Themen, die Telfs bewegen: Fünf Fragen an Spitzen- und Bürgermeisterkandidaten

TELFS (lage). BEZIRKSBLATT Telfs befragt die Bürgermeister- bzw. Spitzen-Kandidat(en) zu aktuellen Themen in der Marktgemeinde. Hier die Antworten ungekürzt:

Welche Maßnahmen/Ideen würden Sie zur Belebung des Wallnöferplatzes umsetzen?

STOCK: Die Telfer Volkspartei möchte in den kommenden sechs Jahren ein komplettes Ortskern Revitalisierungskonzept umsetzen. Hier spielt der Eduard Wallnöfer Platz als Platz der Begegnung sowie Lebens & Wirtschaftszentrum als Dreh und Angelpunkt eine große Rolle. Wir haben gemeinsam mit einschlägigen Fachleuten unterschiedliche Konzepte für das Ortszentrum besprochen wobei alle zum Schluss kommen, dass der Wallnöfer Platz nach Süden geöffnet werden muss. Die Telfer ÖVP hat hierfür bereits konkrete Ideen.

HÄRTING: Pro Jahr finden im Rathaussaal und am Wallnöfer-Platz an mehr als 150 Tagen Veranstaltungen statt. Das ist nicht wenig. Gerade die Zeltüberdachung im Sommer wird gut angenommen. Heuer werden wir ein Public Viewing anlässlich der Fußball-EM mit Beteiligung Österreichs veranstalten. Weiters haben wir uns bemüht die Tiroler Volksschauspiele mit Spielorten im Zentrum zu positionieren. Bei allen Aktivitäten müssen wir auf die Anrainer Rücksicht nehmen. Eine Maßnahme für die Zukunft ist ein gemeinsames Projekt mit der Raiffeisen Regionalbank Telfs, um den Platz mehr zu öffnen. Hierzu laufen Gespräche.

PORTA: Dies ist einer unserer Hauptpunkte und ich habe mit meinem Team hier ein Gesamtkonzept ausgearbeitet, das wir im Rahmen eines Präsentations- und Infoveranstaltung am Freitag, den 19. Februar um 19.00 Uhr im kleinen Rathaussaal vorstellen werden, wozu wir alle Telferinnen und Telfer sowie alle Medienvertreter und sonstige Interessierte herzlich einladen.

KÖLL: Der Wallnöferplatz kann nur durch eine architektonische Lösung attraktiver gemacht werden. Eine Öffnung südseitig mit einem Durchbruch bei der Raika und zusätzlich einer Bepflanzung, so dass dieser Platz mehr zum Verweilen einlädt. Dies soll im Einklang mit der Ortskernrevitalisierung geschehen. 

EBENBICHLER: Den Wallnöfnerplatz als solches wiederzubeleben ist eine fast unmögliche Sache. Wahrscheinlich gelingt es nur wenn man ihn in eine komplette „Ortskern Lösung“ mit einbinden kann.

WEILER-AUER: Das Problem der Rundum-Einsehbarkeit ist zu druchbrechen durch Schaffung von Nischen und kleinen Winkeln, die durch die Platzierung von Kunst im öffentlichen Raum entstehen. Attraktivierung aller Zugänge und Schaffung eines wichtigen Zubringers aus dem Norden bzw. Ableitung dorthin.

KLIEBER: Die Belebung ist nur mittels Geschäftsansiedelung zu bewerkstelligen, denn auf Grund der hohen Bewohner-Zahl ist eine andere Nutzung von vornehinein wegen des Lärmes sehr schwer möglich.

Wie soll das Telfer Zentrum am Ende der kommenden GR-Periode nach Ihren Vorstellungen aussehen?

STOCK: Telfs muss als Zentralort wieder ein liebenswertes Ortszentrum für die Telferinnen und Telfer sowie für Besucher werden. Der Handel soll durch die Öffnung des Wallnöfer Platzes wieder angekurbelt werden. Der Verkehr sollte durch eine Begegnungszone für Fußgänger und Radfahrer aufgewertet werden. Zusammenarbeit mit Investoren wie bei Zentrumsprojekten in anderen Gemeinden sowie anspruchsvolle Architektonische Gestaltung bei Nachverdichtungen im Dorfkern sollten auch den Wohn- und Lebensraum wieder aufwerten. Telfs verdient einen Leben- und Liebenswerten Ortskern.

