Silvester
Knallen mit Köpfchen

Was wäre Silvester ohne Raketen? Aber gewisse Regeln müssen eingehalten werden. | Foto: Heinz Holzknecht
  • Was wäre Silvester ohne Raketen? Aber gewisse Regeln müssen eingehalten werden.
  • Foto: Heinz Holzknecht
  • hochgeladen von Julia Scheiring

Prinzipiell sind Feuerwerke im Ortsgebiet verboten, die Realität sieht anders aus. PI Telfs-Stellvertreter Hubert Perktold appelliert an den Hausverstand.

REGION (jus). Silvester steht vor der Tür und neben den Sektkorken werden auch wieder die Raketen knallen. Das bringt nicht selten Probleme mit sich, seien es verärgerte Nachbarn, verletzte Personen oder Umweltverschmutzungen. "Prinzipiell ist die Situation aber in den letzten Jahren besser geworden", meint Hubert Perktold von der Polizeiinspektion Telfs. Er glaubt, dass auch die strengeren Altersgrenzen dazu beitragen. Trotzdem werden pro Jahr zirka 5-10 Jugendliche mit Feuerwerkskörpern erwischt, die sie eigentlich noch nicht besitzen dürfen. "Die erhalten natürlich eine Anzeige", so Perktold. 

Kategorien von Feuerwerkskörpern

Grundsätzlich werden Pyrotechnische Gegenstände in drei Kategorien eingeteilt:

  • F1: Feuerwerkskörper, die eine sehr geringe Gefahr darstellen und innerhalb von Wohngebäuden verwendet werden können (ab 12 Jahren)
  • F2: Feuerwerkskörper, die eine geringe Gefahr darstellen, sollten draußen gezündet werden (ab 16 Jahren)
  • F3: Feuerwerkskörper, die eine mittlere Gefahr darstellen (ab 18 Jahren und Bewilligung)
  • F4: Feuerwerkskörper, die eine große Gefahr darstellen (ab 18 Jahren und Bewilligung)

Verbotene Zonen

Generell ist die Verwendung von Pyrotechnik der Kategorie F2 im Ortsgebiet verboten, außer der Bürgermeister nimmt bestimmte Zonen aus. Ganz besonders von diesem Verbot betroffen sind Gegenden in der Nähe von Kirchen, Gotteshäusern, Krankenhäusern, Kinder-, Alters- oder Erholungsheimen sowie Tierheimen und Tiergärten. "An Silvester ist das erfahrungsgemäß natürlich schwer zu kontrollieren, wir können nicht 15.000 Personen anzeigen", meint Perktold. Selbst in den Jahren, in denen die Knallerei aufgrund der Trockenheit verboten war, gab es Feuerwerke. Perktold weist aber darauf hin, dass sehr wohl immer wieder Anzeigen eingehen, die dann auch eine Strafe mit sich bringen. Sein Appell: "Wenn man schon schießt, sollte man nicht unbedingt schon zu Weihnachten anfangen, und wenn möglich nicht im Ortsgebiet." Denn auch in Telfs gilt keine Ausnahmeregelung.

Nie ohne Kennzeichnung

Die Polizei weist außerdem darauf hin, dass alle Feuerwerkskörper entsprechend gekennzeichnet sein müssen. Das bedeutet: eine Angabe über die Kategorie, Name und Typ, eine Gebrauchsanweisung und eine Altersbeschränkung sollten überall in deutscher Sprache zu finden sein. Ganz besonders wird vor der Verwendung von nicht gekennzeichneten oder selbst hergestellten Feuerwerksartikeln gewarnt.

Jährlich 200 Verletzte

Diese Warnung unterstreicht auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). "Jedes Jahr verletzen sich in Österreich etwa 200 Personen im Umgang mit Feuerwerkskörpern so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen", warnt KFV-Direktor Othmar Thann. Rund die Hälfte dieser Personen ist zwischen 15 und 24 Jahre alt, 17% sind gar noch jünger. Auffällig: die Betroffenen sind beinahe immer männlich.

Tipps für sicheres Schießen

Der KFV gibt daher Sicherheitstipps, wie etwa Raketen an einem kühlen und trockenen Ort zu lagern und keine Raketen im Rausch abzufeuern. Auch ein Eimer Wasser bzw. ein Feuerlöscher sollte immer verfügbar sein. Ebenfalls sollte man die Raketen niemals mit dem Stab in den Erdboden oder in einzelne Flaschen stecken und Blindgänger niemals ein zweites Mal anzünden, geschweige denn nachsehen, was denn da los ist.
Polizist Hubert Perktold appelliert an den Hausverstand: "Am wichtigsten ist immer, dass nichts passiert. Deshalb sollte einfach jeder halbwegs normal tun und auch an die anderen denken."
Mehr Lokales aus Telfs

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.