Heuer bereits vier Mal soviele Einsätze wie im Vergleich zum Vorjahr

Felssturz Hochwand nach der Schneeschmelze mit Brocken größer als ein Einfamilienhaus. | Foto: Landesgeologie
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  • Felssturz Hochwand nach der Schneeschmelze mit Brocken größer als ein Einfamilienhaus.
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TIROL. Seit Beginn dieses Jahres mussten Tirols LandesgeologInnen zu nicht weniger als 64 Naturereignissen im ganzen Land ausrücken:

Das Spektrum der Einsätze verteilte sich auf 49 Block- und Felsstürze sowie Steinschlag und 15 Muren. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Vervierfachung dieser Naturereignisse. Das fünfköpfige Team des Fachbereichs Landesgeologie ist rund um die Uhr einsatzbereit und wird durch die Landeswarnzentrale, die Polizei, Straßenmeister oder Bürgermeister alarmiert und oft per Hubschrauber zum Einsatzort geflogen.

60 Millionen Euro im Jahr 2012 für den Schutz vor Naturgefahren

„Allein heuer investieren wir in Tirol rund 60 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. Das Einsatzteam der Landesgeologie spielt dabei eine äußerst wichtige Rolle. Rund um die Uhr und bei jeder Witterung sind unsere Landesgeologen im Dienste der Sicherheit unterwegs und geben ihre hochprofessionellen Einschätzungen zu unterschiedlichsten Gefahrenbereichen ab. Oft müssen dabei Sofortmaßnahmen festgelegt werden, wie etwa Straßen- und Wegsperren oder die Evakuierung von Leuten aus gefährdeten Wohnhäusern. Die größtmögliche Sicherheit für die Tirolerinnen und Tiroler hat hier größte Priorität“, betont LHStv Anton Steixner als Sicherheitsreferent des Landes Tirol.

„Tirol als Land im Gebirge hat gelernt, mit den täglichen Herausforderungen der Naturgefahren zu leben. Mehr denn je sind durch extreme Witterungserscheinungen in den letzten Monaten die fünf LandesgeologInnen rund um die Uhr gefordert. Die Natur bewegt sich, eine Gefährdung wird es immer geben.“

Beispiel 1: Bergsturz Hochwand westlich der Hohen Munde in Wildermieming

„Bei der Hochwand in Wildermieming sind riesige Mengen Geröll und Felsen herunter gekommen – fast eine Million Kubikmeter. Ein Glück, dass das um Mitternacht passiert ist. Und nicht untertags, wenn hier Sportlerinnen und Sportler unterwegs sind“, betont LHStv Anton Steixner bei der Besichtigung des betroffenen Geländes. Der Felssturz hatte in der betroffenen Region ein Erdbeben der Stärke 1,8 nach der Richterskala ausgelöst.

Gunther Heißel, Fachbereichsleiter Landesgeologie: „Die Felstrümmer sind mit einer Geschwindigkeit bis zu 100 km/h auf eine Länge von 2,5 Kilometern ins Tal gedonnert. Bei der Dimension so eines Hochgebirgsereignisses ist man eigentlich machtlos. Bis zu vier Millionen Kubikmeter Fels könnten noch aus der Hochwand abbrechen.“

Beispiel 2: Felssturz bei Ginzling im Bereich Gamsgrube

Mehrere zehntausend Kubikmeter Kristallingestein haben eine Fläche von rund 40.000 m² Wald und Weideflächen überschüttet. Der Felssturz hat in der betroffenen Region ein Erdbeben der Stärke von 1,4 nach der Richterskala ausgelöst. „Bei beiden Felsstürzen in Wildermieming und in Ginzling war Eindringen von Schmelzwasser in die Trennflächen des Gesteins der Grund für das Ereignis“, erklärt Gunther Heißel.

Aktueller Landesfilm über die Naturereignisse erstes Halbjahres 2012

Zu den oben berichteten Ereignissen und vielen weiteren gibt es auch ein aktuelles Landesvideo.

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