HÄRTING: Die Verbesserung der Parksituation ist schon beschlossen. Der „Schreierparkplatz“ wird auf 100 Autoabstellplätze erweitert. Die neue Mitarbeiterin für das Ortsmarketing hat mit ihrer Arbeit begonnen – sie wird den beschlossenen Monatsmarkt organisieren und wird sich auch um leerstehende Geschäfte kümmern. Außerdem gibt es bereits mehrere Projektideen für neue Geschäfts- und Wohngebäude, wo alte Bausubstanz erneuert werden sollte. Aber man muss klarstellen: Die Gemeinde kann nur begleitende Maßnahmen setzen und generell zur Attraktivität beitragen. Ein Geschäft betreiben und erfolgreich führen können nur die ambitionierten Wirtschaftstreibenden und Gastronomen selbst. Für mich vorstellbar ist eine temporäre Fußgängerzone bei Veranstaltungen.

PORTA: Siehe Antwort zu Frage 1

KÖLL: Durch die Erweiterung der Parkplätze und der Einrichtung eines Monatsmarktes sind erste Schritte getan. Weiters müssen im Ortszentrum auch bauliche Maßnahmen gesetzt werden. Das Dollinger Haus inkl. angrenzender Parkplatz muss neu gebaut werden. Dadurch schaffen wir Geschäftslokale und Wohnungen im Zentrum. Zuerst muss das Zentrum belebt werden bevor man über eine Fußgängerzone nachdenkt. Anderenfalls sterben die letzten Betriebe aus und damit gibt es für den Fußgänger keinen Anreiz das Zentrum zu besuchen.

EBENBICHLER: Durch die Erweiterung des Schreierparkplatzes bekommen wir die große Chance eine verkehrsberuhigte Zone aus der Durchzugsstrasse zu gestalten. Einige Gebäude müssen dringend saniert werden damit der optische Eindruck auch wieder passt. Ein guter Mix an verschiedenen Betrieben gehört genauso dazu, wie z.B. ein Bauernladen wo die regionalen Vermarkter sich gemeinsam präsentieren können.

WEILER-AUER: Für Kinder, Jugendliche, Pensionisten, Künstler, Selbstvermarkter… sind Freiräume zu schaffen. Denn das Zentrum ist die Chance der Vielfalt und Inklusion. Das bedeutet auch: Autos zurück und Begegnung herein. Wo die Frequenz stimmt, ziehen Cafes und Geschäfte zu.

KLIEBER: Wir haben ein schönes Dorf aber es gibt immer was zu verbessern, verkehrsberuhigte Zone, Parkhaus schaffen z.B. neben dem Rathaussaal, nicht wie geplant auf Privatgrund!

Kunst/Kultur: Wo in Telfs würden Sie Platz schaffen für die heimische Kunst- und Kulturszene?

STOCK: Hier könnte durch eine Überdachung der Begegnungszone Untermarkt zusätzlich Raum geschaffen werden. Telfs hat eine gewachsene Tradition als Kulturstätte. Zwingend muss wieder ein Kulturausschuss installiert werden und dieser sollte in sämtliche Projekte zur Zentrumsrevitalisierung eingebunden werden. Somit können kreative Lösungen für neue Ausstellungsflächen und Aufführungsorte bei Projektplanungen mit einfließen!

HÄRTING: Das Telfer Kulturleben ist bunt und vielfältig. Eine verstärkte Unterstützung ist hier notwendig. Derzeit wird ein gestaffeltes Angebot erarbeitet. Die Villa Schindler, die wir ins Eigentum übernehmen konnten, werden wir entsprechend positionieren. Wir wollen Akzente setzen und das kulturelle Profil noch weiter schärfen. Ein eigener Kulturreferent mit Unterstützung eines Ausschusses und der Verwaltung wird nach der Wahl die Kulturinteressen der Telferinnen und Telfer bestens bearbeiten. Es ist außerdem angedacht der Bücherei neue größere Räumlichkeiten zu geben und damit das Heimat- und Fasnachtsmuseum zu vergrößern.

