Nordic Combined Triple Seefeld 2022
Platz zwei am Tag zwei in Seefeld: Johannes Lamparter greift nach dem Pokal

Erschöpft aber hoffnungsvoll und sehr zufrieden: Johannes Lamparter gab an den ersten beiden Tages alles, der Gesamtsieg am Sonntag ist in Griffweite.
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  • Erschöpft aber hoffnungsvoll und sehr zufrieden: Johannes Lamparter gab an den ersten beiden Tages alles, der Gesamtsieg am Sonntag ist in Griffweite.
  • hochgeladen von Georg Larcher

SEEFELD. Jarl Magnus Riiber startete stark in den ersten Wettkampftag des Nordic Combined Triple in Seefeld: Der Norweger feierte seinen 7. Weltcup-Triumph. Jubeln darf aber auch der Lokalmatador: Johannes Lamparter aus Rum sicherte sich am Freitag mit Rang drei seinen ersten Podestplatz auf heimischem Boden.
Am zweiten Tag jubelte Lamparter über eine Steigerung: Am Samstag feierte er den 2. Platz, Riiber hatte mit dem Rennausgang nichts mehr zu
tun. Heute Sonntag findet das Finale in Seefeld statt, alles ist noch offen. Aber der Reihe nach:

Tag 1: Riiber weiter ungeschlagen, Lamparter Dritter

Jarl Magnus Riiber bleibt zum Start des Triples am Freitag, 28. Jänner 2022, in Seefeld weiterhin ungeschlagen: Der Norweger feiert am ersten Wettkampftag des Nordic Combined Triple seinen 7. Weltcup-Triumph in Folge.
Jubeln darf aber auch der Lokalmatador: Johannes Lamparter sichert sich mit Rang drei seinen ersten Podestplatz auf heimischem Boden. In Sachen Gesamtwertung ist – auch dank des neuen Formats - bis zum Schlusstag alles offen.
Das Wetter war an Tag eins die große Unkonstante beim Nordic Combined Triple Seefeld: Starker Wind verhinderte die Durchführung des ersten Wettkampfsprungs, der Provisorische Wertungsdurchgang vom Vortag musste herangezogen werden. Diesen dominierte der Weltcuprückkehrer und Triple-Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber, der mit einem Satz auf 107 m sein 49. Springen im Weltcup gewinnen konnte und sich ein beachtliches Zeitpolster für die 7,5 km in der Loipe erarbeitete. Demensprechend souverän und ungefährdet konnte der Norweger seinen 44. Weltcupsieg ins Ziel bringen und damit den Deutschen Eric Frenzel in Sachen Weltcuperfolgen überholen.
ÖSV-Athlet Johannes Lamparter startete seine Aufholjagd von der 4. Position und mit 1:16 min Rückstand auf Riiber. Schon nach der ersten von drei Runden konnte der Rumer mit seiner Verfolgergruppe – u.a. mit dem laufstarken Deutschen Vinzenz Geiger - auf die Zweit- und Drittplatzierten nach dem Springen, Terence Weber (GER) und Kristjan Ilves (EST), aufschließen. Während Philipp Orter, der nach dem Springen auf dem aussichtsreichen 5. Rang lag, abreißen lassen musste, lieferten sich Weber, Lamparter, Geiger und Ilves einen spannenden Kampf um die Plätze.
Lediglich Lamparter konnte schließlich Geiger die Stirn bieten. Im finalen Anstieg ließ der Deutsche dem Tiroler aber keine Chance. Jubeln darf Lamparter dennoch: Rang drei bedeutet für den jungen Rumer das erste Podest auf heimischem Boden, zugleich die erste Podestplatzierung eines Österreichers beim Heimweltcup seit 2017. Demensprechend zufrieden, zeigte sich der 20-Jährige:

„Das war heute eines der zähesten Rennen überhaupt, ich habe unheimlich viel investieren müssen und es war viel Gegenwind. Geiger war im letzten Anstieg einfach zu stark. Aber das erste Podium auf heimischem Boden werde ich definitiv genießen.“

Mit Lukas Greiderer konnte sich noch ein weiterer Österreicher und Tiroler Lokalmatador in den Top-10 klassieren.
Die wohl größte Veränderung beim Triple 2022 in Seefeld gibt es bei der Berechnung der Zeitrückstände:
Wurden in der Vergangenheit noch die kumulierten Rückstände der Vortage mitgenommen, erhalten jetzt die Top-15-Athleten der Tageswertung des ersten und zweiten Wettkampftages fixe Bonuspunkte, unabhängig vom tatsächlichen Vorsprung im Ziel. Wer am Finaltag als Erster die Ziellinie überquert, ist der Triplesieger und darf sich im bestdotierten Bewerb des Weltcupzirkus über die doppelte Anzahl an Weltcuppunkten und über das doppelte Preisgeld freuen.

