Sperrung Mittenwalder Hochstraße
Nicht jeder Pfeil trifft, worauf er gezielt ist

Bis zum 30. Juni wird die Hochstraße tagsüber gesperrt bleiben.
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  • Bis zum 30. Juni wird die Hochstraße tagsüber gesperrt bleiben.
  • hochgeladen von Lucia Königer

MITTENWALD. Seit dem 30. Mai ist die Mittenwalder Hochstraße als Fußgängerzone "auf Zeit" deklariert. Die Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie haben ihre Spuren hinterlassen, die drastische Maßnahme des Gemeinderats (Mehrheit für die Hochstraßen-Fußgängerzone 11:10) soll helfen, die finanziellen Verluste auszubügeln. 

"Pilotphase" bis 30 Juni

Wie es in der Bekanntmachung des Marktes Mittenwald heißt, passt sich die Verkehrsregelung der Mittenwalder Hochstraße, bis zum 30 Juni 2020, dem anliegenden Obermarkt an. Im Detail bedeutet das: Von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr abends wird die Straße für den Verkehr geschlossen bleiben. In der "Pilotphase" soll die Entwicklung zunächst beobachtet werden. Der weitere Verlauf wird sich aus den gesammelten Erfahrungen ergeben, sowie aus den Reaktionen der Bürger.
Diesbezüglich blickt man besonders auf die Anwohner der Ausweichrouten: Lauterseefeld, Anger, Gröblweg und Goethestraße. Die Situation der Bewohner verschärft sich zusätzlich durch die Sperre am Mittenwalder Gsteig, die die Zufahrt zum Gröblweg weiter einschränkt.
Doch auch Geschäfte, die nicht in der Hochstraße liegen, haben mit dieser Entscheidung der Gemeinde den Kürzeren gezogen. Touristen laufen durch die verlängerte Fußgängerzone, gelangen bis zum klar markierten Ende und beenden ihren Mittenwald-Ausflug, ohne die Lokale und Geschäfte im weiteren Umfeld registriert zu haben. Orte wie das Gries haben das Nachsehen. 
Die Argumente der Gemeinde für die temporäre Fußgängerzone liegen einerseits im erhofften wirtschaftlichen Auftrieb andererseits in der gesammelten Erfahrung durch zahlreiche Events mit ähnlichem Verkehrskonzept (Bozner Markt, Christkindlmarkt etc.). Die Frage, ob man eine wirtschaftlich lukrative Lösung für alle Mittenwalder Betriebe hätte finden können oder ob Veranstaltungen, die in einem angekündigten, lang geplanten Rahmen stattfinden mit der aktuellen Maßnahme gleichgesetzt werden können, bleibt im Raum stehen. 

Gegenwind

Auch wenn die Beschwerden gegen die Hochstraßen-Sperrung über Pfingsten eher gering ausfielen, so formiert sich allmählich ein Bewegung gegen die getroffene Maßnahme. Es wurden fleißig Unterschriften gesammelt ("Gegen die Vollsperrung der Hochstraße) und ein Gespräch mit Bürgermeister Enrico Corongiu (SPD) geführt. Innerhalb weniger Tage haben sich über 400 Personen mit ihrer Unterschrift gegen die aktuelle Situation in der Hochstraße ausgesprochen. Besonders die rasche Entscheidung und Umsetzung der Gemeinde erbost die Gegner der "neuen" Fußgängerzone, man fühlt sich übergangen.

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