PORTA: Zu den Fragen 1) und 2) darf ich anführen, dass dies einer unserer Hauptpunkte ist und ich mit meinem Team hier ein Gesamtkonzept ausgearbeitet habe, das wir im Rahmen eines Präsentations- und Infoveranstaltung am Freitag, den 19. Februar um 19.00 Uhr im kleinen Rathaussaal vorstellen werden, wozu wir alle Telferinnen und Telfer sowie alle Medienvertreter und sonstige Interessierte herzlich einladen.

KÖLL: Schaffung einer Kunststrasse im Obermarkt in allen leerstehenden Lokalitäten bis hin zur Villa Schindler. Ausstellungen im Freien zum Beispiel im Wallnöferplatz. Errichtung einer Freilichtbühne im Widum Anger für Konzerte. Es muss die Möglichkeit für junge Musiker/Künstler geben sich einmal monatlich kostenlos im Rathaussaal zu präsentieren. Förderung von Kleinkunstbühnen, und natürlich Unterstützung für das Bewährte und Traditionelle wie das Noaflhaus, Tiroler Volkaschausspiele, Telfer Volksbühne, Theater im Container usw. Ein Kulturreferent ist für die Marktgemeinde ein Muss!

EBENBICHLER: Wir haben einige Möglichkeiten. Hierfür würde sich auch der Wallnöfnerplatz gut eignen. Wie auch der Widumanger, der Klostergarten und auch die Schindler-Villa. Man sollte sich auch überlegen ob wir wirklich so viel Geld in die Volksschauspiele investieren sollten. Ich fände es besser wenn man einen Teil dieser Summe in unsere Telfer Schauspielvereine investiert.

WEILER-AUER: Die Kreisverkehrsinsel-Kunstpolitik ist am Ende. Kunst und Kultur gehören massiv in den öffentlichen Raum. Telfs darf endlich seine eigenen Schätze (Künstler und Kunstwerke) präsentieren.

KLIEBER: Beim Widumanger ein Pavillon für vielfältige Veranstaltungen, Musik, Theater, Kinderbühne, Senioren-Unterhaltung, ein Groß-Schachbrett bauen!

Hoher Migrantenanteil in Schulen/KG: Wie kann Integration funktionieren?

STOCK: Hier geht es vorrangig um Kinder! Das muss einfach festgehalten sein. Die von der Telfer Volkspartei initiierten Sprachstartklassen sind als voller Erfolg zu werten. Hier zeigt es sich, dass es sich lohnt nicht nur mit scharfen Tönen politisches Kleingeld zu machen sondern, dass hier Taten gefragt sind. Der Integrationsreferent Güven Tekcan hat bereits einen kompletten Maßnahmenkatalog mit weiteren taten in Sachen Integration von Kindern und Jugendlichen ausgearbeitet. Diese Kinder sind Teil der Telfer Zukunft.

HÄRTING: Hier wurden bereits in der Vergangenheit viele Angebote und Bemühungen ins Leben gerufen – vom interkulturellen Garten bis zum neuen Jugendzentrum „Fuchsbau“. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die Sprache der Schlüssel zur besseren Integration ist. Im Volksschulbereich haben wir die Sprachstartklasse eingerichtet und ein zusätzlicher Dienstposten wurde von der Abteilung Bildung des Landes genehmigt. Außerdem wurde im heurigen Kindergartenjahr ein Sprachstartprojekt „Eine Schatztruhe voller Wissen“ gestartet, bei dem bilinguale Assistentinnen in jedem Kindergarten eingesetzt werden, um die deutsche Sprache besser zu vermitteln.

PORTA: Hier wäre Vorschulpädagogik ein Ansatzpunkt, wo alle Kinder eingebunden wären. Alle Länder (als Beispiel Dänemark, Norwegen Schweden) die Vorschulpädagogik betreiben liegen auch in der PISA-Studie weit vorne.

KÖLL: Wir haben ein Handlungsdefizit im Bereich Integration. Was wir brauchen ist eine konzeptionell strukturierte Integrationspolitik. Integration ist eine Leistung. Ohne Bildung oder Bildungsbereitschaft ist eine Integration nicht möglich. Unser Bildungssystem muss sich stärker darauf einstellen. Sprachklassen sind hier sicherlich der Vorreiter für den Versuch einer gelebten Integration.
Integration muss nicht nur geboten sondern auch gefordert werden. Gesellschaftliche Bemühungen und staatliche Angebote müssen bei Nichterfüllung oder Verweigerungshaltung zu Konsequenzen führen.

