Dorfgeschehen auf's Korn genommen
Pollinger Fasnachtler ließen es krachen
Polling präsentierte sich wieder von seiner humorvollen Seite - nicht ohne Seitenhiebe: Nach sechs Jahren zogen am Samstag, 18. Februar, wieder die Wagen durch's Dorf, der Laz und über 200 Fasnachtler und Helfer begeisterten die Massen.
POLLING. Eigentlich findet die Pollinger Fasnacht im 5-Jahres Rhythmus statt, aber Corona machte sechs Jahre daraus: Heuer regierten also endlich wieder die Fasnachtler das Dorfgeschehen rund um den "Laz", der ausgegraben wurde, um am Faschingsdienstag, 21. Febrar um 19:00 Uhr, begleitet von großem Jammer beim Vereinshaus wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Wochenlanges Fasnachtstreiben und dann endlich: Umzug
Dazwischen luden die Fanachatsgruppen wöchentlich zu ihren Highlights mit anschließenden "After-Partys" in ihre Wagen und wärmten sich für den Höhepunkt auf: Den großen Umzug, der am Samstag, 18. Februar, vor hunderten Zuschauern über die Bühne ging:
Im Dorfzentrum ging ab 14 Uhr zum ersten Mal die Post ab. Um 17 Uhr lud das Komitee rund um Fasnachts-Obmann Mario Riedl erstmals zur Abend-Vorstellung im Rampenlicht vor dem Vereinshaus, wo der Umzug seinen feierlichen Ausklang fand.
Drei Stunden Unterhaltung pro Aufführungsdurchlauf wurde geboten – nach der verlängerten Pause kam eben viel Dorfgeschehen zusammen, das auf's Korn genommen werden musste.
Von Musi über Laz bis Krote, Hexen und Weiiiber's
Voran stimmte die Musikkapelle ganz mexikanisch auf das Programm ein.
Der Laz hatte dann seinen großen Auftritt mit Gotl und Laz-Voter sowie die Schnapsdrosseln, während der riesige und mit Kindern besetzte "Tarzan"-Wagen in den Dschungel entführte (wegen technischem Gebrechen in der 1. Aufführung musste die Geschichte quasi als "Stummfilm" erzählt werden).
Umso mehr Krach machte dann das Pollinger Komitee mit seinem riesigen Recycling-Hof auf Rädern. Hier traf sich das ganze Dorf zum Tratsch, vom alten bis zum neuen Gemeindeoberhaupt (beide, Gottlieb Jäger und Gabi Rothbacher, waren im Publikum), vom Feuerwehr-Kommandanten (der echte, Marco Daum, sorgte derweil mit seinen Florianis für Ordnung) bis zu manchen Bürgern und Vertretern der Nachbargemeinden bekam jeder sein Fett ab. Ob Wahrheit oder Gerücht ... die Einheimischen wissen es besser.
Für sehr viel Wirbel sorgten wieder die Hexen, da flogen die Fetzen: Mit motorisierten Geräten und mit Tanzeinlagen waren sie das erste bunte und laute Highlight dieses Umzugs.
Lautstark machten auch die Goaßler auf sich aufmerksam, sie kamen nicht ohne Zugabe-Rufe aus dem Publikum aus. Es war eine gelungene Choreografie, begleitet von der Traditionsgruppe der Kroten mit ihren ebenso überdimensionierten Fasnachtswagen, auf dem ganz oben ein Hochstand ragte. Von hier aus trieben es die Darsteller ohne Maulkorb (und Mundschutz) politisch bunt – natürlich wieder abseits von "Political Correctness", es ist eben auch die Zeit der Abrechnung mit den Gemeinde-Oberen.
Mit einem Gerücht räumten danach die "Weiiiber's" auf: Es gibt sie noch, und wiiie! So wie bei ihrer Premiere vor sechs Jahren (Link zum BERICHT) brachten sie auch diesmal den Tanzboden zum vibrieren. Mit Schuhplattler-, Tanz- und Akrobatik-Einlagen hatten die jungen und jung gebliebenen Mädels (in ihren Reihen auch Nationalrats-Abgeordnete Rebecca Kirchbaumer) die Zuschauermassen auf ihrer Seite - ein Gewinn für die gesamte Fasnacht seit der Gründung 1984.
In Fünf Jahren hoffen alle auf ein Wiedersehen mit allen Gruppen, bei der nächsten Fasnacht mit Laz, Krote&Co.
Kurzes VIDEO mit einigen Umzugs-Ausschnitten:
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