Budget für 2022 einstimmig beschlossen
Seefeld wird Schulden nicht los

Finanzverwaltung und Vizebgm. Markus Wackerle legten den Budgetvorschlag für 2022 vor. Dieser wurde einstimmig beschlossen. | Foto: Lair
  • Finanzverwaltung und Vizebgm. Markus Wackerle legten den Budgetvorschlag für 2022 vor. Dieser wurde einstimmig beschlossen.
  • Foto: Lair
  • hochgeladen von Nicolas Lair

SEEFELD. Der Seefelder Gemeinderat stimmte jüngst über das Budget für 2022 ab. Hauptthema: Schulden tilgen.

Harmonisch, doch mit fadem Beigeschmack...

...verlief die Budgetsitzung des Seefelder Gemeinderats für das Haushaltsjahr 2022. Ganze 906 Budgetzeilen fasste der Voranschlag, der von Finanzverwaltung und Vize-Bürgermeister Markus Wackerle präsentiert wurde. Größer Punkt war der Schuldenabbau im kommenden Jahr und darüber hinaus. Am Ende Stand ein einstimmiger Beschluss und ein Schuldenberg, der in den nächsten Jahren zu bekämpfen sein wird.

Corona-Fragezeichen

Ähnlich wie die meisten Gemeinden tat sich auch die Plateaugemeinde schwer, einen aussagekräftigen Budgetplan zu erstellen – zu groß sind die Fragezeichen hinter dem Coronavirus. Die strak touristisch geprägte Gemeinde ist nach wie vor sehr strak davon abhängig wie viele Nächtigungen die Saisonen bringen, ergo ist man von der Pandemie noch stärker betroffen als "normale" Gemeinden. Dieser Faktor schlägt sich auch merklich in den Zahlen nieder und macht größere Projekte in den kommenden Jahren praktisch unmöglich.

€700.000 Minus

Die größten einmaligen Ausgaben für das Haushaltsjahr sind der Kostenbeitrag für die Lärmschutzwand an der B177, in der Höhe von €300.000, €150.000 an ökologischen Maßnahmen für den Hochwasserschutz am Seebach und Raabach und €50.000 für die Erweiterung des Urnenfriedhofs. Weiters kommen u.a. €30.000 Euro für den Brunnen am Bahnhofsplatz und ebenfalls 30.000€ für GPS Geräte für die Waldaufseher und Wasserversorgung dazu. Mit den sonstigen Ausgaben kam man in der Gemeinde Seefeld im Ergebnishaushalt auf ca. €14,9 Mio. Dem gegenüber stehen kalkulierte Einnahmen von ca. €14,2 Mio. Ein Minus von Rund €700.000 ist nicht wenig, aber auch nicht wirklich verwunderlich.

"Nicht schön-rechnen"

Die finanziellen Sorgen in der Plateau-Gemeinde reißen seit der WM2019 nicht ab. Vize-Bürgermeister Markus Wackerle betrachtet das Defizit nüchtern:

"Wir stehen mit einem Minus von 700.000 da weil wir uns das Budget nicht schön-rechnen wollen. Diese Zahl steht nicht zuletzt da, weil wir einfach nicht wissen was im laufenden Winter noch alles passieren wird, ob wir unsere Betriebe geöffnet halten können oder nicht."

Die laufenden Ausgaben kommen hauptsächlich aus dem Betreuungssektor. Der größte Punkt sind allerdings die Personalkosten. Mit €3,1 Mio. verschlingen diese knapp 20% des gesamten Budgets.

WM-Schulden

Auch in den kommenden Jahren rechnet man in Seefeld nicht mit einem ausgeglichnen Budget, der Schuldenabbau verschlingt viele Ressourcen, vor allem die Ski-WM belastet die Dorfkasse enorm.

"Die WM-Schulden sind jetzt höher als nach Baufertigstellung 2019, Hauptgrund dafür ist die Inflation"

, erläutert GR Alexander Schmid die Gründe. Rund €17 Mio. sind hier zurzeit offen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.