EBENBICHLER: Integration kann nur funktionieren wenn sie schon daheim anfängt. Deutschkenntnisse müssen Pflicht und etwas Selbstverständliches sein. Es ist nicht die Aufgabe von Kindergarten und Schule den Kindern Deutsch beizubringen. Integration heißt auch Akzeptanz unserer Sitten und Gebräuche, dies ist unser Land, deshalb sollten hier auch unsere Spielregeln gelten.

WEILER-AUER: Die Eltern sind der Schlüssel. Hohe Werte unserer Gesellschaft wie Freiheit, Gleichheit, Toleranz, sozialer Friede sind undiskutierbare Errungenschaften unseres Zusammenlebens. Vielfalt auf dieser Basis ist eine Chance – für Telfs. Angst ist der wohl schlechteste Ratgeber der Welt.

KLIEBER: Es wurde alles getan was möglich ist und nun sollte man mit der „Verhätschelung“ endlich aufhören und klare Fakten schaffen, damit unsere Kinder auch zu ihrem Recht kommen! Verpflichtend Deutsch zu lernen, da vorwiegend Mütter der bisherigen Generationen heute noch kaum Deutsch können.

Welches „Zuckerl“ wollen Sie Hundehaltern/innen in Telfs anbieten?

STOCK: Es geht uns nicht um Zuckerln. Es geht um zweckgebunden Verwendung von Einnahmen. Bereits im Herbst ist es der Telfer Volkspartei gelungen die Strafsteuer für den zweiten Hund abzuschaffen. Telfs muss einfach hundefreundlicher werden. Hier werden noch einige Maßnehmen folgen müssen.

HÄRTING: Es gibt bereits einige „Zuckerln“. Die Gassisäckchen-Versorgung funktioniert im gesamten Ortsgebiet mustergültig. Die Hundefreilaufzone am Inn ist großzügig angelegt und wird im kommenden Winter renaturiert und verschönert. Dieser Bereich ist in etwa kostendeckend, wir wollen nämlich nicht andere Bürger dafür zahlen lassen. Die Senkung der Hundesteuer für den 2. Hund von € 150,- auf € 100,- wurde bereits beschlossen. Für Personen, die eine GIS- oder Rezeptgebühren Befreiung haben, ist der 1. Hund kostenlos. Weitere Versprechungen bezüglich der Gebührensenkungen vor der Wahl sind unseriös, davon halte ich nichts.

PORTA: Eine zusätzliche Hundefreilaufzone in Birkenberg.

KÖLL: Ich will keine Zuckerln für Hundehalter sondern ein friedliches Miteinander für alle. Man muss auch dem Teil der Bevölkerung Rechnung tragen die sich über die zunehmende Verkotung von Straßen und Felder Gedanken machen. Also lasst uns die Hundesteuer senken auf €50.- pro Hund. Dadurch erreichen wir ein „mehr“ an offiziell angemeldeten und versicherten Hunden, deren Besitzer bei Flurschäden und Verunreinigungen auch zur Verantwortung gezogen werden können. Schaffen wir zusätzlich Hundefreilaufflächen in Telfs und auch in Mösern, damit die dortigen Hundesteuerzahler auch die Möglichkeit haben mit ihren Hunden offiziell Gassi zu gehen. Nicht nur Steuern einheben sondern auch was dafür tun.

EBENBICHLER: Ortsteilbezogen kleine eingezäunte Freilaufflächen als Treffpunkt für Hund und Mensch. Die Freilaufzone verlängern über die Sauweide nach Moritzen. Mehr Gassi Sackerlspender und Müllkübeln aufstellen damit die vollen Sackerln auch richtig entsorgt werden können.

WEILER-AUER: Bei den Grünen Telfs gibt es keine Seifenblasen-Wahlversprechen. Im respektvollen Umgang miteinander tragen wir alle Verantwortung. Für eingehobenes Geld muss die Leistung stimmen – oder Geld zurück. So haben auch Bauern ein Recht darauf, ihren Kühen hundekotlose Kost vorzusetzen.

KLIEBER: Hundesteuer-Ermäßigung um 50%, dafür die Erfassung aller Hunde. Warum sollen immer nur die Ehrlichen bezahlen müssen?

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