Tag 2: Johannes Lamparter starker Zweiter

Johannes Lamparter ließ auch am zweiten Triple-Tag in Seefeld seine Klasse aufblitzen. Der Tiroler skatete mit der dritten Laufzeit in beeindruckender Manier zum zweiten Platz und musste sich nur Sieger Vinzenz Geiger (GER) geschlagen geben. Platz drei ging an den Norweger Joergen Graabak. Mit sechs Leuten in den Top 15 lieferte das ÖSV-Team in Seefeld eine sehr starke Teamleistung ab.
Der Sprungdurchgang war wieder von starkem Wind geprägt. Die Voltigiergruppe RC Seefeld sorgte in den Pausen für sehenswerte akrobatische Einlagen, die auch im Fernsehen für Kurzeweile sorgten. Bald sind die jungen Athletinnen im Alter von 5 bis 16 Jahren selbst wieder bei Wettkämpfen am Start.
So stand am Samstag, 29.1.2022, nicht Riiber als Führender nach dem Springen im Leaderboard, sondern Kristjan Ilves. Der Este segelte auf 104 Meter, was ihm die zwischenzeitliche Führung einbrachte. Bestplatzierter Österreicher war Martin Fritz als Dritter, sein Rückstand auf Ilves betrug 46 Sekunden. Unmittelbar hinter Fritz ging Johannes Lamparter als Vierte und mit 55 Sekunden Rückstand auf die Strecke. Franz Josef Rehrl folgte als Siebenter auf die 2,5 km Runde. Jarl Magnus Riiber hatte bei seinem Sprung auf 100 m erhebliche Probleme in der Luft, dadurch resultierte für den Überflieger nur der 13. Zwischenrang und 1 min 10 sek Rückstand.
Im Langlauf-Rennen bildete sich eine sieben Mann starke Führungsgruppe, die Kristjan Ilves in Runde zwei schnell einholten. Während Ilves durchgereicht wurde übernahmen Lamparter bzw. Geiger abwechselnd das Kommando und hielten das Tempo extrem hoch. Erst im letzten Stieg konnte Geiger den Zielsprint gegen Lamparter für sich entscheiden. Martin Fritz auf Platz 7 bzw. Franz-Josef Rehrl auf Platz 9 lieferten ebenso sehr starke Ergebnisse ab. Mit Lukas Klapfer auf Rang 11, Mario Seidl auf Platz 13 und Lukas Greiderer auf Platz 15 kombinieren sich insgesamt sechs ÖSV-Athleten in die Top 15. Jarl Magnbus Riiber kam am Samstag nicht über Platz 10 hinaus.
Johannes Lamparter:

„Meine Sprünge kommen noch nicht ganz so wie ich es mir erhoffe, dafür sind die Langlaufrennen umso besser. Ich fühle mich im Moment in der Loipe sehr stark, das ist natürlich ein cooles Gefühl so knapp vor den olympischen Spielen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis heute. Morgen möchte ich versuchen, noch besser Ski zu springen und dann in der Loipe wieder alles geben.“

Cheftrainer Christoph Eugen:

„Ich resümiere den heutigen Tag natürlich sehr positiv. Es war ein Springen auf Messers Schneide mit sehr schwierigen Windbedingungen, zum Glück haben wir die meisten Athleten gut durchgebracht. Natürlich sind bei so vielen Athleten, die am Start waren, nicht alle von den Verhältnissen begünstigt gewesen. Die meisten haben dies aber gut gelöst, so hatten wir eine sehr gute Ausgangsposition für die Loipe. Johannes hat wieder ein beherztes Rennen gezeigt und hat vorne ordentlich Gas gegeben. Geiger hat ihm dabei auch geholfen, zum Schluss hatte er leider das bessere Ende für sich. Johannes hat nichts desto trotz einen sensationellen Lauf gezeigt. Auch Martin Fritz und Franz-Josef Rehrl haben sich sehr gut gehalten, auch dahinter hatten wir noch drei Leute in den Top-15. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis heute.“

Vinzenz Geiger (D) als Leader am Finaltag

Am Sonntag, 31.1.2022, findet in Seefeld der letzte Wettkampftag des Nordic Combined Triples in Seefeld statt.
Nicht der bisherige Dominator Jarl Magnus Riiber geht als Leader in den Entscheidungstag in Seefeld, sondern der Deutsche Vinzenz Geiger – dicht gefolgt vom Lokalmatador: Johannes Lamparter hält beim Nordic Combined Triple die Hoffnungen auf den ersten österreichischen Weltcupsieg in Seefeld seit 2010 hoch.

Sonntag, 30.1.2022
11.45 Uhr: Probedurchgang HS 109
12.45 Uhr: Wertungsdurchgang HS 109
14.30 Uhr: Langlauf 12,5km

UPDATE:
BERICHT vom FINALE am SONNTAG: Lamparter Zweiter beim Triple-Finale

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