Philipp Brugger
Telfer stellt Speedrekord in den Berner Alpen auf

Philipp Brugger und Nicolas Hojac stellen einen Speedrekord auf: sie durchsteigen die Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau in 15 Stunden und 30 Minuten. Der alte Rekord hat 21 Jahre gehalten. | Foto: John Thornton
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  • Philipp Brugger und Nicolas Hojac stellen einen Speedrekord auf: sie durchsteigen die Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau in 15 Stunden und 30 Minuten. Der alte Rekord hat 21 Jahre gehalten.
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15 Stunden und 30 Minuten für drei der legendärsten Nordwände der Alpen – eine alpine Glanzleistung mit Tiroler Beteiligung.

TELFS/BERNER ALPEN. Es ist ein Vorhaben, das selbst in der Welt des Extremalpinismus für Staunen sorgt: die drei gewaltigen Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau an einem einzigen Tag zu durchsteigen. Dem Telfer Bergsteiger Philipp Brugger ist dieses Kunststück gemeinsam mit dem Schweizer Alpinisten Nicolas Hojac gelungen – in einer Zeit von 15 Stunden und 30 Minuten. Damit unterbieten sie den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2004 um über neun Stunden.

Speedrekord an Eiger, Mönch und Jungfrau

Es ist noch dunkel, als der Schweizer Nicolas Hojac (32) und der Österreicher Philipp Brugger (33) am 5. April 2025 um 01:00 Uhr morgens in die Eigernordwand einsteigen. Die beiden Alpinisten haben ein Ziel: Sie wollen die Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau in weniger als 24 Stunden durchsteigen und so den 21 Jahre alten Speedrekord von Ueli Steck und Stephan Siegrist brechen. Obwohl sie die Eigernordwand in absoluter Dunkelheit klettern, kommen sie von Beginn weg in einen sehr guten Flow und erreichen so über die Heckmair-Route bereits nach 5 Stunden 43 Minuten den Gipfel des Eigers. Der Schweizer Bergsteiger Adrian Zurbrügg, mit dem Nicolas Hojac 2024 die Skyline des Berner Panoramas am Stück überquert hatte, wartet dort mit Verpflegung auf die beiden. Hobby-Alpinist:innen brauchen für diese Nordwand ein bis zwei Tage.

Perfektes Teamwork

Nach einer 5-minütigen Pause geht es weiter zum Fusse des Mönchs, wo sie die Lauper-Route nehmen. Doch beim Schulterstand fehlt die Schlinge für das Seil. Der Name kommt daher, weil die Bergsteiger früher einander auf die Schultern steigen mussten, um diese Stelle zu bewältigen.

"Nur mit einer kreativen Technik und dank Teamwork konnten wir diese Passage dann erfolgreich meistern",

meint Nicolas Hojac. Zwei von drei Wänden sind geschafft. Es folgt der Abstieg zum Jungfraujoch. Dort empfangen Daniela Bissig und Erich Furrer, die Betriebswarte der hochalpinen Forschungsstation, die beiden mit den langersehnten Pommes Frites. Gestärkt und nach 25 Minuten Pause steht der letzte Aufstieg bevor, auf die 4'158 Meter hohe Jungfrau.

"Dort haben wir drei Tage zuvor eine Spur angelegt und sind so super vorangekommen",

meint Brugger. Um 16:30 Uhr stehen Nicolas Hojac und Philipp Brugger auf dem Gipfel der Jungfrau. Total 15 Stunden 30 Minuten haben die zwei Alpinisten für die Trilogie gebraucht und so einen neuen Speedrekord aufgestellt.

"Dieser Moment war sehr emotional für mich",

sagt Brugger.

"Wir wollten dieses Projekt bereits vor einem Jahr zusammen machen, doch dann hatte ich einen Darmdurchbruch. Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Jahr später dann mit Nico auf der Jungfrau stehe."

Geschichte der berühmten Berner Nordwände

Das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau in den Berner Alpen ist etwas vom Magischsten, das die Schweizer Berge zu bieten haben. Die 1'800 Meter hohe Nordwand des Eigers gehört im Alpinismus zu den schwierigsten Aufgaben überhaupt. 1938 gelingt einem Quartett die Erstbegehung. Mit dabei der Deutsche Anderl Heckmair, nach dem die Normalroute benannt ist. Die Nordwände des Mönchs und der Jungfrau gelten als einfacher begehbar. 2004 durchsteigen die Schweizer Ueli Steck und Stephan Siegrist die drei Nordwände in 25 Stunden. Danach ist niemand mehr schneller.

"Ueli und Stephan haben damals Pionierarbeit geleistet. Die ersten haben es immer am schwierigsten und vor allem war es ihre Idee."

Nicolas Hojac kennt Ueli Steck bis zu dessen Tod 2017 gut und war oft mit ihm unterwegs. Und Hojac weiss, dass Steck es für möglich gehalten hat, die drei Nordwände in weniger als einem Tag zu durchsteigen. 21 Jahre nach Steck und Siegrist schaffen Nicolas Hojac und Philipp Brugger genau das.
Hojac sagt:

"Für mich fühlt sich dieser Rekord völlig surreal an. Wir wären mit 19 bis 21 Stunden sehr zufrieden gewesen. Dass es am Ende noch schneller ging, zeigt: Man ist oft zu mehr fähig, als man glaubt."

Und Brugger ergänzt:

"Nico ist der viel bessere Kletterer und hat so bei den schwierigen Passagen den Vorstieg übernommen. Ich war fürs Spuren verantwortlich. Wir hatten als Team einfach super funktioniert und uns optimal ergänzt."

Für ein solches Projekt muss man technisch versiert, körperlich fit und mental stark sein. Es erfordert viele Jahre alpine Erfahrung und vor allem eine ausgezeichnete Ausdauer. Darüber sind sich die beiden einig.

Über die Alpinisten

Nicolas Hojac, 1992 geboren, ist einer der führenden Schweizer Alpinisten der Gegenwart. Mit 18 Jahren durchsteigt der Berner das erste Mal die Eigernordwand. Später schafft er auf zahlreichen Routen Erstbegehungen: in den Alpen, in China oder Patagonien. In den letzten Jahren hat er sich auf Speedbegehungen spezialisiert. So hält er seit 2015 zusammen mit Ueli Steck den Seilschaftsspeedrekord an der Eiger Nordwand.

Philipp Brugger, 1991 geboren, ist ein österreichischer Speedbergsteiger und Trailrunner. Er hat in Pakistan Berge erstbestiegen und mehrere Speedrekorde aufgestellt, unter anderem am Piz Bernina in den Schweizer Alpen. Doch um Rekorde geht es Philipp nicht. Er hat ganz einfach eine Faszination für schnelles Bergsteigen entwickelt.

(Quelle: Red Bull AG)

Mehr Informationen zum Projekt
https://www.redbull.com/

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