So erlebten Seefeld und co. den Gipfel
G7 hatte das Plateau fest im Griff

Die Einsatzkräfte aus Deutschland und Österreich arbeiteten im Rahmen des g-7 Gipfels Hand in Hand. | Foto: LPD Tirol
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  • Die Einsatzkräfte aus Deutschland und Österreich arbeiteten im Rahmen des g-7 Gipfels Hand in Hand.
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SEEFELDER PLATEAU, KRÜN. Die ganze Welt blickte vom 26. bis 28. Juni auf das Schloss Elmau im nur wenige Kilometer von der Österreichischen Grenze entfernt liegenden Krün. Dort trafen sich drei Tage lang sieben der bedeutendsten Wirtschaftsmächte der Welt zum G7-Gipfel. Aufgrund der Nähe zu Tirol beeinflusste die Hochsicherheitsveranstaltung auch das Leben auf unserer Seite der Grenze.

"Eine ruhige Veranstaltung"

Jeder, der in den letzten Wochen in Grenznähe unterwegs war, bekam die Präsenz der bis zu 500 stationierten Beamten unweigerlich mit. Die LPD Tirol setzte eine eigene Aufbauorganisation ab, die abgesondert vom Regeldienst agierte. Zu den Hauptaufgaben zählte die Kontrolle der Zufahrten und Zugänge, sowohl durch das alpine Gelände, auf Rad- und Wanderwegen und natürlich auch auf den Straßen. Erich Lettenbichler, G7 Gesamteinsatzkommandant berichtete im Gespräch mit den Bezirksblättern über die Veranstaltung:

"Es war auf Tiroler Seite sehr ruhig. Wir sind der Veranstaltung mit einer gewissen Vorsorge begegnet, da es in der Vergangenheit einiges an Aktivismus auf unserer Seite gab. Doch alle Befürchtungen blieben unbegründet. Die Proteste liefen großteils friedlich ab."

Insgesamt gab es im Rahmen des Einsatzes auf Tiroler Seite 5 Festnahmen nach der Strafprozessordnung (ohne G7-Bezug), ca. 400 Identitätsfeststellungen, 16 Gerichtsdelikte und 22 Verwaltungsübertretungen. Das größte Vorkommnis auf Tiroler Seite war ein 10 mal 25 Meter großes "Stop G7"-Plakat, in der Geisterklamm.

5000 Betten in Tirol belegt

Was den Tourismus betrifft, wirkte sich der G7-Gipfel merklich auf die Region aus. Ca. 5000 Mitglieder der Deutschen Polizei waren in Tirol in Hotels und Herbergen untergebracht. Elias Walser, Geschäftsführer des TVB Seefeld sieht den Einfluss des Gipfels auf die Region als überwiegend positiv:

"Wir hatten ca. 2.000 Personen in der Region, die wegen des G7 Gipfels hier genächtigt haben. Der Großteil davon waren Polizisten(...). Das hat natürlich direkte Auswirkungen auf die Nächtigungen im Juni. Was für die Hotels und TVB ein gutes Zusatzgeschäft im Juni war, haben andere Wirtschaftsbetriebe an Umsätzen verloren, weil es Grenzkontrollen gab und in Summe die Gästestruktur eine andere war."

Rund 5000 Betten belegten Deutsche Polizisten in Tirol während des G7-Gipfels. Darunter auch Harry's Home. | Foto: Larcher
  • Rund 5000 Betten belegten Deutsche Polizisten in Tirol während des G7-Gipfels. Darunter auch Harry's Home.
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Einbußen durch G7

In der Grenzgemeinde Scharnitz bekam man vom Trubel laut Bürgermeister Christian Ihrenberger nicht viel mit:

"Hier hat man von G7 nicht wirklich viel gespürt. Die erhöhte Polizeipräsenz war natürlich spürbar. Was wir als Gemeinde schon gemerkt haben, war das fast gänzliche Ausbleiben der Tagestouristen, weil man durch die strengen Kontrollen einfach kaum hier her kam. Da gab es natürlich Einbußen."

Aufwendige Vorbereitung

Erich Lettenbichler, G7 Gesamteinsatzkommandant erklärt nochmal im Detail, wie die Vorbereitung auf den G7-Gipfel bei der Landespolizeidirektion Tirol ablief:

"Weil erst Ende Dezember bekannt wurde, dass der G7-Gipfel heuer wieder auf Schloss Elmau stattfinden würde, war die Planung etwas kurzfristig. Da die Zufahrtsmöglichkeiten aus Tirol so vielfältig sind und der G7- Gipfel eine Hochsicherheitsveranstaltung ist, bestand auch auf Tiroler Seite Handlungsbedarf. In diesem Rahmen wurde wieder ein besondere Aufbauorganisation installiert, welche abgekoppelt vom Regeldienst arbeitete. Vom 17. bis 25. Juni wurde sukzessive mehr Personal hinzugefügt(Ca. 400 Personen) und auch die Kontrollen wurden vielfältiger."

500 Einsatzkräfte im Einsatz

Mit 25. Juni ging man dann in die Einsatzphase über:

"Der 25. Juni war der Tag der Anreise des US-Präsidenten in Bayern. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir ca. 500 Einsatzkräfte im Dienst – zusätzlich zum Regeldienst. Das ganze wurde aufgeteilt in drei örtliche Einsatzabschnitte. Reutte und seine Zufahrten, Innsbruck-Land vor allem mit dem Seefelder Plateau mit seinen Zufahrten und Zugängen sowohl durch das alpine Gelände, auf Rad und Wanderwegen und natürlich auch auf den Straßen. In der Landeshauptstadt spielten Hauptbahnhof, Flughafen und auch die Klinik größere Rollen. Die drei örtlichen Einsatzabschnitte wurden ergänzt durch sechs fachbezogene Einsatzabschnitte. Dazu gehörte Verkehr, Kriminalpolizei, Ordnungsdienst, Verfassungsschutz, Cobra und die Grenzpolizei."

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Die Einsatzkräfte aus Deutschland und Österreich arbeiteten im Rahmen des g-7 Gipfels Hand in Hand. | Foto: LPD Tirol
Rund 5000 Betten belegten Deutsche Polizisten in Tirol während des G7-Gipfels. Darunter auch Harry's Home. | Foto: Larcher
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