platz.

So konnten die interessierten Besucher, unter denen sich auch viele Vertreter der Justiz befanden, aus den einführenden Worten der Kuratorinnen Christine Gamper und Sandra Marsoun-Kaindl entnehmen, dass erst im Jahr 1707 der erste "wirkliche" Jurist am Gericht Hörtenberg tätig war, und der Scharfrichter die PEINliche Befragung innehatte, zugleich aber derjenige war, der den Verletzten nach der Folter verband und ihn nach erfolgreich erlangtem Geständnis tötete.
Die Grußworte kamen von Bgm. Christian Härting, der im "Sinne der Gerechtigkeit" zu regem (Gedanken)Austausch einlud. 

Im Sinne der Musik sorgte Frajo Köhle für die passenden Gefängnislieder, denn Gerichtslieder ließen sich keine finden ("am Gericht wird wohl nicht gesungen"). In der Villa wurde abschließend aber lauthals gesungen, denn "ana hat immer des Bummerl", ob am Stammtisch oder vor Gericht.

Ausstellungsdauer:
 16. Mai – 9. November 2024

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